Keine Looping-Bahn in MindenHeimischer Schausteller verärgert: Fahrgeschäft wird nicht termingerecht fertig
Minden (mt). Schlechte Nachrichten für alle Achterbahn-Fans. Der "Doppel-Loop-Laser", der ein echtes Highlight auf der Maimesse werden sollte, kommt nicht nach Minden. Grund: Die neuen Passagierwagen werden nicht rechtzeitig fertig.
Ein schwerer Schlag für die beiden Bad Oeynhausener Schausteller Theo Rosenzweig und Thomas Meyer. Die Cousins hatten das knapp 30 Jahre alte Fahrgeschäft im Herbst des vergangenen Jahres von einem Freizeitpark in Pennsylvania (Amerika) gekauft, es dort Stück für Stück abgebaut und mit einem Containerschiff nach Deutschland bringen lassen (das MT berichtete).
In Minden sollte die Looping-Bahn im Mai europaweit zum ersten Mal ihre Runden drehen. In Deutschland ist darüber hinaus nur noch eine zweite Achterbahn dieser Größe auf wechselnden Festplätzen unterwegs. Für Minden wäre es sogar eine doppelte Premiere gewesen, da eine Zweier-Looping-Bahn bislang noch nie auf Kanzlers Weide aufgebaut war.
Ob die Stadt nun jemals in den Genuss einer solchen Attraktion kommen wird, ist fraglich. "Der Aufbau eines so großen Fahrgeschäftes rechnet sich einfach in einer Stadt wie Minden nicht", gesteht Theo Rosenzweig. Für die Premiere wiederum wäre Kanzler Weide ein optimaler Ort gewesen. "Zum einen hätten wir genügend Zeit für den Aufbau gehabt, der immer einige Schwierigkeiten mit sich bringt. Auf großen Festplätzen wie in Hamburg, Stuttgart oder München muss die Bahn sehr viel schneller stehen", unterstreicht Theo Rosenzweig. So wollte das Team bereits Ende der kommenden Woche mit den Vorarbeiten beginnen. "Darüber hinaus hätten wir bei Problemen alle Handwerker, die die Bahn von Grund auf kennen, in der Nähe gehabt. Das wäre ein weiterer großer Vorteil gewesen", führt der Schausteller weiter aus.
So war das Fahrgeschäft nämlich während der vergangenen Monate in der familieneigenen Werkstatt in Bad Oeynhausen generalüberholt worden, da es nicht in allen Punkten den strengen EU-Richtlinien entsprach. "Wir haben jede Schraube des Fahrgeschäfts überprüft und darüber hinaus eine Computerüberwachung eingebaut, die in Europa Pflicht ist", erläutert Theo Rosenzweig. Die Bahn habe kurz vor der TÜV-Abnahme gestanden.
In die Jahre gekommen waren auch die Passagierwagen. "Eine Renovierung hätte rund 400 000 Euro gekostet, da haben wir uns entschieden, die Züge neu bauen zu lassen", erklärt Theo Rosenzweig. Das Unternehmen habe ihm eine rechtzeitige Lieferung fest zugesagt.
Premiere nun auf dem Hamburger Dom
Am Dienstagabend erreichte den Schausteller dann die Hiobsbotschaft: Die Passagierwagen, die optisch an Formel-Eins-Wagen erinnern, werden nicht fertig.
"Ich dachte, ich höre nicht recht", schimpft Theo Rosenzweig. Nun wird der Doppel-Loop-Laser beziehungsweise die "Teststrecke", wie die Achterbahn in Deutschland heißen soll, wahrscheinlich zum ersten Mal auf dem Hamburger Dom vom 24. Juli bis zum 23. August für Nervenkitzel sorgen.
Aus heiterem Himmel traf gestern auch Dr. Jörg-Friedrich Sander, Geschäftsführer der Minden Marketing die Nachricht, dass der Doppel-Looping nicht nachkommen wird. "Alle Flyer und Plakate, die die Achterbahn ankündigen, sind natürlich längst gedruckt", meint Dr. Sander. Nun müsse man sehen, ob und wie diese große Lücke auf Kanzlers Weide geschlossen werden kann.
Quelle:
Mindener Tagblatt vom 09.04.2009
http://www.mt-online.de/lokales/minden/2893531_Keine_Looping-Bahn_in_Minden.html
Grüße und schöne Feiertage