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Beitrag Nr. 4753
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LR-Online: 'Militärgelände bei Sperenberg soll Freizeitpark werden'
11-Aug-03, 08:45 Uhr ()
Ensis sucht nach Scheitern im Spreewald Standort

„Falls sich das Projekt bei uns verwirklichen lässt, bleiben die Arbeitsplätze wenigstens in Brandenburg“
Detlef Gärtner, Baudezernent im Landkreis Teltow-Fläming

Detlef Gärtner, Beigeordneter und Baudezernent im Landkreis Teltow-Fläming, bestätigt, was die RUNDSCHAU bereits gemeldet hatte: «Eine Vertreterin der niederländischen Firma Ensis BV hat uns das Projekt eines Freizeit- und Themenparks vorgestellt. Wir haben unser Interesse signalisiert.»
Nach dem Scheitern des Vorhabens im Spreewald will Ensis BV die Erlebniswelt offensichtlich auf einem 3500 Hektar großen ehemaligen russischen Militärgelände in Sperenberg-Kummersdorf-Gut verwirklichen. Ensis-Managerin Marianne Balke bleibt dazu wortkarg, dementiert entsprechende RUNDSCHAU-Recherchen aber nicht. «Wir haben Stillschweigen vereinbart. Ich halte mich an die Abmachungen» , erklärt sie.
Gegenwärtig hängt noch viel bürokratischer Nebel über der Verwendung des ehemaligen Übungsplatzes der Sowjetarmee zwischen Jüterbog, Luckenwalde und Zossen. «Ensis BV hat sich um das Gelände beworben. Die Oberfinanzdirektion Cottbus kann aber über einen Verkauf nicht verhandeln, solange nicht entschieden ist, ob das Land Brandenburg die Liegenschaft übernimmt» , ist von der Sprecherin der Cottbuser Behörde, Andrea Nipperdey-Malth, zu hören.
Auch im Potsdamer Finanzministerium ist nach Auskunft von Ministeriumssprecherin Katrin Beck das Interesse von Ensis BV an dem brachliegenden Areal bekannt. «Etwas Schriftliches gibt es aber noch nicht» , ergänzt Katrin Beck. Es werde noch eine ganze Zeit dauern, bis entschieden ist, ob Brandenburg Anspruch auf die Liegenschaft erhebt. Geklärt werden müsse, wie stark das Gelände belastet ist, wie hoch die Kosten sind, um es verkaufsfähig zu machen und ob eine öffentliche Ausschreibung notwendig ist, so Beck.
Der Landkreis Teltow-Fläming steht einem Freizeit- und Themenpark, wie er im Spreewald entstehen sollte, durchaus aufgeschlossen gegenüber. «Wir wissen natürlich seit einiger Zeit, dass so etwas in unserem Nachbarkreis Dahme-Spreewald vorgesehen war, sind ja als einer der Träger öffentlicher Belange um eine Stellungnahme gebeten worden. Falls sich das Projekt bei uns verwirklichen lässt, bleiben die Arbeitsplätze wenigstens in Brandenburg» , sagt Detlef Gärtner. Die ersten Gespräche seien im Juli geführt worden. Dabei wurde neben anderen Standorten über das Gelände bei Sperenberg diskutiert, so Gärtner. Mit dem geplanten vierspurigen Ausbau der Bundesstraße 101 bis zum Jahre 2007, mit der A 9 und den Bahnstrecken nach Leipzig und Dresden gibt es in der Infrastruktur gute Voraussetzungen, erläutert der Baudezernent.
Zu den Querelen um das Planverfahren am einstigen Standort bei Lübben will er sich nicht näher äußern. Man könne ein solches Projekt auch mit einem einfachen Planverfahren und entsprechenden städtebaulichen Verträgen durchziehen, sagt Gärtner lediglich.
Dieses so genannte qualifizierte Planungsverfahren hatte Projektentwickler Ensis BV favorisiert. Den Antrag lehnten die Stadtverordneten von Lübben, die Gemeindevertretung von Bersteland und der Planungsverband Spreewald allerdings als zu risikoreich ab. «Die Mitglieder des Planungsverbandes sehen sich einem Risiko von finanziellen Belastungen in Höhe von vielen Millionen Euro gegenüber» , so die Begründung. Sie befürchten, so heißt es in einer Erklärung weiter, auf unkalkulierbaren Erschließungskosten sitzen zu bleiben und die Verwirklichung des Gesamtprojektes nicht mehr beeinflussen zu können. Das qualifizierte Planverfahren beinhalte nämlich keine Baupflicht, so eines der Argumente. Die Gremien im Spreewald beharrten auf einem vorhabenbezogenen Planverfahren, bei dem der Investor die Kosten tragen und das Bauvorhaben entsprechend der Planungen verwirklichen muss. Als letztlich ausschlaggebend für die Haltung der Kommunen wurde durch den Planungsverband Spreewaldpark hervorgehoben, dass bis zum Schluss unbekannt geblieben sei, «wer Investor ist und wer das Projekt finanziert» .
In den Freizeit- und Themenpark will der niederländische Projektentwickler Ensis BV nach eigenen Angaben 560 Millionen Euro investieren, die von Geldanlegern in Amerika aufgebracht werden sollen. Entstehen sollen neben Themenparks ein Golfplatz, Hotels, ein See mit Feriendorf und Wasserattraktionen. In Aussicht gestellt wurden etwa 3000 direkte und 10 000 indirekte Arbeitsplätze. Seit 1996 sorgte das Vorhaben immer wieder für Gesprächsstoff. Zunächst war eine holländische Firma namens Heycur BV aktiv. Seit 1998 will Ensis BV das Projekt verwirklichen.

