Das ist eine Frage, die besser nicht aufkommen sollte, weil man sie schon im Vorfeld geklärt hat. Wie lange möchte ich bleiben, und wie möchte ich meinen Aufenthalt gestalten. Nun, über die Länge kann man sicher trefflich streiten, gibt es doch die einen, denen bei einem Erstbesuch im Phantasialand nach vier Stunden langweilig wird, weil sie alles durchgehustet haben, und auf der anderen die, denen auch nach vier Tagen Vollprogramm im Europa-Park immer noch die Zeit fehlt, alles zu erleben, mehrfach zu erleben oder anzugucken. Bei Disney ist das nicht anders: Es gibt zahlreiche Attraktionen, Shows, Paraden, Merchshops, und was weiss ich nicht alles, das den einen alles interessiert, und wo andere sagen: Boah nee, mir reichen Achterbahnen und dann ist gut. Als Faustregel würde ich sagen: Zwei Nächte und damit 2-3 Tage für das gesamte Resort sollten es schon sein, damit man seinen Besuch nicht nur und ausschließlich nach der Uhr gestalten muss. Wir waren dieses Jahr noch etwas härter, und haben gesagt, wir nehmen uns die Zeit von Montag bis Freitag, haben Montag 12-18 Uhr, Di+Mi+Do 10-18 Uhr, und reisen am Freitag nach einem gemütlichen späten Frühstück ab. Das waren also netto 30 Stunden Parks, wobei hier noch die Zeiten dazu kommen, die wir nach Parkschluß im Village verbracht haben. Das war so ausreichend, dass am Donnerstagnachmittag zum ersten Mal sowas wie Übersättigung aufkam. Aber gerade so, dass wir uns nicht losreissen mussten und auch nicht völlig gelangweilt Löcher in die Luft gestarrt haben.

An der Frage welches Hotel scheiden sich dann aber allerspätestens wirklich die Geister. Ich selber habe jetzt fast alle Disney-Übernachtungsmöglichkeiten (Ranch, Santa Fe, Cheyenne, New Port Bay, Sequioa Lodge, New York) durch, und muss ehrlich sagen: Ich brauche keines der Hotels nochmal. Klar, es gibt Leute, die den Disneywahnsinn in jeder wachen Minute haben wollen, aber mir persönlich sind die D-Hotels zu teuer (in den Pauschalen), zu laut wegen zu voll, zu abgewohnt (manche Zimmer sind wirklich komplett durch), zu unkomfortabel (keine Extraservices), zu groß (Zimmerfluchten in der Bettenburg lassen grüßen) - schlichtweg nicht den aufgerufenen Preis, nicht mal in der Nebensaison, wert. Vorallem ist aber die Hotelwahl eine der ganz wenigen Möglichkeiten auf den Gesamtpreis Einfluß zu nehmen. Das dieses Mal besuchte Kyriad ist das vom Preisleistungsverhältnis wirklich okay - 71 Euro pro Doppelzimmer mit Frühstück in der Nebensaison waren für das Gebotene wirklich angemessen. Das Haus selber ist keiner dieser Megabunker mit gefühlten mehr Zimmern als Paris Einwohner hat, das Frühstück war so eben noch okay, und Sachen wie der kostenlose WiFi-Connect (WLAN-Internet) und die Möglichkeit sich einen Tee oder Kaffee auf dem Zimmer gratis zu zubereiten haben den Gesamteindruck deutlich gehoben. Und wenn ich mir überlege, dass ich das Zimmer morgens eine Stunde zum Waschen, und abends 1-2 Stunden zum Chillen brauche, während ich durch Schlafen oder Parkbesuch, oder Bierchentrinken gehen eh nix davon habe, dann bin ich persönlich einfach nicht mehr bereit für weniger mehr zu bezahlen. Auch wenn das Sequioa Lodge zB einen riesentollen Mega-Kamin hat, an dessen prasselendem Feuer man prima überteuerten Kaffee trinken kann - den kann ich nicht mit ins Bett nehmen, und erleben kann ich ihn auch als Nichtgast. Einfach hingehen und angucken! Schlueßendlich kann man sich ernsthaft überlegen, einen Teil des gesparten Geldes lieber in die Dinnershow oder ein Characterfrühstück zu investieren, und ansonsten das Hotelzimmer als das zu betrachten, was es schlußendlich ist: Ein guter Platz zum Schlafen und zur Körperhygiene. Aber, wie gesagt - jedem das Seine...

Bleibt die Frage nach der besten Reisezeit. Die läßt sich allerdings ganz einfach beantworten: Alles was nicht Hochsaison ist (gut zu erkennen an den Hotelpreisen) ist okay. Es gibt noch die Shoulderseason, also die Zeit zwischen einer Neben- und einer Hauptsaison, die allerdings durch einige Tücken (extrem gutes Wetter) auch schnell zur einer hochsaisonähnlichen Zeit werden kann. Wer es irgendwie hinbekommen kann, sollte eine echte "tote" Zeit wählen, wie zB Mitte November (nach Ende der Weihnachtsdekozeit), oder irgendwas Ende Februar/Anfang März, je nach dem wie Ostern und damit Karneval liegt. Wer so gar nicht weiß, wann diese Zeiten sind, fragt in einem Hotel seiner Wahl nach einem Saisonkalender, denn die Hotelmanager wissen das sehr genau! Übrigens: keine Angst vor allzu schlechtem Wetter - irgendwie wird es in Marne nie wirklich richtig schlecht, zumindest habe ich das zu allen möglichen oder unmöglichen Zeiten noch nie erlebt. Und das kann irgendwie nicht nur Zufall sein...

Wer allerdings in der Hauptsaison reisen muss (schulpflichtige Kinder, oä) der sollte sich *ernsthaft* fragen, ob er sich das selbst und seiner Familie antuen möchte. Es ist wahrlich kein Geschenk - ich habe insgesamt drei Hochsaisontage erlebt, dann auch noch mit gutem Wetter, und es war die Hölle. Keine Spur von Disneymagie! Daher mein eindringlicher Tipp: Wer nicht anders reisen kann, sollte ganz darauf verzichten! Es bringt nullkommagarnichts. Nichts macht Spaß. Weder Hotel, noch Attraktionen, noch Parade, noch Shoppen, noch Shows - es gibt nichts, was man dann noch mit Freude genießen und erleben kann. Finger weg!

Weiter gehts mit den wissenswerten Dingen...