Vier interessante Tage im Disneyland Resort liegen hinter uns - leider nicht ausschließlich schöne Momente. Eine Fahrt im "Crush Coaster" mit ungewolltem Ende, ein sehr unschöner Vorfall im "Big Thunder Mountain", ein weinender Cast Member, Sicherheitsalarm auf dem Flughafen - ein paar der "Highlights" des interessanten Trips. Fotos stelle ich (zumindest erstmal) nicht rein, denn das meiste wurde hier ja schon auf anderen Bildern gezeigt. Montag, 03. März 2008.
Um 4.25 Uhr klingelt der Wecker. Welcher Hirsch hat eigentlich 7.05 Uhr als Abflugzeit ausgewählt? Na gut, wir waren es selbst, wer bei Flugpreisen sparen will, muss zeitlich flexibel sein. Die angebotenen Preise im Reisebüro waren einfach zu teuer. In Kooperation mit unserer freundlichen Beraterin hat aber die getrennte Flugbuchung durch uns reibungslos geklappt. Diesmal geht es ab Hannover nach Paris (CDG). Eigentlich wäre der Bremer Flughafen näher für uns, doch die LH bietet nur Umsteigeverbindungen an und Air France fliegt nur mit einer flohähnlichen Maschine. Deren wenigen Passagiere werden entsprechend zur Kasse gebeten. Wir haben wie bei unserem ersten Trip ab Hannover die Lufthansa (operated by Eurowings) ausgewählt. Wir hätten noch etwas günstiger mit TUIfly fliegen können, die landet in Orly. Allerdings harmonierten die Flugzeiten nicht mit den VEA-Shuttlebussen, das haben wir in letzter Minute noch gemerkt. Übrigens verkehren weniger Busse zwischen dem DLRP und Orly, allerdings besteht auch nicht so viel Andrang.
Die CRJ 200 ER landet pünktlich am Terminal 1 des CDG. Es regnet leicht, die Temperatur liegt bei 9 Grad. Nun ja, wer im März reist, muss damit rechnen. Gibt es eigentlich außer mir noch jemand, der das CDG-Terminal 1 hasst? Ich hoffe, der Architekt sitzt für diesen Entwurf den Rest seines Lebens im Bau. Dieser Betonkasten ist unfunktionell und sooooo hässlich. Die Rolltreppen durch den Mittelpunkt haben vermutlich Frau Rowling beim Harry-Potter-schreiben inspiriert...
Nach der langen Tour durch das Gebäude scheint das passende Gepäckband gefunden, unser Flug steht zwar nicht auf der Anzeige, aber unser Koffer kommt trotzdem hier an. Ich schnappe mir das Gepäck und warte auf meine Frau, die kurz separat unterwegs war. Plötzlich erhalte ich von ihr eine SMS: "Die Feuerwehr lässt mich hier nicht durch". Ich tigere in die beschriebene Richtung, als mich ein zivil gekleideter Mann anquatscht. Seine leuchtrote Armbinde "Douane" und das Polizeimärkchen in der Hand wirken offiziell. Leider sind meine Französisch-Sprachkenntnisse bescheiden, sein Englisch aber ebenso. Ich verstehe jedoch Wörter wie "secourité alarmé" oder sowas - und auch auch seine Handbewegungen. Der Bereich wird geräumt. Ich treffe meine Frau wieder, gemeinsam mit ein paar Hundert anderen Passagieren und diversen Angestellten von Autovermietungen usw. Keiner darf das Gebäude verlassen, dabei wäre der Ausgang in Sichtweite. Mehrsprachige Durchsagen machen rasch klar, was wir eh schon dachten: "Die Person, die bei Ausgang 32 (?) eine Tasche abgestellt hat, soll sofort zu seinem Gepäckstück zurückkehren." Der Verkehr draußen rührt sich nicht mehr, die Feuerwehr steht mit Blaulicht da. Und ein paar Minuten später rücken schwer bewaffnete Soldaten an. Ich gebe zu, diese Situation war respekteinflössend, die Jungs sahen nicht so aus, als ob sie die Situation irgendwie witzig fanden. Nach rund einer halben Stunde wird die Sperrung plötzlich aufgehoben. Was aus der verdächtigen Tasche geworden ist, wissen wir nicht...
