Endlich gibt es noch mal Neuigkeiten zur Erweiterung. Auch wenn wir von der tatsächlichen Erweiterung leider immer noch weit entfernt sind und das nur ein weiterer kleiner Schritt ist.Wenn man mal überlegt: seit über 10 Jahren geht das jetzt schon. Jetzt wird es langsam Zeit, dass die Erweiterung auch mal kommt. Dann werden sich auch die Besucherströne (Besucher / qm) deutlich entzerren und es ist nicht mehr so proppenvoll. (Im Gutachten steht ja auch die Besucherdichte und die ist um ein vielfaches höher als im Europapark, was natürlich den Aufenthalt im Phl weniger attraktiv macht, wenn man da "über die Köpfe laufen" muss.
Danke auch für den Link! Ich kannte einen anderen Bericht, aber dieser hier ist viel ausführlicher und hat so manche interessante Info. Die ersten 30 Seiten habe ich wie einen Roman durchgelesen, weil da auch vieles über zukünftige Planungen steht.
Ein paar besonders interessante Stellen aus dem Gutachten will ich mal kommentieren:
"Fehlerhaft wäre beispielsweise das Einfügen eines separaten Gastronomie-, Hotellerieoder Einkaufsbereichs, da dies die Themenkonzeption zerstören und den Besucher aus seinem „Eintauchen“ in die Themenwelt reißen würde (...)"
Wenn ich das richtig verstehe, ist also kein separates Resort (mit eigener Thematisierung) geplant, wie es beispielsweise Disney hat, sondern alle Resort-Angebote sollten Bezug zu Themenbereichen des Parks haben (ähnlich dem Europapark).
Schade, ich hätte mir durchaus auch ein eigenes Resort ähnlich dem Disney-Village vorstellen können, wo alle Hotels, Restaurants, Abendshows, Sportangebote, etc. zusammenliegen. Der Ansatz des Phl hat den Vorteil, dass man Teile des Parks als Resort mitnutzen kann. So kann man z.B. Restaurants tagsüber für den Park nutzen und abends für die Resortgäste. Beim Disney-Ansatz stehen abends die Parkrestaurants leer und tagsüber die Resortrestaurants.
Durch diese Doppelnutzung kann man Platz und Geld sparen. Das kann ich also betriebswirtschaftlich gut nachvollziehen, obwohl ich persönlich separate Resorts bevorzuge.
Ein Nachteil ist natürlich, dass die Hotels und anderen Resortangebote nicht zusammen sind. So muss man z.B. um zu einem Theater, in ein spezielles Restaurant/Cafee/Bar oder in den Aquapark zu kommen, auch mal weiter laufen, wenn das alles einzelnen Themenbereichen zugeordnet wird und kein eigenes Resort ist.
"Die Anordnung der Unterhaltungsangebote auf der Erweiterungsfläche erfolgt nach der Icon-Design-Philosohie (Disney Ansatz). Große visuelle Orientierungspunkte in jeder „Welt“ (wie bspw. das Märchenschloss in den Disneyland Resorts) ziehen die Aufmerksamkeit des Besuchers auf sich und leiten ihn so von einem Themenbereich in den nächsten und dienen als Orientierungshilfen.
Zonen hoher Aktivität wechseln sich mit ruhigen Elementen ab.
Die Hauptwege im Freizeitpark müssen das Erleben aller Einrichtungen entlang einer Route ermöglichen, die den Gast nicht nötigt, einen Weg wieder zurück zu gehen. Nur eine solch Lenkung ermöglicht eine optimale Gestaltung des dramaturgischen Ablaufes innerhalb der Erlebniswelt. Die Orientierung des Gastes im Freizeitpark wird gefördert und somit werden auch für ihn negative Zeitverluste vermieden. Im Idealfall liegen alle Attraktionen an einem Rundweg."
Das hört sich für mich sehr gut und durchdacht an. Wobei ich den strengen Rundweg (a la Bobbejaanland) nicht so gut finde, da dann jeder Bereich zu bestimmten Zeiten proppenvoll und zu anderen Zeiten gähnend leer ist. Ich finde es besser, wenn es auch immer Querverbindungen gibt und man seinen eigenen Weg gehen kann.
Vor allem hoffe ich, dass es dann auch mal wieder mehr Grünanlagen, Bäume, Blumenbeete, Brunnen, Bäche, Teiche, Bänke, Ruhezonen, etc. gibt!! Und nicht alles so dicht aufeinander steht.
Das ist eine meiner größten Hoffnungen!
