Werte Forumsgemeinde,hier mein Bericht von unserem Cedar Point Besuch am 31. August 2005 - der mit Abstand genialste Tag der gesamten Tour, denn der Park war menschenleer. Dazu eine kleine Geschichte: Wir kamen am Tag zuvor abends in Sandusky an und es hat in Strömen geregnet, denn die Reste von Katrina zogen gerade über den hohen Norden. Es hat dann auch die ganze Nacht durchgeregnet und laut Vorhersage war unbeständiges Wetter gemeldet. Als ich am nächsten Morgen dann aus dem Fenster im Breakers Express geschaut habe, war die Stimmung zweifelsohne auf dem absoluten Tiefpunkt: Dunkler Himmel, Regen, Wind - alles sah sehr ungemütlich aus. Also hab' ich den Early Entrance schon mal sauer abgeschrieben und mich im Bett nochmal rumgedreht. Um 10 Uhr sind wir dann trotzdem mit Regenjacken Richtung Cedar Point aufgebrochen und waren überrascht, Millenium Force fahren zu sehen. Kaum ausgestiegen, hat es aufgehört zu regnen und das blieb auch für den Rest des Tages so. Kalt war es trotz Wind irgendwie auch nicht. Also rein!
Im Park hab' ich dann mein blaues Wunder erlebt, denn der Park lief sozusagen auf Volldampf: Jede Spiel- und Hotdog-Bude war besetzt, jeder Miniride fuhr, Top Thrill Dragster lief ab 11 Uhr den ganzen Tag mit vier Zügen ohne Breakdown, Millenium Force fuhr mit drei Zügen, es fuhren den ganzen Tag über leere Züge auf vielen Achterbahnen, nur um den Leuten zu signalisieren, dass diese Bahn geöffnet hat. Das am häufigsten gesehene Bild an dem Tag waren Achterbahnzüge, in denen nur die Front Row besetzt war! Der Park hatte wie angegeben bis acht Uhr abends geöffnet und es war nix - aber auch gar nix - los! Längste Wartezeit mit etwa 10 Minuten den ganzen Tag über bei Top Thrill Dragster (man konnte immer durchgehen bis zur Station, wo dann ein paar Leutchen standen). Nun ja, um es kurz zu sagen: Es war wie im Paradies! Das Wetter wurde später noch richtig geil und warm war es schon morgens. Anscheinend waren wirklich nur diejenigen im Park, die in Sandusky übernachtet hatten und alle anderen haben es wegen der schlechten Prognosen verschoben. Tja, Pech gehabt!
Ich bin echt zutiefst beeindruckt von Cedar Fair, dass sie den Park bei so wenig Andrang so betrieben haben, als ob zehntausend Leute anwesend wären. Es hätte wirklich nichts gemacht, wenn man schon um 16 Uhr geschlossen hätte. Alle Anwesenden hatten zu diesem Zeitpunkt sicherlich schon mehr als genug Fahrten auf ihren Lieblingsbahnen ergattert. Es waren ja immer wieder dieselben Gesichter, denen man bei Dragster und MF begegnete. Aber nein - bis 19:59 Uhr konnte sich bei Dragster angestellt werden. Und so eine Dragster-Fahrt bei Sonnenuntergang am Lake Erie - das hat schon was. Das Personal hat auch nicht rumgetrödelt, wie ich das bei Six Flags und insbesondere bei Paramount erleben durfte. Nix da! Die Züge verließen konsequent fix die Station.
Nach dieser Lobeshymne jetzt also ein paar Bilder:
Reif für die Insel!
So wie sie sich heute präsentiert haben, kann ich da nur mit einstimmen: BEST PARK ON THE PLANET! So ein Service - das gibt's sonst echt nirgendwo! Ich erinnere mich noch gerne daran, wie Universal in der 4th of July Woche abends einen Zug von den Dragons genommen hat, weil der Andrang *etwas* weniger wurde. Im Cedar Point durften sich heute alle Kunden wie Könige fühlen!
Wieviele Leute sitzen im Raptor?
Raptor ist einer der älteren B&M Inverter: Schön intensiv, schnell und butterweich!
Power Tower - die linke Seite fährt langsam hoch, die rechte wird geschossen (Airtime satt!)
Iron Dragon - ein Arrow Suspended Coaster mit zwei Lifthills, der sich ziemlich schüttelig fährt. Big Bad Wolf in BGW war da besser!
Erstes Highlight: Dragster!
Ja fein!
Head Back, Arms Down, Prepare for Launch!
Und ab geht die Post!
Über den Top-Hat...
...in die Schlussbremse. Wow, Hammer-Ride!
Der Top Thrill Dragster war für mich ganz klar der bessere der zwei großen Rocket Coaster. Kingda Ka mag ein paar Meter höher sein und einen Camelback haben, aber Top Thrill Dragster hat nur Schoßbügel und da ist die Fahrt ein ganz anderes Erlebnis. Außerdem hat Dragster die schönere Aussicht und fährt sich irgendwie ruhiger. Die Fahrt ist intensiv (na, wer hätte das gedacht?), aber besonders kickt der Dragster in der ersten Reihe. Man bekommt den ganzen Wind ab und nimmt hier erstmal richtig die Geschwindigkeit wahr. In der Front Row ist die Fahrt wirklich nochmal eine ganze Spur extremer. Auch cool bei einer Front Row Fahrt ist, dass, wenn man als zweiter Zug abgeschossen wird, man sieht, während der Zug schon in Launchposition ist, wie von vorne der Caddy zurückfährt und unter dem Zug einhakt. Sehr cool! Es gab auch einen Rollback an diesem Tag, aber ich war leider nicht an Bord Kommentar eines Mitfahrenden: The sucker rolled back!. Der weiß wohl nicht, dass da manche Leute viel Geld bezahlen würden, um mal einen Rollback zu erleben Mittlerweile ist Dragster ja leider wieder down, aber damals fuhr er ab 11 Uhr den ganzen Tag ohne Breakdowns - absolut zuverlässig! Ich hab' wirklich den ganzen Tag über gedacht: Pass' auf - um 15 Uhr machen die Dragster erstmal für ein paar Stunden dicht (das war damals die Praxis in KBF mit dem Xcelerator), denn es sind wirklich immer dieselben Leute gefahren (inkl. mir ). Von wegen! Er lief durchgehend bis zum Parkschluss. Wow!
