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15. Überprüfung vom TÜV aus Essen
06-Mar-04, 20:17 Uhr ()
Als Antwort auf Beitrag Nr. 0
 
Vom 3. bis 6 März, kam für dreieinhalb Tage der TÜV aus Essen zur Überprüfung des Volare nach Wien. Herr Dipl. Ing. Martin Weniger, Leiter Freizeitanlagen und Fliegende Bauten und Frau Dr. Ing. Judith Skolnik testen im Auftrag der Firma Zamperla den Coaster. Der Bericht des TÜV wird dann auch der MA35 (Baubehördliche Angelegenheiten) übergeben, die letztendlich die Bewilligung erteilt.

Das Wetter ist miserabel, abwechselnd Sonnenschein, Schnee und Regen bei etwa Null Grad. In diesen dreieinhalb Tagen gibt es bei dieser Achterbahn nichts das nicht überprüft wurde. Alle Sensoren auf den Schienen, die Sensoren und mechanischen Verriegelungen aller sechs Wagen, die Blockbremsen, Druckluftsteuerung und Hydraulikmotorantrieb werden überprüft. Alle erdenklichen Fehler und Ausfälle werden simuliert, indem nacheinander jeder Sensor abgesteckt wird, um zu testen ob der zweite Sensor des Sicherheitssystems auch richtig reagiert. Immer wenn es um ein System geht, bei dem Menschen transportiert werden, sind alle Komponenten doppelt oder dreifach abgesichert. Man spricht dann von einem redundanten System, bei dem nicht nur die Elektrik sondern auch die Mechanik so abgesichert ist, dass beim Versagen einer Komponente die zweite, immer noch zu 100% die Funktion erfüllen kann. Z.B. ein Stromausfall, bei dem die Gondeln in den einzelnen Blockabschnitten gehalten werden, und vieles mehr wird sehr gründlich und gewissenhaft vom TÜV überprüft. Auf Sicherheit hat Zamperla großen Wert gelegt – und das braucht natürlich wiederum eine Menge Zeit um alles zu prüfen.


Herr Dipl. Ing. Martin Weniger auf der ersten Evakuierungsplattform. Nacheinander wurde bei jeder Blockbremse, mit allen sechs Wagen ein Bremstest durchgeführt, wobei auch der Bremsweg vermessen wird.


Die Ergebnisse werden hinunter gefunkt.


Vermessung des Bremswegs bei der letzten Blockbremse.


Frau Dr. Ing. Judith Skolnik befestigt ein Messgerät, das Fahrzeit, Geschwindigkeit und g-Kraft aufzeichnet.


Von Zeit zu Zeit werden die Ergebnisse auf einen Laptop herunter geladen, auf dem man dann in Form von Diagrammen die Ergebnisse auswerten kann.


Der Sensor wurde an den Wagen an mehreren Positionen befestigt, um z.B. die Belastungen an verschiedenen Punkten zu messen.


Hier wurde der Sensor am Mitnehmer für den Lift befestigt.


Hinauf zur Blockbremse Nr. 2.


Störungsfall: der Hydraulikmotor ist ausgefallen, ein Wagen hängt im Spirallift fest. Der Hilfsdiesel für den Lift wurde gestartet, womit die Gondel dann wieder langsam herunter gelassen werden kann.


Check des Hydrauliksystems - nacheinander wurde die Steuerung der einzelnen Bremsen eines Blocks überprüft.

Sollten einmal im Bahnhofsbereich alle Sicherheitssysteme ausfallen - und die Wagen zusammenstoßen, dann hält ein Arm mit einem Gummipuffer die Wagen soweit auf Diatanz hält, damit keine Fahrgäste verletzt werden können (im Bahnhofsbereich ist maximal Kriechgeschwindigkeit möglich). Befinden sich die Wagen im gekipptem Zustand (zum Be- oder Entladen), dann hält der Pumper die Wagen soweit auseinander, damit niemand zwischen den Wagen eingeklemmt werden kann.

Die Berechnung der Statik muss bis ins kleinste Detail stimmen. Daher werden auch so scheinbar unwichtige Teile wie Beilagscheiben einer Werkstoffprüfung unterzogen.


Erst wurde der Lack abgeschliffen . . .


. . . dann wurde der Härtetest durchgeführt.


Es war sehr interessant, die Inspektion vom TÜV aus Essen beobachten zu können. Herzlichen Dank an Herrn Dipl. Ing. Martin Weniger und Frau Dr. Ing. Judith Skolnik, die alle meine Fragen bereitwillig beantworteten.

(Ein ausführlicher Bericht erscheint in der p+r.)


.........................

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