"Die Main Street muss sich in gerader Linie an den Eingang anschließen. Um die Wirkung als Entrée in den Freizeitpark, als Shopping- und Flaniermeile zu entfalten, muss sie ausreichend breit angelegt und von den entsprechenden Angeboten gesäumt werden. Sie bildet die wesentliche Orientierungsachse auf dem Erweiterungsgelände und ist Veranstaltungsort der Paraden. Für die Paraden ist ein Straßenquerschnitt von mindestens 25m erforderlich, um sowohl den Fahrzeugen, als auch den Zuschauern genügend Raum zu geben."
Ich fand immer schon, dass durch die Enge des Boulevards Alt-Berlin die tollen Fassaden (teilweise auf Disney-Niveau) nicht zur Geltung kommen. Und für die Paraden war die Straße immer viel zu eng und auch zu kurz.
Eine neue, breitere (und vielleicht auch längere) Mainstreet an andere Stelle wäre sehr wünschenswert. Vielleicht sogar überdacht, damit dortige Paraden wetterunabhängig stattfinden können, was hierzulande im Gegensatz zu Kalifornien oder Florida) ja auch ein wichtiger (und häufig vorkommender) Faktor ist. (Natürlich sollte auch das Boulevards Alt-Berlin erhalten bleiben, aber halt nicht mehr die Haupt-Mainstreet sein, was es durch die Eingangssituation jetzt schon nicht mehr ist.
Perfekt fände ich, wenn es bei der neuen Mainstreet auch links und rechts Passagen gäbe, wo man von hinten in die Geschäfte / Gastronomie kommt. Ähnlich wie im Disneyland Paris. Aber ich fürchte, das wäre zu viel verlangt. Auch toll fände ich solche kleinen Seitenplätzchen / Einbuchtungen wie auf der Mainstreet in Disneyland Paris.
"Zusätzliche Parkplätze auf der Erweiterungsfläche sollten in Form von Parkpaletten errichtet werden. Dies spart Fläche, schafft größere Unabhängigkeit von Witterungseinflüssen und ermöglicht eine gestalterische Einbindung der Fassaden in einen Themenbereich. Ideal ist die teilweise Nutzung des Erdgeschosses für Shops, Restaurants und Serviceangebote als Bestandteil der Mainstreet."
Die Idee von Parkpalletten befürworte ich ausdrücklich. So bekommt man auf gleicher Fläche deutlich mehr Parkplätze unter. Wenn man Rampen, Treppenhäuser, etc. mal vernachlässigt um einen Faktor x mehr Stellplätze, wobei x die Anzahl der Ebenen ist. Je mehr Platz man beim Parken spart, desto mehr Platz hat man für die schönen Dinge.
Natürlich muss das sehr gründlich geplant werden, denn im Gegensatz zu normalen Parkhäusern ist der zufließende und abfließende Verkehr nicht über den ganzen Tag verteilt, sondern man hat dort morgens viele Zufahrten und abends viele Abfahrten in kleinen Zeitfenstern. Aber ich bin mir sicher, dass das zu lösen ist. Das können Verkehrswissenschaftler mit Modellen und Simulationen sehr genau planen. Außerdem darf kein dunkler Parkhauscharakter entstehen, sondern das muss alles hell, bunt, freundlich, übersichtlich und sicher sein. Aber auch das sollte machbar sein.
Ein weiterer Vorteil ist, dass man an heißen Sommertagen abends nicht in ein überhitztes Auto steigt, sondern das Fahrzeug schön kühl ist.
Was mir allerdings nicht gefällt ist die Idee, dass diese Parkhäuser die oberen Etagen der Mainstreet darstellen sollen. Selbst, wenn das Richtung Park entsprechend gestaltet ist und durch massive Bauweise auch ein Durchbrechen von Autos selbst bei Unfällen verhindert wird, so gefällt mir das dennoch nicht. Eine Mainstreet muss auch mitten im Park liegen und darf nicht nur Zubringer zum Park sein und dann den ganzen Tag leer stehen.
Ich vermute außerdem, dass auch die neue Mainstreet abends Teil des Resorts sein soll.
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Unterm Strich habe ich zwar noch viele offene Fragen und manche Ideen finde ich nicht so toll. Aber nach mehr als 10 Jahren wäre ich schon mal glücklich, wenn überhaupt die Erweiterung kommt. Und ich hoffe, dass man dann alles richtig macht.
Ich bin gespannt, wie lange es jetzt noch dauert, bis wirklich etwas endgültig durch ist.