Ich war vor einiger Zeit mal im Archiv des KStA (Kölner Stadt Anzeigers) um alte Artikel über das PHL zusuchen. Ich hab auch einige interessante Sachen gefunden. Zwei der Artikel möchte ich euch gerne im folgenden zeigen. Der eine ist von 1982 und der andere, Jahrgang 1996.
Ich hoffe das man auf den Bildern genug erkennen kann, aber das fotokopieren war leider verboten.
"Das schadet dem Papier"---------------------------------------------------------------------
Phantasialand importiert mit “Galaxy 360” die Weltsensation aus Amerika und schockt seine Besucher
Tiger springen von Decke in das Publikum
In der Sasion müssen täglich 110.000 Mark eingenommen werden
(von unserem Redakteur Helmut Gaihser)
Brühl – Tiger springen fauchend durch brennende Reifen in das Publikum. Indische Elefanten angeln mit langen Rüsseln nach dem Zuschauer. Ein riesiges Raumschiff senkt sich auf den Betrachter. Der zusammen, dreht und wendet sich – die „Galaxy 360“ erobert Brühl. Heute beginnt im Phantasialand die neue Saison, und das Kino der Superlative wurde gestern pünktlich fertig.
Darin werden Action- oder Science-fiction-Filme von einer computergesteuerten Kugellinse auf eine 440 Quadratmeter große Leinwand geworfen, die alle Seiten rundum und die ganze Kuppel des Filmpalastes bedeckt.
Dort befindet sich der Gast urplötzlich mitten in einem Footballspiel, er rast auf einer Achterbahn über Berg und Tal, muss in der Unterwelt schweren Gesteinsbrocken „ausweichen“.
Am seidenen Faden hing die gestrige Uraufführung: der amerikanische Operateur konnte erst Stunden vor der Eröffnungspressekonferenz aus den USA eingeflogen werden. Gummikauend grinste er die Hausherren an: „Mal sehen ob das alles hinhaut?“.
Es klappte wie am Schnürchen. Rund 100 Premieregäste wurden nach LasVegas versetzt, verfolgten im lärmenden Polizeilauto einen flüchtigen Autodieb, steamerten mit dem Schaufelraddampfer den Mississippi aufwärts.
Das „Kino der Superlative“ ist die neue Attraktion des Phantasialandes, das damit seinen Ruf als größter Europäischer Abenteuer- und Freizeitpark gerecht wird. Die neue Projektionstechnik ist nach einem jahrzehnt Forschungsarbeit von der Us-Firma „Omnivision“ entwickelt worden.
Die Projektionslampe ist 6500 Watt stark. Stöhnte Mitinhaber Löffelhardt gestern morgen: „Hoffentlich haben die eine Reservebirne dabei“. 2000 Dollar kostete das Stück, vorausgesehene Lebensdauer 500 Stunden, Garantiert sind 100 Stunden.
Aber auch sonst hat Phantasialand, das vor nunmehr 15 Jahren eröffnet wurde und bisher rund 60 Millionen Mark investiert hat, neue Attraktionen zu bieten.
China-Town mit dem Tanakra-Theater und der Geisterrikscha ist technisch weiterentwickelt und vervollkomment worden. Im „Wintergarten“ treten wieder internationale Stars auf. Der 280.000 Quadratmeter große Freizeitpark ist für die Saison 1982 gerüstet.
Im vergangenen Jahr drängelten sich über 1,75 Millionen Besucher durch die Drehkeuze. Bei rund 750 Beschäftigten sowie hohen Strom- und Wartungskosten müssen jeden Tag 110.000 Mark eingenommen werden. Das setzt eine Besucherzahl von 8.000 bis 10.000 Menschen voraus.
Etwa die Hälfte der Besucher kommt, so ermittelten Inhaber Schmidt und Löffelhardt, aus Belgien, Holland, Luxenburg und Frankreich.
1982 steht das Phantasialand sogar auf dem Programm eines indischen Reiseveranstalters.
