„Freie Bahn für Rutschalarm“ oder 25 Stunden Dauerrutschen hieß es vor 3 Wochen am Pfingswochenende im ZDF. Im Rahmen des Fernsehagrtens, der an Pfingsten traditionell als Doppelsendung Sonntags und Montags produziert wird, sollte das Event stattfinden. Von dem Ursprünglichen Rekordversuch war zwar nicht mehr die Rede, aber eine spaßige Aktion für einen guten Zweck war es allemal.
Für mich bedeutete es früh aufstehen, Zelt und Leute holen, so dass wir pünktlich um 8:00 im ZDF ankamen.
Wir hatten den Auftrag die Aktion auch rund um die Uhr mit 10 Rettungsschwimmern in 4 Schichten abzusichern. Während die ersten davon ihren Dienst am noch leeren Pool aufnahmen, richteten wir hinter den Kulissen unser Zelt ein:
Wir DLRGler „durften“ dann auch direkt mal testrutschen. Fazit: Viel Anlauf und das Becken ist arg flach…
An der Anmeldung musste sich jetzt noch jeder Rutscher registrieren, die Teilnahmebedingungen und Verwertungsrechte unterschreiben und bekam dann je nach Alter ein unterschiedlich farbiges Armband. Kurz danach gab es für alle Teilnehmer eine kurze Einweisung:
Zu jeder Rutsche gehört ein Schild:
Mittlerweile sind auch die Fernsehgartenzuschauer eingetroffen. Der Pool im Überblick:
Warten auf den Beginn…
2/3 der ersten Schicht im Dienst:
Live während der Sendung wurde noch ein Bus losgeschickt, der Rutschwillig in Mainz-City einsammeln sollte:
Und dann war es um kurz nach elf endlich so weit: Kiwi gibt den Startschuss:
Kai Böcking darf als erster die Rutsche runter:
Kurz danach folgen die ersten von uns:
Beim Verlassen des Pools wurde von jedem Rutscher ein Buzer betätigt, mit dem die Rutscher gezählt wurden:
Die ganze Startplattform wurde für den Anlauf genutzt:
Der Pool ist unbeheizt und war daher recht kühl. Zum Aufwärmen gab es zwei Wärmebecken. Hier am Anfang kann man sogar noch den Boden des Beckens erkennen…
Zum Zeitvertreib und Aufwärmen wurde zwischendurch auch mal etwas gekickt:
Zum Start der Sendung war es mir zu voll und die Wartezeit an der Rutsche zu lang. Inzwischen hatte sich die Schlange aber reduziert, so dass auch ich mal startete. Eigentlich wollte ich ja nur kurz mal den Shorty ausprobieren:
Morgens bin ich auch noch „nackig“ gerutscht, was aber insbesondere mit den Wartezeiten oben an der Plattform auf die Dauer doch ziemlich kühl wurde. Da war dieser kurze Neoprenanzug, den ich vorsorglich dabei hatte doch sehr angenehm.
Sina ganz elegant
Noch ein paar Worte zur Rutsche: Das, worauf wir in der Sendung gerutscht sind, war eigentlich nur der Auslauf der eigentlichen Rutsche. Diese wäre ein ca. 10m hoher aufgeblasener Turm gewesen. Allerdings hatte sich bei Proben gezeigt, dass gerade Kinder oben einmal auftitschen, dann die Höhe quasi im freien Fall zurücklegen und unten auf dem Auslauf wieder aufkommen und dann unkontrollierbar (bis über die Bögen) wieder hochfedern. Daher wurde diese Rutsche wieder abgebaut und nur noch der Auslauf genutzt. Wenn man oben ordentlich Anlauf genommen hat, kam man auch locker unten an. Außerdem hatte ich das Gefühl, dass die Rutsche im Laufe der 25 Stunden immer schneller wurde.
Anfangs wurde meist auf dem Bauch gerutscht, bis irgendjemand mal mit den Zähnen über den nur ca 80cm unter der Wasseroberfläche liegenden Beckenboden geschrammt ist und sich dabei die beiden Schneidezähne abgebrochen hat. Von da an durfte dann nicht mehr Kopf voraus gerutscht werden.
Nach gut einer Stunde Rutschen legte ich auch wieder eine Pause ein. Erst abends erfuhr ich von einem Freund, dass ich wohl http://www.zdf.de/ZDFmediathek/#/beitrag/video/1358348/%22Das-Tor-zum-Himmel-ist-die-Liebe%22>groß im Fernsehen gezeigt wurde, als ich die ersten 500 vollmachte… Hatte ich selbst gar nicht mitbekommen.