Im Gegensatz zu unserem ersten Aufenthalt finden wir den Abfahrtsort der VEA-Busse (Transfer kostet derzeit einfach 17 EUR pro Nase und Fahrt) schnell. Dieser liegt auf der Abflugebene, eine Etage tiefer. Ein kleines Schild an der regulären Abfahrtstelle verweist aktuell wegen einer Baustelle auf einen anderen Haltepunkt. Solche Hinweise sollten tunlichst ernst genommen werden, in unserem Fall ist der Busfahrer gnadenlos an einer Familie vorbei gefahren, die das offenbar nicht verstanden hatten und wild winkend um eine Mitfahrgelegenheit bat. Der Bus fährt übrigens mit uns beiden alleine - auch an Terminal 2 steigt niemand zu. Sehr angenehm und ruhig - im Vergleich zur Rückfahrt (bei der mussten wir über eine Stunde auf den Bus warten, statt Abfahrt 15.50 Uhr fuhr der Bus kurz vor 17 Uhr vom Gelände, der erste war bereits überfüllt!). Beim Terminal 2 fällt mir auf, dass ungefähr die Hälfte der Einwohner von Paris eine Taxilizenz besitzt. Und während ich noch darüber grübele, wie lange ich als Taxifahrer auf Kunden warten muss, wenn noch 2346 Kollegen vor mir in der Schlange stehen, geht nichts mehr. Der Verkehr steht komplett - und unser Bus auf einer der Ausfahrtrampen. Kein Gehupe, keine gestikulierenden Autofahrer. Die Situation scheint für die Einheimischen nicht neu. Der Busfahrer summt fröhlich Lieder mit. Und da sehe ich sie wieder, die Freunde in Fleck-Tarngrün. Soldaten stehen mit geschulterten MG und sperren einen Eingang ab, ... Warum, können wir uns denken. Rund 20 Minuten später kommt der Verkehr wieder zum Rollen, endlich geht es runter vom Flughafengelände. Dort haben wir mehr Zeit als im Flieger verbracht.
Unser Ziel ist das "Newport Bayclub Hotel", beim letzten Mal hatten wir das "Sequoia Lodge" gewählt. In der Lobby das übliche Gewusel. Noch während wir uns orientieren, werden wir vom Personal angequatscht. Der Check-In läuft schnell, allerdings passiert ein Fehler. Obwohl wir angeben, den Easy Pass als Zahlungsmittel nutzen zu wollen, wird die angegebene Kreditkarte nicht hinterlegt. Das merken wir aber erst, als wir zum ersten Mal mit dem Pass zahlen wollen. Tipp: den Easy Pass genau prüfen. Sollte der Hinweis "Just ID" drauf stehen, kann dieser nicht für den bargeldlosen Zahlungsverkehr genutzt werden. Die Empfangsdame bietet uns zwei Optionen: entweder sofort ein Zimmer beziehen, das sich jedoch am Ende des Ganges befindet - oder später ein Zimmer bekommen, das näher zum Frühstücksraum liegt. Wir entscheiden uns für das sofort verfügbare Zimmer. Und erleben unser blaues Wunder - zwischen Ausgang und Zimmertür liegen sage und schreibe 440 Schritte - also ein schöner kleiner Spaziergang. Kein Problem - und im Verhältnis zu den sonstigen Strecken im Park sicher kein Thema, aber damit hatten wir nicht gerechnet. Das schöne Eckzimmer entschädigt, Fenster an zwei Seiten und ein superschöner Ausblick in Richtung Sequoia Lodge, auf einen der künstlichen Flüsse und ins Grüne. Disney-untypisch: Auf der Wiese steht eine Falle für Kaninchen. Die scheinen wohl die Gärtner zu dolle zu ärgern... Aber erklärt das mal den Kindern, wenn Klopfer morgens in der Falle sitzt.
