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Titel: "Großbrand im AquaMagis"     Vorheriger Beitrag | Nächster Beitrag
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Großbrand im AquaMagis
02-Aug-04, 10:34 Uhr ()
Aus den Herscheider Nachrichten:

Großbrand im AquaMagis: Sauna ein Raub der Flammen (31.07.2004)
Sachschaden wird vorsichtig auf 120 000 Euro geschätzt. Feuerwehr konnte Übergreifen des Brandes auf andere Bereiche des Freizeitbades verhindern
Dichter Qualm drang aus dem brennenden Saunabereich des AquaMagis. Foto: G. Günther
PLETTENBERG - Ein Großbrand zerstörte gestern Morgen den Saunabereich des Freizeitbades AquaMagis. Nur durch den schnellen und massiven Einsatz der Feuerwehr konnte ein Übergreifen der Flammen auf weitere Gebäudeteile verhindert werden. Personen wurden nicht verletzt, der entstandene Sachschaden wird von der Polizei vorsichtig auf rund 120 000 Euro geschätzt.
Knapp 30 Badegäste drehten am Morgen im Sportbad des ansonsten noch geschlossenen AquaMagis ihre Runden, als gegen 9.10 Uhr die Sirenen heulten und eine automatische Ansage die Schwimmer aufforderte, das Gebäude umgehend zu verlassen. Keine Zeit mehr zum umziehen: In Badebekleidung und bestenfalls noch mit einem Handtuch ausgestattet versammelte man sich vor dem Eingangsbereich. Mitarbeiter des AquaMagis führten einen Teil der Badegäste in die benachbarte Sporthalle, andere zogen es vor, bei Sonnenschein draußen zu warten und die Löscharbeiten zu verfolgen.
Ein großes Lob gab es für die Feuerwehr, die sehr schnell am Einsatzort war. Nur fünf Minuten vergingen zwischen dem telefonischen Notruf aus dem AquaMagis um 9.14 Uhr und dem Eintreffen der ersten Fahrzeuge. Noch während sich der Löschzug der Feuer- und Rettungswache auf der Anfahrt befand, wurde der dritte Zug der Freiwilligen Feuerwehr mit den Löschgruppen Eiringhausen, Ohle und Selscheid zum AquaMagis gerufen. Die Löschgruppen Stadtmitte und Holthausen wurden alarmiert, um weiteres Gerät nach Böddinghausen zu bringen sowie die Feuer- und Rettungswache zu besetzen. Vor Ort war auch die Schnelleinsatzgruppe des DRK Plettenberg.
Beim Eintreffen der Feuerwehr brannte die Panorama-Sauna bereits in voller Ausdehnung. Durch die geplatzten Scheiben fraßen sich die Flammen bereits über die äußere Holzverkleidung hinauf zum darüber liegenden Ruheraum. Obwohl der Raum nicht in Brand geriet, war die Hitze so groß, dass die Kunststoffräder in den dort montierten Lüftern, eine Wanduhr und die Fensterrahmen aus Kunststoff geschmolzen sind. Noch weitaus höher waren die Temperaturen in der darunter liegenden Sauna, wie Stadtbrandinspektor Rolf Dömmecke berichtet: "Die Hitze war so enorm, dass die Holzverkleidung der Sauna als Holzkohle von selbst von der Wand gefallen ist."
Für die zehn beim Innenangriff unter schwerem Atemschutz eingesetzten Löschtrupps bedeutete die Hitze körperliche Schwerstarbeit. Völlig erschöpft kamen sie vom Einsatz zurück. Ihre Hauptaufgabe war es, ein Übergreifen der Flammen auf das restliche Freizeitbad und die Gastronomie zu verhindern. Die Sauna hingegen brannte völlig aus.
Um den Rauch aus dem Gebäudeteil zu bekommen, setzte die Feuerwehr zwei Hochleistungslüfter und ein Entlüftungsgerät ein. Zudem öffneten die Feuerwehrleute die Rauchgasklappen in den Glaskuppeln auf dem Dach von Hand - selbst deren Scheiben waren wegen der Hitze geplatzt.
Insgesamt waren während der rund dreistündigen Löscharbeiten 65 Kräfte mit 17 Fahrzeugen vor Ort. Darunter das DRK Plettenberg mit einem Krankentransportwagen, einem Gerätewagen und dem neuen Betreuungsfahrzeug -, der Rettungswagen und zwei Krankentransportwagen der Feuerwehr Plettenberg sowie ein Rettungswagen aus Werdohl.
Nach ersten Untersuchungen der Brandermittler der Zentralen Kriminalitätsbekämpfung aus Iserlohn geht man von einem technischen Defekt aus. Der Saunameister hatte kurz vor dem Ausbruch des Feuers die elektrischen Saunaöfen angeheizt.
Trotz des Brandes konnten bereits gestern Mittag das Erlebnisbad, das Freibad und das Sportbad wieder geöffnet werden. Die Besucher wurden zu einem vergünstigten Sonderpreis eingelassen. Bereits heute wird der Außenbereich mit der Erdsauna, der Blockhaussauna und dem Saunagarten wieder geöffnet. Dort wird es auch ein gastronomisches Angebot geben. Da die Panoramasauna im Innenbereich bis auf unbestimmte Zeit geschlossen bleiben muss, wurden die Saunapreise in etwa halbiert. gt