Von Wolfgang Swat (Artikel vom 11.08.2003 01:08)

(c) Lausitzer Rundschau Online


mfg Boris
"denkt daran, der Geek, den Ihr heute auslacht, ist wahrscheinlich derselbe Typ, der morgen Euren Gehaltsscheck unterschreibt" (chuckgutz)

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  Berliner Zeitung: 'Freizeitpark statt Großflughafen', sirrogate, 26-Aug-03, 21:32 Uhr, (1)
     RE: Berliner Zeitung: 'Freizeitpark statt Großflughafen', jwahl, 09-Mar-04, 10:12 Uhr, (2)
  RE: LR-Online: 'Militärgelände bei Sperenberg soll Freizeitpark werden', jwahl, 27-Jan-05, 09:41 Uhr, (3)

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1. Berliner Zeitung: 'Freizeitpark statt Großflughafen'
26-Aug-03, 21:32 Uhr ()
Als Antwort auf Beitrag Nr. 0
 
Letzte Bearbeitung am 26-Aug-03 um 21:33 Uhr ()

Freizeitpark statt Großflughafen


Auf einem früheren Militärgelände bei Sperenberg soll Brandenburgs größte Ferienanlage entstehen

Jürgen Schwenkenbecher

SPERENBERG. Brandenburgs Ruf als potenzielles Freizeitparadies scheint grenzenlos zu sein. Nach dem Verkauf der Cargolifter-Halle und der Ankündigung eines malaysisch-britischen Konsortiums, dort die weltgrößte überdachte Tropenlandschaft zu errichten, hält auch das niederländische Planungsbüro Ensis BV an seiner Absicht fest, einen Themen-Freizeitpark der Superlative in Brandenburg zu errichten. Als Standort soll nun das frühere russische Militärgelände bei Sperenberg dienen. "Ensis BV hat bei uns schon vorgesprochen", sagt der zuständige Baudezernent des Landkreises Teltow-Fläming, Detlef Gärtner. "Wir haben großes Interesse."

An dem Projekt eines Freizeitparks wird seit 1995 geplant, seit 1998 durch Ensis BV. Allerdings sollte die Ferienanlage für 570 Millionen Euro bis vor wenigen Wochen im Spreewald, fast in der Nachbarschaft des Cargolifter-Werftgeländes bei Lübben (Dahme-Spreewald) entstehen. Dort wuchs die Skepsis von Jahr zu Jahr. Anfang August gab Ensis den geplanten Standort schließlich wegen angeblichen "unkooperativen und investorenfeindlichen Verhaltens" der Lübbener Kommunalpolitiker auf. Zuvor hatte sich Ensis vergeblich um den Erwerb der nahe gelegenen Cargolifter-Halle bemüht. "Unsere Entscheidung hat aber nichts mit der Ablehnung zu tun", sagt Investorensprecher Frank Schmeichel. "Für uns war aber klar, dass wir in Brandenburg, an der Peripherie Berlins bleiben wollen."