Wild Cat von Schwarzkopf - bald 30 Jahre alt aber fährt sich absolut smooth!
Mantis, Ohio
Ich glaub' zumindest die Front Row ist besetzt...
Aber der Zug hier sieht leer aus
Zweites Highlight: Millenium Force!
Der zweithöchste Lifthill der Erde - dank Cablelift geht's da aber fix 'rauf!
Und noch schneller wieder runter!
Die Airtime ist aber ziemlich bescheiden - das kann EGF besser!
Random Photo #1
Ok, was ist zu Millenium Force zu sagen? Erstmal folgendes: Super Rocker - das hat total gerockt! Das Beste an der Bahn ist eindeutig das Tempo: Millenium Force wird kein einziges Mal gebremst und rauscht die über 2 Kilometer lange Strecke mit einer Affengeschwindigkeit entlang. Der erste Drop ist extrem lang und seeehr gut! Und wenn man oben am Lift ist, denkt man nur: Sch*** ist das hoch! Die erste Kurve knallt dann aber erstmal ganz schön rein. Hier hatte ich auch einen kurzen Blackout, was ich bis dato nur von der Mörder-Helix von SFMMs Goliath kannte. Tante Millie aus Ohio ist aber eindeutig nix für Schattenparker: Es ist wirklich ein Geschwindigkeitsrausch bis in die Schlussbremse. Airtime gibt es zwar kaum, aber bei der Speed wäre das glaub' ich auch nicht sehr angenehm. Und auch hier gilt wie schon bei Dragster: In der ersten Reihe ist die Bahn nochmal ein komplett anderes, viel heftigeres Erlebnis, weil man den Wind richtig spürt. Wir sind in der Dämmerung nochmal Front Row gefahren, was keine gute Idee war, denn danach war sowohl mein Gesicht als auch mein T-Shirt mit toten Insekten übersäht Morgens gab es auf Millenium Force übrigens das skurrile Schauspiel zu bestaunen, dass jeder der drei Züge immer nur in der Front Row besetzt war. Es waren vielleicht immer etwa zehn Leute in der Station und die haben sich alle für die Front angestellt. Das freundliche Personal hatte nix dagegen und so verließen die Züge im Minutentakt die Station - besetzt mit lediglich zwei Mitfahrern in der ersten Reihe. That's service!
Random Water Ride #1
Magnum XL 200
Die Bahn besticht dadurch, dass sie ziemlich lang ist und über die Parkgrenzen hinaus bis an die Küste fährt. Außerdem gibt es hier die berühmte Ejector-Airtime in Massen; dafür muss man aber in Kauf nehmen, dass sich die Bahn nicht ganz so ruhig fährt.
Max Air ist die Neuheit 2005 (Huss Giant Frisbee)
Max Air
Bei Wicked Twister war auch die Hölle los
Twist again
Das geile an der Bahn ist das Setting
Blast off
Sonderlich vom Hocker gerissen hat mich die Bahn allerdings nicht. Das Setting am Strand ist sicherlich geil, aber der Reride-Faktor ist nicht sonderlich hoch. Bester Platz: Letzte Reihe.
Disaster Transport ist eine komische Indoor-Bobbahn - jetzt in 3D! (was immer das heißen soll)
Disaster Transport von oben
Blick auf den Park
Blick auf den Parkplatz
Übernachtet wurde natürlich im Breakers Express (Early Entrance, auch wenn ich den dieses Mal nicht gebraucht habe)
Cedar Point oder die Betonplatte im Eriesee, wie der Park von seinen Fans liebevoll genannt wird
Holzachterbahnen bin ich an diesem Tag wegen traumatischer Erlebnisse auf Son of Beast übrigens nicht gefahren. Der Schock sitzt da einfach noch zu tief und ich weiß nicht, ob ich mich jemals nochmal auf Non-Intamin Wood trauen werde.
Eines steht jedenfalls fest: Cedar Point hat sich an diesem Tag von seiner allerallerbesten Seite gezeigt. Dieser Tag war ein echtes Coasterfestival - ein once in a lifetime Erlebnis, denn sowas kann man leider nicht planen. Da braucht man Glück. Und ich komme wieder! Definitiv.
So - das musste ich jetzt mal loswerden. Parkberichte schreiben ist doch immer einiges an Arbeit (selbst wenn man es wie ich immer ziemlich schnell hinschmiert), und ich weiß nicht, ob ich das für alle besuchten Parks schaffe, aber diese Cedar Point Experience musste ich euch zumindest mal in aller Detailliertheit schildern, denn es war echt ein Spitzentag! Und wenn wieder einer mal über Cedar Point/Cedar Fair lästert, dann denkt an diesen Bericht - es gibt Tage, die sind einfach perfekt!
Völlig begeisterte Grüße
Andreas
Erstes Rollercoaster Festival in Sandusky, Ohio