Übrigens: Das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt unserer Meinung nach in dem Hotel nicht. Bei einem weiteren Aufenthalt würde ich hier sicherlich ernsthaft drüber grübeln, ob es wirklich ein Disney-Hotel sein muss. Beim Grundzustand mit abgestossenen Wänden, Kanten und Möbeln kann man sicher hinwegsehen. Nicht ganz so lustig sind aber Haare und Flecken in der Bettwäsche, eine Toilette, aus deren Spülkasten es permanent tropft (das kann den letzten Nerv nachts rauben), eine Steckdose die an ihren Kabeln aus der Wand hängt, ein störanfälliges Licht, das (auch auf dem Gang) am ersten Abend viermal ausgefallen ist, eine Putzfrau deren Staubsauger geklaut worden ist, etc. Natürlich sollte man nicht alles auf die Goldwaage legen - aber mal ehrlich, so ein wenig Anspruch ist in der Preisklasse erlaubt, oder? Zumal das Frühstück vergleichsweise mit anderen Hotels nicht gerade irre anspruchsvoll ausfällt.
By the way: Unsere Erfahrung hat sich erneut bestätigt. Der frühe Vogel fängt den Wurm. Wer seine Ruhe haben will, sollte um 7 Uhr zum Frühstück gehen (bzw. die entsprechende Reservierungskarte abholen), auch um 7.30 Uhr war es noch okay, diese Uhrzeit haben wir genommen. Fünf Minuten früher oder später können für die Tischwahl entscheidend sein. Um 7.30 Uhr war es zwar voll, aber noch erträglich. Ab ca. 7.45 Uhr beginnen sich Schlangen zu bilden, die sich auch bis 9.30 Uhr nicht mehr abbauen.
Von einer minutiösen Parkbeschreibung sehe ich mal ab, nachfolgend ein paar Beobachtungen in Stichworten:
- Es sind fast ausschließlich Familien mit kleineren Kindern unterwegs gewesen. Den größten Teil stellten die Franzosen, gefolgt von Engländern/Iren und Spaniern.
- Buzz Lightyear Blast kommt megagut beim Publikum an - die Wartezeiten sind stets hoch. Der Fastpass bringt hier nur dann etwas, wenn die Wartezeit extrem ist, denn er kürzt die Schlange nur unwesentlich ab.
- Spacemountain 2 hat mir von den Effekten im Innern gut gefallen. Leider ist die Bahn unverändert ruppig.
- Die Geländer entlang der Brücke vor dem Schloss sind komplett einerüstet und mit Bauzäunen versehen. Der Durchgang durch das Schloss ist möglich. So wie ich das gesehen habe, werden die Ornamente ausgebessert.
- Im Disney Village werden Bäume gepflanzt. Sehr gut: Die Betoneinfassungen werden als Sitzbänke gebaut.
- Im Disney Studios Park strömen die Besucher nach Parköffnung wie vom Magneten gezogen nach rechts in Richtung Crush Coaster (Wartezeit dort selten unter 50 bis 60 Minuten).
- Die Neubauten in den Studios sind m. M. nach ein Kracher. Kaum zu glauben, wie sich der Park seit 2004 optisch verändert hat. Das Tower-Hotel ist im gesamten Resort das neue Wahrzeichen, die Hollywood-Optik passt wie die Faust aufs Auge. Radiator Springs ist ebenso klasse gelungen, auch wenn die ca. 60 Sekunden Fahrzeit von "Cars" eine Frechheit sind...
- Der Tower macht Riesenspaß! Ich bin kein Freund von Freefall-Attraktionen und nach dem Mystery Castle hatte ich mir eigentlich geschworen, nie wieder in so ein Ding zu steigen. Aber die Fahrt und die gigantische Thematisierung sind wirklich toll. Ein bischen Nervenkitzel gehört halt dazu. Erstaunlicherweise war die Attraktion nie überfrequentiert, was vermutlich an der Besuchergruppe lag.
- Rock´n Rollercoaster ist der große Verlierer durch die Neubauten. Die Wartezeit ging hier fast nie über 20 Minuten hinaus. Wer morgens gleich nach links läuft, kann mit Wartezeiten zwischen null bis fünf Minuten rechnen. Dabei finde ich das Ding nach wie vor Klasse.
- Bei unserem Studiobesuch hatten wir wettertechnisch richtig Pech. Temperaturen um die null Grad, fiese Schneeregen- und Graupelschauer (und das bei der Tramtour, bibber) und ein eiskalter Wind. Wer bei einem solchen Wetter in die Stuntshow geht, sollte sich wirklich dicke, dicke einpacken! Die Feuereffekte werden an solchen Tagen echt als Wohltat gewertet.
