Bottrop. Nachdem ein Dekra-Gutachten die Nachbesserungen nach dem Unfall akzeptiert hat und die Rodelbahn am Alpincenter für sicher hält, hat die Stadt sie wieder in Betrieb gehen lassen. Auf der Bahn hatte es zuvor mehrere Unfälle gegeben.Ski und auch Rodel wieder gut: Die Rodelbahn am Alpincenter ist wieder in Betrieb gegangen. Ein Gutachter der Dekra hatte die Sicherheit der Anlage nach Nachbesserungen bestätigt, das vorgelegte Gutachten war für die Stadt Anlass, die Bahn wieder frei zu geben.
Zwei Dinge sind an der Strecke verbessert worden: der Abschnitt mit der Magnetbremse ist eingehaust worden, damit die Bremse, die ja offensichtlich bei dem damaligen Regenwetter versagt hat, immer trocken bleibt, und ein Stück weiter, in der Auslaufkurve (vor dem Wiederanstieg), aus der im Oktober der Schlitten herausgetragen wurde, sind die Bodenprofile verstärkt worden, damit die Kurve höheren Belastungen stand hält.
Auch Fehlverhalten der Fahrgäste
Bei dem Unfall war der Schlitten offensichtlich nicht zur Genüge abgebremst worden - von den Rodlern nicht per Hand, von der Magnetbremse dann auch nicht. In der Kurve hatte es den quasi ungebremsten Schlitten dann nicht auf den Schienen gehalten und der Wagen war aus der Führung gesprungen. Zwei Menschen waren bei diesem Unfall verletzt worden, einer leicht, der andere schwerer. Wenige Tage nach dem Unfall sei aber dieser wieder ganz normal ansprechbar gewesen, war das, was Dekra-Gutachter Jörg Zganiatz berichten konnte.
Jetzt werde die Sicherheit „in hoffentlich allen Situationen” gewährleistet, freut man sich im Alpincenter. Die Ursache der ersten beiden Unfälle mit der Sommerrodelbahn sei eindeutig im Fehlverhalten der Gäste zu sehen gewesen - der dritte Unfall mit dem Ausbrechen des Coasters habe doch eine andere Qualität gehabt. Es habe nicht an den Fahrgästen gelegen. Auch wenn die nicht gebremst hätten - der Unfall hätte trotzdem nicht passieren dürfen.
Jetzt, nach Verstärkung der Profile, nach Tests mit Gewichtsbelastung bei Nässe „kippt nie mehr ein Coaster an der Stelle”, ist sich Alpincenter-Geschäftsführer Wolfgang Langmeier sicher. Dass gebremste werden solle - darauf weisen Schilder an der Strecke hin - könne vom Gast ja wirklich mal vergessen werden. Darauf, dass so ein Schlitten doch mit Vollgas in die Kurve fahre, darauf habe man sich jetzt eingestellt. „Das Eigenbremsverhalten ist quasi nur die Reserve.”
Verfahren läuft
Was der Hersteller der Bahn wohl anders sieht. Der habe sich nach dem Unfall überhaupt nicht bewegt, so Langmeier. Der Unternehmer gehe nach seiner Richtlinie vor, die besage, es sei eine Sportbahn, auf der jeder eigenverantwortlich handele.
Geld für die Nachrüstung oder den Betriebsausfall sei also nicht beim Lieferanten zu holen, sondern die Kosten oder Ausfälle müsse das Alpincenter tragen, so Langmeier. Erst einmal, denn nach wie vor ist ja ein Verfahren beim Staatsanwalt anhängig, der sich mit der Schuldfrage befasst. Dazu gab es jetzt noch keinerlei Informationen.
Je nach Urteilsspruch könnte sich Wolfgang Langmeier aber dann vorstellen, dass sich die Betriebsausfallversicherung des Alpincenters ihr Geld zurück holt.
http://www.derwesten.de/staedte/bottrop/In-Bottrop-kann-wieder-gerodelt-werden-id2321066.html
FKF, ich mag Dich!