Am frühen Nachmittag war dann meine Brille nicht mehr auffindbar. Als alles an Land abgesucht war, konnten wir uns nur noch vorstellen, dass diese vielleicht irgendwie im Wasser gelandet war. Also Taucherbrille auf und Becken absuchen. Das lustige dabei ist, dass die Besucherplattformen rund um den Pool eigentlich in den Pool gebaut wurden. Doch auch nach 1 Stunde Tauchen war (außer 1,50€ und einer Atzen-Brille) nichts aufgetaucht. Wie mir später auch andere bestätigten, hatte ich die Brille auf den Tisch vor unserem Zeltgelegt, von wo sie dann verschwand. Wer klaut denn bitte normale Sehbrillen?
Um 16:00 begann dann meine Schicht als Aufsicht. Genug Zeit also wieder ein paar Fotos zu machen. Der ganze Pool noch einmal im Überblick:
Mittlerweile hatte das Catering uns auch Brezeln, Suppe und Brötchen aufgetischt, zusätzlich zu den Getränken, die wir jederzeit ebenfalls kostenlos bekommen konnten.
Gute Laune!
David hat die Technik im Knien perfektioniert:
Peter nutzt lieber Fullspeed in Rückenlage:
Ab 20:00 durften dann die unter 14jährigen nicht mehr aktiv teilnehmen. Schlafen wollte selbstverständlich noch niemand und so war der Begeisterungsschrei groß, als das ZDF einen Teil des Pools zum Baden freigab:
Die ganze Veranstaltung wurde nicht nur in den beiden Live-Fernsehgartensendungen gezeigt, sondern auch rund um die Uhr im Internet per Livestream übertragen. Außerhalb der Live-Sendezeiten bekamen wir einen Fernseher an den Pool:
Nur Aufsicht machen war langweilig, also wurde angefeuert und für gute Laune gesorgt. Im Viertelstundentakt machten wir außerdem Zwischenzählungen und Hochrechnungen nagestellt. Ziel war immer 500 Rutschvorgänge pro Stunde zu erreichen, was bei Erfolg entsprechend bejubelt wurde.
Inzwischen wurde die Warteschlange oben an der Rutsche in einer lustigen Spirale organisiert und das Ende immer mit dem Heliumballon markier
Ab 23:00 durfte niemand mehr unter 18 Jahren rutschen, so dass sich die Plattform wieder etwas leerte. Der guten Stimmung tat das aber keinen Abbruch.
Um 0:00 endete meine Aufsicht, so dass ich auch wieder aktiv starten konnte. Etwa andertalb Stunden bin ich gerutscht, habe also auch den ersten Teil der nächtlichen Best-Of-Sendung des Fernsehgartens mitbekommen. Kiwi war aber nur Kurz da, hat alle ihre Moderationen am Stück abgedreht und ist dann ins Bett gegangen… Also war das eigentlich nicht live.
Aufwärmen, wo es nur geht…
Gegen 4:00 wurde vom ZDF eine Zwangspause verordnet. Es waren nur noch ganz wenige, aber hoch motivierte Rutscher am Werk. So hoch motiviert, dass sie ihren Körper ignorierten. Als der erste quasi vollkommen steifgefroren war und von den Sanis übernommen wurde und auch die anderen nicht mehr weit davon entfernt waren, wurde dann eine kurze Nachtruhe zum Aufwärmen verordnet.
Als einer der ersten ist um 6:00 Felix samt Igeli wieder wach…
…und wenig später als zweiter wieder auf der Rutsche:
Meinen Anzug wussten auch die Kids zu schätzen… scheint ne Universalgröße zu sein
Neben frischen Aufsichten von uns rückten zur Verstärkung auch die Nieder-Olmer an:
Bei Anna merkt man noch die fehlende Übung beim Anlauf
Aus dem Dschungel ins ZDF:
Merkt man mir die bisherigen 27 Stunden an?
Während der Sendung waren dann alle noch einmal voller Eifer dabei. Und Dirk Bach feuert an:
Und http://www.zdf.de/ZDFmediathek/#/beitrag/video/1359400/Das-Finale-des-gro%C3%9Fen-Rutschrekords>er bewundert mein irres Tempo
Kurz nach zwölf waren dann die 25 Stunden um. In dieser Zeit wurde 7950 mal gerutscht und so zusammen mit den Promispielen und einer Aufrundung 22 222 Euro für Ausbau und Renovierung einer integrativen Kita gespendet.
Danach musste noch das Zelt abgebaut werden und irgendwie die Luft aus dem Paket, damit es wieder in den Anhänger passt…
Total platt ging es dann nach Hause ins Bett, um 19 Stunden durch zu schlafen…