- Die Getränkepreise sind wie fast alles im Park ziemlich überzogen (0,5 l Softdrink 2,60 Euro). Nix Neues, auch wenn ich das Gefühl hatte, dass bei den Speisen seit unserem letzten Besuch nochmal drauf gelegt wurde (Magnum 3,50 Euro, einfaches Fast-Food-Mittagessen so zw. 10 bis 13 Euro - pro Person! Kleine, fade Micky-Pizza 3,90 Euro). Ein Besuch bei Mc Donalds im Disney Village ist jedenfalls erheblich günstiger! Wer dort Abendessen will, sollte unbedingt rechtzeitig vor Parkschließung dort sein, z. B. 18 Uhr, wenn der Park um 19 Uhr zumacht. Dann stehen die Chancen auf einen Sitzplatz gut. Wer im Hotel was trinken möchte, fährt gut damit die Getränke im Bahnhof (zw. Parks und Village) zu kaufen. Hier kosten 1,5 Liter Softdrink so viel wie 0,5 Liter im Park (identische Preise im Hotel!). Selbst aus dem Automaten kommt das mit 2,00 Euro noch billiger.
- Die "zauberhaften Extra-Stunden" sind m. M. nach kein echter Zusatznutzen. Zwar dürfen Hotelgäste ab 8 Uhr (statt 10-19 Uhr reguläre Öffnungszeit) über die Main-Street hinaus in andere Bereiche des Parks, doch nur wenige ausgewählte Attraktionen sind außerhalb der Kernzeiten geöffnet. In den Studios gab es keine frühere Öffnung.
- Diverse Ausfälle von Attraktionen (stunden- und tageweise) waren zu beobachten. So zum Beispiel bei Casey Jr. (hing voll besetzt auf voller Strecke fest), Dumbo, Big Thunder Mountain, Crush.
Bei letzterem waren wir auch in zwei Fällen die Leidtragenden: Nach rund einer halben Stunde Anstehen kommt der Hinweis auf ein technisches Problem. Diverse Hinweise und rund eine halbe weitere Stunde das endgültige Aus. Die Warteschlange wird aufgelöst. Sehr ärgerlich, aber nicht zu ändern. Ein paar Stunden später ein neuer Versuch, diesmal sind wir nach einer Stunde anstehen dran. Nach dem ersten großen Drop passiert es, der Wagen wird fast auf voller Höhe an der ersten Bremse gestoppt. Die ersten paar Sekunden scheint das normal, dann quakt eine französche Lautsprecherstimme, die Effekte werden abgeschaltet und grelles Xenon-Licht flammt auf. Na toll... Immerhin bietet sich uns ein beeindruckendes Bild auf die Bahnkonstruktion. Überall stecken die Wagen an den Bremsen, die Franzosen brüllen sich gegenseitig irgendwelche lustigen Sachen zu. Nach fünf Minuten taucht ein Crew Member auf, fragt ob wir okay sind. Und dann wird endgültig klar, die Fahrt ist zu Ende. Der Mitarbeiter fährt zusätzliche Sicherungsgeländer aus. Dann wird der Wagen (der sich noch immer drehen kann) mit einer Art Zange arretiert. Schließlich folgt die Entriegelung der Bügel und wir klettern auf das Podium. Schritt für Schritt wird uns erklärt, wo wir zu stehen und was wir zu machen haben. Klar ist - auch hier ist bei Disney alles durchdacht und geplant. Wir haben zu keinem Zeitpunkt das Gefühl einer Unsicherheit oder Planlosigkeit. Ja selbst ans Fotografierverbot ist gedacht... Muhahaha, aber einen Versuch war es ja wert. Über Treppen geht es nach unten, dort werden vier weitere Bahninsassen befreit und treten mit uns den Rückweg durch den Hintereingang an. Jeder erhält eine Art handgeschriebenen Fastpass, mit dem wir später durch den Ausgang und dann durch einen Mitarbeitergang hinter den Kulissen direkt zum Einstieg dürfen. Rund eine dreiviertel Stunde nach der Störung fährt die Bahn wieder. Soweit so lustig.
