Der Bieterwettstreit um die milliardenschwere Unterhaltungssparte des hoch verschuldeten französisch-amerikanischen Medienkonzerns Vivendi Universal geht nach monatelangen zähen Verhandlungen in die entscheidende Phase. Am Dienstag sollte der Vivendi-Vorstand die Gebote der verbliebenen beiden Interessenten prüfen.
Reuters PARIS. Möglicherweise werde das Management allerdings bei diesem Treffen noch keine endgültige Entscheidung treffen, hieß es aus den mit der Situation vertrauten Kreisen. Mit dem US-Medienriesen Liberty Media war in letzter Minute ein wichtiger Bieter ausgestiegen. Damit sind lediglich noch der zum US-Mischkonzern General Electric gehörende Fernsehsender NBC und eine Investorengruppe um den früheren Universal-Eigentümer Edgar Bronfman jr. im Rennen. Als Favorit gilt NBC.
Der Vivendi-Konzern will die Sparte Vivendi Universal Entertainment (VUE) veräußern, um seine Schuldenlast zu verringern. Ex-Vorstandschef Jean-Marie Messier hatte die Gruppe mit einer expansiven Einkaufstour an den Rand der Zahlungsunfähigkeit gebracht. Die Unterhaltungssparte umfasst die Universal-Filmstudios sowie mehrere Kabelsender und Freizeitparks. Nach Angaben aus den Kreisen verlangt Vivendi 14 Mrd. Dollar für VUE. Der geplante Verkauf würde Vivendi insbesondere auf das Telekommunikationsgeschäft und die Kabel-TV-Aktivitäten in Frankreich reduzieren.
Der Liberty-Konzern, der einst als chancenreichster Bieter galt, sich in den vergangenen Wochen aber zurückhaltender gezeigt hatte, zog am Montag seine Offerte zurück. Zur Begründung gab er an, der Wert des Geschäfts liege für Liberty unter der geforderten Kaufsumme. Auch die Hollywood-Filmstudios Metro-Goldwyn-Mayer hatten Ende Juli unter Hinweis auf unterschiedliche Preisvorstellungen ihr Angebot über 11,5 Mrd. Dollar zurückgezogen.
Nun werden weithin NBC die besten Chancen für den Kauf von VUE eingeräumt. Den Kreisen zufolge legte der Sender am Samstag seine Offerte auf den Tisch. Konkurrent Bronfman habe sein Angebot auf etwas mehr als 13 Mrd. Dollar erhöht. Die US-Mediengruppe Viacom spielt nach Einschätzung von Experten keine Rolle in der Auktion, da sie lediglich Interesse am TV-Kabelgeschäft von VUE geäußert hatte.
Die Entscheidung für einen Käufer liege nicht in weiter Ferne, auch wenn sich der Vivendi-Vorstand am Dienstag noch nicht festlegen sollte, hieß es in den mit der Situation vertrauten Kreisen. Ein endgültiger Abschluss könnte aber noch etwas Zeit benötigen. Der Vivendi-Aktienkurs tendierte am Dienstag an der Pariser Börse mit 1,2 % im Minus auf 15,60 € und lag damit schwächer als der Gesamtmarkt, der 0,4 % verlor.
Hat nicht so ganz was mit dem Thema zu tun, aber grob ja schon, desshalb poste ich es einfach mal.