(Qelle: KölnerStadtAnzeiger; Donnerstag 1.April 1982; Nr.7 / BG / Kl 13)
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Großbrand verwüstete Geisterbahn
Neue Attraktion schwer beschädigt - Fünf Verletzte – Park bleibt geöffnet
Von unserem Redakteur Udo Beißel
Brühl – Die Sorgen standen Gottlieb Löffelhard, Chef des Phantasialands ins Gesicht geschrieben, als er am Sonntag kurz nach Mitternacht zwischen Feuerwehrleuten und Polizisten in seinem Freizeitpark nur mit Socken an den Füßen umherlief. Er hatte sich einen Boxkampf zu Hause angesehen, als Nachbarn ihn anriefen und erklärten, dass es in seinem Park brennen würde. Die neueste Attraktion, die Colorado-Adventure-Bahn, stand in Flammen.
Binnen weniger Minuten vernichteten die Meter hohen Flammen einen Teil der 26 Millionen Mark teuren Bahn. Löffelhard hatte eigens seinen Vergnuegungspark in Brasilien verkauft, um die neue Bahn bezahlen zu können. Der Geisterzug war schon vom Tüv abgenommen worden und seit einigen Wochen in Betrieb.
In der Nacht zum Sonntag montierten die Mitarbeiter des Unternehmens die letzten Dekorationswände rund um das Stahlgerüst Mitarbeiter des Unternehmens waren mit Schweißarbeiten beschäftigt. Dabei hatte vermutlich ein Funken den Brand ausgelöst. In Windeseile, so Augenzeugen aus der Nachbarschaft, breiteten sich die Flammen aus. Sogar von der Brühler Innenstadt aus war der Feuerschein zu sehen. Die Werksfeuerwehr des Phantasialands war sofort zur Stelle. Als die städtische Wehr aus Brühl eintraf, wurde Großalarm ausgelöst.
Denn da war noch unklar, ob die Flammen auf weitere Gebäude und Fahrgeschäfte übergreifen.
Neben den Feuerwachen Wesseling wurden auch Kräfte aus Erftstadt, Hürth und Frechen angefordert. Etwa 130 Feuerwehrmänner waren im Einsatz. Ihnen gelang es, schnell den Brand unter Kontrolle zu bekommen. „Es wäre vermutlich mehr Schaden entstanden, wenn die Verkleidungen nicht aus schwer entflammbarem Material gewesen wären“, erklärte Juniorchef Robert Löffelhard in der Brandnacht. Fünf Mitarbeiter des Freizeitparks erlitten leichte Verletzungen, weil sie zuviel Rauchgase eingeatmet hatten.
Pressesprecherin Britta Schmidt-Heufken vom Phantasialand erklärte gegenüber dem „Kölner Stadt-Anzeiger“: „Die genaue Schadenshöhe steht noch nicht fest, weil wir nicht wissen, ob die Fahrschiene beschädigt ist. Sollte sie in Mitleidenschaft gezogen sein, werden sich die Kosten nach ersten Schätzungen auf rund sieben Millionen Mark belaufen.“ Wenn „nur“ das Gerüst und die Verkleidung beschädigt sind, kostet die Reparatur etwa ein bis zwei Millionen. Für diesen Fall hofft das Unternehmen binnen weniger Tage den Geisterschnellzug betriebsbereit zu haben.
Wie hoch der finnzielle Schaden sein wird, ist noch unklar. Freizeitparkchef Löffelhard habe sich allerdings gegen solche Schäden versichert, hieß es im Phantasialand.
Techniker nahmen gestern sofort die Arbeit auf. Sie überprüften Schweißnähte. „Vor einer neuen Tüv-Abnahme darf die Bahn nicht in Betrieb gehen,“ so die Pressesprecherin. Trotz des Zwischenfalls konnte der Park gestern geöffnet werden. Neben der Colorado-Adventure-Bahn musste auch die angrenzende Wildwasserbahn geschlossen werden.
(ein gespenstischer Anblick bot sich den Feuerwehrmännern bei den Löscharbeiten im Phantasialand. Ein Teil der neuen Colorado-Adventure-Bahn war in der Nacht zu Sonntag durch einen Brand zerstört worden.
Den Einsatzkröften war es gelungen, ein Übergreifen der Flammen auf weitere Attraktionen zu verhindern. Die Außenverkleidungen wurden völlig zerstört. Nur das Stahlgerüst blieb übrig. (Bilder:Udo Beißler))
(Quelle: Kölner-Stadt-Anzeiger – Nr.94 – Montag. 22.April 1996 – KL 9 Erftkreis)
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Gruß: Chris