Als ich vor 3 Wochen zur EAS in Berlin war, habe ich natürlich auch die ein oder andere Attraktion abseits der Messehallen besucht.
Den Anfang machte Little Big City, die neue Marke von Merlin. Zu finden ist diese Modellanlage direkt zu Füßen des Fernsehturms.
Nach der Kasse geht es in einen kleinen Warte-Gang, bevor sich die Türen zur Preshow öffnen. Die Beklebung der Wände zeigt schon worauf der Fokus der Modellanlage liegt: Es werden hier verschiedene geschichtliche Ereignisse dargestellt:
So sieht der Preshowraum mit Projektionen rundherum aus:
Die Hologramm-Projektion der Figur auf dem Brandenburger Tor führt dazu kurz in die Little Big City ein. Dann öffnen sich die Türen zur Ausstellung:
Auch wenn das Bild leider ein wenig unscharf ist, so ist darauf doch bereits die gesamte Ausstellung zu sehen!
Die ganze Anlage wird in einem recht schnellen Tag/Nacht-Rhythmus beleuchtet.
An ein paar Stationen kann man mit Pedal traten, Knöpfchen drücken oder Rad drehen kleine Aktionen auslösen:
Allerdings fand ich das alles nicht übermäßig spektakulär oder spannend…
Auch einen kleinen Freizeitpark samt Achterbahn gibt es:
Hin und wieder sind auch mal kleine Details zu entdecken:
Auf den Rückwänden hinter den Modellen wird viel mit Projektionen gearbeitet, bei großen Recihstagsbrand wird dieses Ereignis als Mapping auch auf dem Modell dargestellt:
Durch das zerstörte Berlin nach dem Krieg patrouillieren Panzer… Leider durch einen zentimeterbreiten Schlitz geführt….
Auch kleinere Szenen erinnern an bestimmte geschichtliche Ereignisse:
Aber beim Detailreichtum darf man nicht allzu viel erwarten. Die Figuren kommen alle aus dem 3D-Drucker und die Gebäude sind wohl aus vergleichsweise simplen CNC-Teilen gebaut…
Wieder eine Szene, bei der auch der Video-Hintergrund integriert ist:
Palast der Rupublik… Hier im Modell, beim ersten Berlinbesuch war ich dort sogar noch drin und inzwischen steht dort das historisierende Stadtschloss…
Jeder kann hier mal ein Stückchen Mauer fallen lassen während David Hasselhoff singt:
Zum Abschluss der Ausstellung gibt es noch einmal einen Showraum:
Alle paar Minuten wird dort Silvester gefeiert und wieder etwas auf dem Brandenburger Tor als Mappingshow projiziert.
Wie war es nun? Ich finde sehr unspektakulär. Der Ansatz Stadt und Geschichte mit den Modellen zu verknüpfen ist durchaus gut. Aber irgendwie fehlt das gewisse etwas, auch die auszulösenden Effekte waren eher unspektakulär. Gut gefallen haben mir die dynamischen Hintergrundprojektionen und das Mapping, insbesondere auf dem Reichstag. Aber die Modelle an sich waren dann doch meistens zu einfach.
Wie man von den dortigen Mitarbeitern hörte, kommen wohl ziemlich häufig Menschen aus der Ausstellung, die enttäuscht sind und sehr oft dabei Vergleiche mit dem Miniaturwunderland in Hamburg ziehen. Und in diese Richtung gingen auch meine Gedanken: Beide spielen preismäßig in der gleichen Liga (Einzeleintritt ist das Little Big City etwas teurer, online etwas billiger), daher müssen sie sich wohl auch irgendwie vergleichen lassen. Doch bei diesem Vergleich zieht Little Big City eigentlich überall den Kürzeren. Für den großen Maßstab fehlen einfach Details, dagegen gibt es im Miniaturwunderland unendlich viele kleine, lustige oder kuriose Szenen zu entdecken, was hier aber die Ausnahme war. Und auch von der Größe her ist die Hamburger Modellanlage sehr deutlich vorne. Dazu kommt, dass in Hamburg einfach mehr Leben ist: Da bewegt sich mehr, leuchtet, es fahren zahlreiche Züge, Autos, Schiffe, Sommerrodelbahnen und das alles mit technisch ausgeklügelten Lösungen statt riesigen Schlitzen im Boden…
In meinen Augen also kein Pflichtbesuch, wenn man in Berlin ist.