Vielleicht noch als Hinweis bevor ihr weiterlest... Der Text ist voller Spoiler!

Kärnan öffnet derzeit immer gegen 10 Uhr. So auch an diesem Freitag. Ganz pünktlich wurde die Warteschlange geöffnet. Bis dahin bildete sich schon vorher eine Warteschlange vom Eingangsportal bis über die Plaza San Antonio des mexikanischen Erlebnisbereiches.

Die Burganlage (noch im Rohzustand) beherbergt einige Dunkelfahrelemente, ein Überschlagselement, den Wartebreich, die Station und den Shop am Ausgang. Zur kommenden Saison soll hieraus eine ganze Festung werden. Gerüchten zufolge sollen sogar weite Teile Mexikos mit umgestaltet werden. Schon jetzt läuft der neue Soundtrack zur Bahn zwischen den mexikanischen Kulissen.

Das Eingangsportal hat bereits erste Dekoelemnte erhalten und verfügt über einen Testsitz, sowie eine Wartezeitanzeige. Wobei diese wie überall im Park derzeit noch mit etwas Vorsicht zu genießen ist. Entlang der Mauern führt der Wartebreich dann erst einmal hinauf auf das Dach der Festung. Von überall bieten sich tolle Ausblicke auf den Park. Für mich der bisher interessanteste Teil der Warteschlange.

Besonders spannend fand ich es natürlich vor meiner ersten Fahrt immer wieder die Züge des Kärnan durch das imposante Herzelement brettern zu sehen. Ein toller Anblick. Das Stahlgerüst wird zum nächsten Jahr eine Hängebrücke beherbergen und somit den Aufstieg zur Burg markieren.

Nachdem man auf dem Dach eine 360°-Kurve absolviert hat geht es eine Treppe hinunter in das Innere der Burg. Überall sind verschiedene Musiktitel der Kärnan-Symphonie zu hören. Die Spannung wird musikalisch immer weiter aufgebaut. Im Inneren ist es derzeit noch sehr kahl. Man durchläuft drei unterschiedlich große Räume welche alle blau ausgeleuchtet sind. Einige Kisten und Fässer stehen herum. Der letzte Raum ist sehr klein und besteht lediglich aus einer Treppe im 90°-Winkel welche vor einer Tür endet.
Sobald sich die Tür öffnet werden 16 Fahrgäste abgezählt. Man befindet sich in einem schlauchigen Raum zur Ablage aller mitgeführten Gegenstände. Ein Mitarbeiter erläutert was alles abgegeben werden muss. Das Wertfach verschließt sich und es geht in den sogenannten "Bannraum". Bannraum deshalb weil man sich hier selbständig auf 4 Reihen a 4 Personen aufteilt bevor dann der Zufall entscheidet welche Tür sich für einen öffnet und somit in welcher Reihe des Zuges man Platz nehmen wird. Der Bannraum ist in der Gestaltung schon sehr weit fortgeschritten. Kreisrund, überall Türen um einen herum. Per LED-Beleuchtung wechselt die Deckenfarbe kontinuierlich. Eine unglaubliche Spannung.
Meine erste Fahrt sollte in der letzten Reihe stattfinden.
Die Station selber ist in zwei Teile aufgeteilt. Ein Abfahrts- und ein Ankunftsbereich.

Nachdem der Zug sich in Bewegung gesetzt hat folgt eine Linkskurve, eine kleine Abfahrt, bevor der Zug vor dem Lifthill zum stehen kommt. Sobald sich der Zug wieder in Bewegung setzt wird einem die Dimension des gewaltigen Auffahrtturmes klar. Die Auffahrt findet im Dunkeln statt, wobei die Decke blau angestrahlt wird um die Höhe zu verdeutlichen. Kurz vorm höchsten Punkt kommt der Zug dann zum stehen. Sekunde um Sekunde vergeht und plötzlich rauscht der Zug rückwärts ein großes Stück des Lifthills wieder nach unten. Ein bisher einmaliges Freifallelement welches mir mächtig Spaß bereitet hat. Jedoch setzt dann erneut eine Wartezeit ein, bevor der Zug wieder nach oben gezogen wird. Dieses Element sorgt in der Abfertigung für eine längere Wartezeit. Ich musste morgens rund 30 Minuten anstehen.
Erneut stoppt der Zug, doch dieses Mal auf der Spitze des Lifthills. Dann wird man über die Kuppe gezogen und rauscht senkrecht mit einer 90° Rechtsdrehung ins Freie. Ab jetzt wird es einfach nur noch schnell und heftig. Von der Landschaft ist es fast unmöglich etwas wahrzunehmen. Die Kräfte sind gewaltig und alle schreien einfach nur noch.

Es geht durch mein Highlight der Bahn, das Herzelement. Von außen betrachtet sieht alles ganz langsam aus. Innen fühlt es sich pausenlos an. Jedoch war es der einzige Punkt der Bahn, an dem ich es kurz schaffte einmal über den Park zu blicken, bevor es einfach ungebremst den Außenbereich entlang ging.
Es schließt sich eine übergeneigte Kurve an der Crazy Mine an, bevor man am Barracuda Slide dreht, bis ins Wikingerland fährt, es Airtime auf einem Bunnyhop gibt, bevor man erneut am Barracuda Slide entlang wieder Richtung Rückfahrt zum Turm ansetzt. Kurz vor der Schlussbremse folgt noch einmal gewaltige Airtime. In der Schlussbremse wird bis heute von den Fahrgästen applaudiert. So auch von mir.

Sobald man durch die Blockbremse ins Innere der Burg zurückgekehrt ist folgt eine langsam durchfahrene Heartline-Roll. Ein lustiges Element mit Hangtime vor der Weiterfahrt in einer großen Kurve zurück zur Station. Kurz vor Erreichen der Station werden alle Reihen des Zuges noch fotografiert. Über den Ort des Fotopunktes lässt sich mit Sicherheit streiten. Ich habe mein Erstfahrer-Bild natürlich trotzdem gekauft (Preis: 5 Euro). In der Station öffnen sich dann die Wertfächer und es geht durch einen längeren Gang in die Kärnan Butiken, den Shop zur Bahn.

Der Shop ist neben dem Bannraum der zweite fast fertig gestaltete Bereich der Bahn und lässt bereits das Detailreichtum der zur kommenden Saison folgenden Thematisierung erahnen.

Nach der Fahrt hatte ich einfach nur ein WOW-Gefühl. Und wäre am liebsten direkt noch einmal gefahren. Jedoch war mittlerweile der Wartebereich komplett gefüllt und die Wartezeit lag ganztägig bei über 60 Minuten. Abends um kurz vor 17 Uhr stellte ich mich dann noch einmal an. Ich musste 50 Minuten warten.

Diese Bahn müsst ihr einfach ausprobiert haben! Aus meiner Sicht die rasanteste Fahrt in Deutschland und um es mit einem Wort zu beschreiben: KRASS!.

Danke fürs lesen.
Marcel