Noch kein schriftlicher Antrag

Auch wenn es der Sprecher nicht bestätigen will - das neue Ziel der Freizeitpark-Planer heißt nun Sperenberg. Dort, auf einem einstigen russischen Militärgelände, sollte lange Zeit der Großflughafen für Berlin und Brandenburg entstehen. Seit 1996, als sich die Politik überraschend für den Ausbau Schönefelds entschied, ist die Verwendung des Areals ungewiss. "Ensis hat sich um die Liegenschaft beworben", sagt Andrea Nipperdey-Malth von der zuständigen Oberfinanzdirektion Cottbus. Ein schriftlicher Antrag liege zwar nicht vor, doch bereits am 25. Juli habe es ein Gespräch über die Kaufabsicht gegeben.

Viel Erfreuliches konnte die Behörde den Ensis-Vertretern allerdings nicht mitteilen. Denn das mit Munition und Altlasten verseuchte Gelände, das zum Bundesvermögen gehört, muss nach dem so genannten Konsensbeschluss von 1996 so lange als Ausweichvariante für einen möglichen Flughafenbau frei gehalten werden, bis die Baugenehmigung für Schönefeld vorliegt. Die soll 2004 kommen. "Erst dann können wir überhaupt an einen Verkauf denken", sagt Nipperdey-Malth. Bedingung sei zudem, dass das Land Brandenburg die Liegenschaft nicht übernehmen will. So kann Ensis derzeit nur abwarten.

Das umstrittene Projekt "Spreewald Resort Lübben" war wegen Finanzierungsproblemen schon mehrfach verschoben worden. Immerhin wird eine Summe benötigt, mit der der Bau von gleich sieben Cargolifter-Hallen bezahlt werden könnte. Ohne Einzelheiten mitzuteilen, gibt Ensis mittlerweile an, Investoren würden das Geld mit Hilfe der amerikanischen Investmentbank Northern Capitals aufbringen. Eine öffentliche Förderung ist nicht vorgesehen.

Baudezernent Detlef Gärtner schaut schon einmal in die Zukunft. Wichtig ist für ihn, dass es schnell geht. Statt 2007, wie für Lübben geplant, soll das Feriendomizil den Ensis-Planern zufolge am neuen Standort nun bis Ende 2008 öffnen. "Der Freizeitpark würde gut zu uns passen. Wir haben Europas längste Skater-Bahn. Und seit Juli gibt es eine 40 Kilometer lange Draisinen-Verbindung zwischen Zossen und Jüterbog", sagt Gärtner, der auch Vorsitzender des Tourismusverbandes ist. "Die Leute machen schon jetzt richtig Urlaub bei uns. Daran hätte vor fünf Jahren doch keiner gedacht." Bekannt wurde die Region südlich Berlins vor einem Jahr, als das Magazin Focus-Money nach einer Analyse Teltow-Fläming als wirtschaftlich erfolgreichsten Landkreis im Osten Deutschlands ausmachte.

Sorgen, dass die Kundschaft angesichts des Überangebots an Freizeitmöglichkeiten ausbleibt, hat Ensis nicht. Immerhin erwarten die neuen Besitzer der Cargolifter-Werft jährlich drei Millionen Besucher in ihrer Tropenlandschaft. Ensis geht für seine Anlage von acht Millionen Gästen aus. Nur rund 30 Kilometer trennen beide geplante Ferienparadiese. Sprecher Schmeichel ist aber überzeugt, dass die Hauptstadtregion zwei Projekte dieser Größe verträgt. "Die Deutschen machen kürzer, aber häufiger Urlaub. Wir folgen diesem Trend."

