Endlich traut es sich nach dem Scheitern des Essener Surflands ein weiteres bad nach dem Alpamare an den Bau eines Flowriders. Auf Borkum wird derzeit an einem Schwimmbad gearbeitet, das ebenfalls eine solche Anlage beheimaten wird, hier der Artikel:Borkum baut Bad für 17 Millionen Euro um
Von Ute Kabernagel
Von dem Freizeitbad erhofft sich die Stadt einen „Kick für die Insel“. Attraktion ist ein Flow-Rider.
Borkum - 17,4 Millionen Euro : nicht eben wenig, was auf Borkum für die Verwandlung des Hallen-Wellenbades in ein Freizeitbad investiert wird. „Es ist zur Zeit das größte touristische Projekt in Niedersachsen“, bestätigt Axel Held von der Kurverwaltung als technischer Leiter des Umbaus. Finanziert wird der Umbau, der seit Anfang des Jahres läuft, mit 8,2 Millionen Euro Zuschuss von Land und Europäischer Union.
Nächsten Sommer ist die Eröffnung des Freizeitbades geplant. Held hat sogar schon den genauen Termin: 15. August 2005. „Ich bin optimistisch, dass es klappt.“ Und wie es aussehe, reichen auch die 17,4 Millionen. Fest steht bereits, wie das Bad heißt: „Gezeitenland“. Nicht, weil dort künstlich Ebbe und Flut erzeugt wird. Der Name bezieht auf den Standort. Held: „Eine Insel ist ein Gezeitenland.“
Auch ohne Tide strotzt das Bad vor Attraktionen. Verteilt auf drei Geschosse gibt es ein Wellness-, ein Erlebnis- und ein Saunadeck. „Das alte Bad entsprach nicht mehr dem Standard“, begründet Held den Umbau. 1969 gebaut, war das Borkumer Hallen-Wellenbad immer noch das größte in Europa, aber Sanierung und Instandhaltung kosteten die Stadt viel Geld. Außerdem, sagt Held, sanken die Besucherzahlen.
Aus einer Untersuchung wisse man, dass das klassische Wellenbad nicht mehr gefragt sei. Zu den heutigen Ansprüchen gehöre etwa auch ein Becken für „normale“ Schwimmer. Spaß gibt es im „Gezeitenlande“ trotzdem: Gebaut werden eine Wasserrutsche, eine Terrasse mit Außenbecken, verschiedene Kinderbecken und ein Flow-Rider: In dem Becken werden Wellen erzeugt, auf denen man reiten kann. Eine solche Surfanlage gebe es bislang nur einmal in Deutschland, sagt Held, in Bad Tölz.
Für den Wellness-Bereich wird das ehemalige Kurmittelhaus aufgemöbelt : nicht nur für selbstzahlende Gäste, „es gibt dort weiter Kuranwendungen“. Auf das Dach kommt eine Panorama-Sauna.
Vom „Gezeitenland“ verspricht sich Borkum einen „Kick für die Insel“, so Held. Man hoffe unter anderem auf mehr Tagesgäste. Als Konkurrenz zum „Ocean Wave“ in Norddeich sieht er die Anlage nicht. Auf Borkum gehe es um Gäste, die sowieso zur Insel wollen.
Die Eintrittspreise würden „nicht unbedingt höher als auf dem Festland“. Bis die jemand zahlt, dauert es noch. Für den Umbau bleibt das Hallenbad geschlossen. Dafür, dass man „so ein Riesenprojekt nicht in einem halben Jahr hochziehen kann“, hätten die Urlauber aber Verständnis, sagt Held. Um sie für die Wartezeit zu entschädigen, würde man ihnen Alternativen nennen, sie mit Infos versorgen und Baustellenführungen anbieten.
Nur, wie kommt man nach Borkum?
Jakob
B (30.08)