Der Eingangs erwähnte weitaus weniger lustige Part passierte am Folgetag im Big Thunder Mountain. Der Zug schießt durch den Tunnel und bleibt vor dem Lifthill stehen. Es wird doch nicht... Und wieder quakt es französisch aus dem Lautsprecher, die Effekte verstummen, Flutlicht flammt auf... Oh nein, das darf nicht wahr sein. Nach wenigen Minuten taucht ein Crew Member (wie heißt das eigentlich, wenn die weiblich sind?) auf. Das Mädel erklärt den technischen Ausfall der Bahn, leider nur auf französisch, auf Nachfrage auch im miserablen Englisch. 20 Minuten würde es dauern, leider dürften wir die Bahn nicht verlassen. Warum ist mir nicht ganz so klar, auch hier sind gut betonierte Fluchtwege sichtbar, der ganze Tunnel ist beleuchtet. Neue Fastpässe (handgeschrieben, wie am Vortag) werden ausgegeben. Die ersten 20 Minuten sind auch spaßig. Dann beginnt die Stimmung umzuschlagen. Die singenden Franzosen im letzten Wagen verlieren ihre gute Laune, offenbar haben sie auch zwischenzeitlich alle Klingeltöne ihrer Handys abgespielt. Die Mitarbeiterin verschwindet immer wieder. Einige Fahrgäste rauchen. Nachfragen, wann geht es weiter? Die Kinder sind erstaunlich ruhig, doch es ist affenkalt in dem Tunnel, der Zugwind wie in einem Kamin tut sein übriges. Erneute Vertröstung, noch zehn Minuten. Eine Mutter protestiert, sie hat drei Kinder im Schlepptau. Auch uns ist inzwischen lausig kalt, obwohl dick eingepackt zittern wir wie mit Schüttelfrost. Allmählich werden die Stimmen angespannter, bis die nach fast 45 Minuten die Situation eskaliert. Ein hinter uns sitzender Franzose brüllt die Mitarbeiterin an, angestachelt von weiteren lautstarken Protesten aus anderen Reihen des Zuges. Vermutlich beleidigt er das Mädel auch, sein kleiner Sohn versucht ihm jedenfalls den Mund zuzuhalten. Dann drückt der Mann den Bügel auf, steigt aus dem Zug, packt seinen Sohn und macht Anstalten den Tunnel in Richtung Station zu verlassen. Auch im ersten Waggon zwängen sich die Ersten aus ihren Bügeln. Weitere Crew-Member tauchen auf. Vorbei die Rollen der freundlichen Disney-Mitarbeiter, jetzt brüllen auch die. Und zwar unmissverständlich, dass die Leute im Zug sitzen bleiben sollen. Uns geht jetzt richtig die Pumpe. Die Stimmung ist so explosiv wie kurz vor einer Schlägerei. Die energischen Mitarbeiter schaffen es den Mann wieder in den Zug zu setzen, die anderen klettern so wieder zuück. Der Zug setzt seine Fahrt fort, oben am Lifthill steht das fassunglose Mädel, das für uns verantwortlich war - sie weint. Die Fahrt ist ein reiner Rücktransport, die Effekte, sind abgeschaltet, die Tour erfolgt durch einen beleuchteten Tunnel. In der Station warten immer noch Leute darauf, dass es weiter geht. Die Zuginsassen wollen sich beschweren belagern die Mitarbeiter. Ich selbst frage eine offizielle aussehende Mitarbeiterin, die etwas abseits steht freundlich auf englisch, ob Disney uns denn jetzt wenigstens einen heißen Kaffee ausgibt. Und tatsächlich - wir erhalten (allerdings nur aufgrund der Nachfrage) einen Wertscheck für zwei heiße Getränke, den wir dankbar sofort einlösen. Allerdings geht es danach sofort zum Parkausgang. Emotional hat dieser Vorfall uns völlig entzaubert. Nicht der Ausfall (das kann passieren, wenn es dumm läuft auch mal zwei mal hintereinander) - aber dessen Folgen... An der Information haben wir einige Zuginsassen wieder erkannt, die sich gerade beschwerten. Keine Ahnung was draus geworden ist...
Immerhin konnten wir am Folgetag noch einen störungsfreien Tag erleben - inklusive einer Big Thunder Mountain-Fahrt, wie sie sein soll... Allerdings: Ein kleines Trauma hängt nach, immer dann, wenn ein Zug ein paar Sekunden irgendwo stoppte...