© 25.08.2003 BerlinOnline / Berliner Zeitung
mfg Boris
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jwahl

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2. RE: Berliner Zeitung: 'Freizeitpark statt Großflughafen'
09-Mar-04, 10:12 Uhr ()
Als Antwort auf Beitrag Nr. 1
 
War irgendwie abzusehen oder? Aus der Berliner Zeitung:

Unbezahlte Rechnungen und kein Finanzierungsnachweis
Bei Behörden wächst Skepsis über das "Fläming Resort"
Jürgen Schwenkenbecher

SPERENBERG. Das Projekt einer gewaltigen Freizeitanlage in Sperenberg südlich von Berlin ist ins Stocken geraten. Dem holländischen Projektentwickler Ensis BV, der das so genannte Fläming-Resort auf dem früheren russischen Militärgelände errichten will, fehlt offenbar das Geld. "Wir warten auf einen Finanzierungsplan der Investoren", sagt der Bürgermeister der Gemeinde Nuthe-Urstromtal, Winand Jansen. Der Planungsverband, dem er vorsteht, soll die rechtlichen Voraussetzungen in der Region für das Vorhaben schaffen. Jansen: "Unsere Hausaufgaben haben wir gemacht. Doch bevor wir nun weiter Geld ausgeben, möchten wir sicher sein, dass das Projekt auch klappt."
Daran haben Jansen und auch der zuständige Baudezernent des Landkreises Teltow-Fläming, Detlef Gärtner, inzwischen Zweifel. "Wir treten auf der Stelle", sagt Gärtner.

Rund 800 Millionen Euro will Ensis BV in den Freizeitpark der Superlative stecken. Dargestellt werden soll die Geschichte der Erde, vom Urknall bis heute. Auch ein Abenteuerpark, ein Golfplatz und ein Urlauberdorf sind geplant. Mit 5,2 Millionen Besuchern pro Jahr rechnet der Investor - so viel wie kein anderer Freizeitpark in Deutschland.

Vordergründig geht es zunächst um die schwierige Übertragung des 46 Quadratkilometer großen, mit Altlasten verseuchten Areals, das sich noch im Bundesbesitz befindet. Eine "Standortsicherungsvereinbarung", die Ensis BV im vorigen Herbst vorlegte, wiesen die Kommunalbehörden sofort zurück. "Da wurden die Aufgaben des Bundes, des Landes und der Kommunen total vermengt", sagt Bürgermeister Jansen. Streitpunkt ist vor allem, wer die auf 92 Millionen Euro geschätzte Entsorgung der Altlasten bezahlt. Inoffiziell sträubt sich Ensis, die Kosten zunächst zu übernehmen. Erst nach Eröffnung des Freizeitparadieses 2008 könne das Land die Summe erstatten, heißt es.

Tatsächlich bereitet es Ensis Probleme, selbst vergleichsweise kleine Rechnungen zu bezahlen. Der Planungsverband wartet seit Monaten auf 2 500 Euro für Vorleistungen, die Ensis zu tragen hat. Und das Hotel Spreewald-Park bei Lübben, wo Ensis seit mehr als sechs Jahren ein Büro unterhält, hat dem Dauermieter fristlos gekündigt. "Seit August haben wir kein Geld mehr erhalten", sagt Hoteldirektor Dirk Sorbe. Er geht inzwischen gerichtlich gegen Ensis vor und hofft, die fünfstellige Summe noch zu erhalten.

Im August 2003 hatte Ensis nach Zwist mit den Behörden seinen ursprünglichen Plan aufgegeben, den Freizeitpark bei Lübben zu errichten. In Teltow-Fläming startete das Unternehmen einen neuen Versuch. "Jetzt beginnen auch wir uns Gedanken zu machen", sagt Baudezernent Gärtner.

Ensis-Vertreter halten sich mit Äußerungen zurück. Sie sind seit Tagen nicht zu erreichen

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jwahl

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3. RE: LR-Online: 'Militärgelände bei Sperenberg soll Freizeitpark werden'
27-Jan-05, 09:41 Uhr ()
Als Antwort auf Beitrag Nr. 0
 
Hat aber lange gedauert:

Freizeitpark "Fläming Resort" gescheitert
Luckenwalde - Der auf dem Flugplatzgelände in Sperenberg (Teltow-Fläming) geplante Freizeitpark "Fläming Resort" ist nach Angaben des Landkreises von gestern gescheitert. Hintergrund seien Probleme bei der Finanzierung. Das Areal kann nicht als Sicherheit beliehen werden, weil Sperenberg immer noch Ausweichstandort für den geplanten Großflughafen in Schönefeld ist. Der niederländische Projektentwickler wollte 800 Millionen Euro investieren und 3500 Arbeitsplätze schaffen. Im Park sollte die Entwicklung der Erde vom Urknall bis heute dargestellt werden. Die Investoren erhofften sich bei der Planung 5,2 Millionen Besucher. dpa

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