Aus der Meinzerhagener Zeitung:
AquaMagis wird schnell saniert


Nach dem Brand: Die Saunawelt soll attraktiver werden
PLETTENBERG • "Die Saunawelt im Innenbereich des AquaMagis wird schnellstmöglich und noch attraktiver rechtzeitig zur Herbst/Winter-Saison neu eröffnet": Dr. Uwe Allmann, Geschäftsführer der AquaMagis GmbH, will die Spuren des verheerenden Brandes vom Freitagvormittag so schnell wie möglich beseitigen und dabei das Freizeitbad noch schöner machen. "Betriebliche Verbesserungen beziehungsweise Neustrukturierungen im Saunabereich im Zuge der Sanierung werden bereits diskutiert."

Bereits am Samstag lief der Betrieb im Außenbereich der Saunawelt wieder an. Erdsauna, Blockhaussauna und Saunagarten können zum Vorzugspreis genutzt werden. "Die meisten Besucher reagierten sehr verständnisvoll", freute sich Dr. Allmann. Verärgerte Kunden habe es nicht gegeben _ vielmehr habe man sich gefreut, bei dem Sommerwetter den Außenbereich der Sauna so günstig nutzen zu können. Ohne jede Einschränkungen lief der Badespaß im Erlebnisbad, im Sportbereich und im Freibad.

Dennoch: Den Saunagästen nur den Außenbereich anbieten zu können, "ist auf die Dauer kein Zustand", weiß Dr. Allmann. Zumal damit finanzielle Einbußen für das Freizeitbad verbunden sind. "Statt wie sonst 150 Saunagäste hatten wir am Samstag nur 50", bedauert Dr. Allmann. Statt 3 000 Euro habe man nur 500 Euro mit der Sauna eingenommen: "Das tut weh - jeden Tag." Aber auch im Badbereich gab es Einbußen. "Wir hatten am Samstag nur 1 280 Badegäste - 300 bis 400 weniger als an vergleichbaren Wochenenden." Dr. Allmann führt dies auf eine Verunsicherung der auswärtigen Besucher zurück: "Bei einigen Radiosendern war teilweise von Schwerverletzten die Rede." Dabei gab es glücklicherweise keinen einzigen Verletzten.

Der AquaMagis-Geschäftsführer drückt jetzt aufs Tempo, damit die Sanierung zügig anlaufen kann. Noch am Samstag habe man mit Vertretern der Versicherung den Schaden begutachtet und dessen Umfang diskutiert. Man gehe von einem Komplettschaden aus - der Saunabereich entspreche nach dem Brand einem Rohbau.

Heute werden an der Brandstelle Sachverständige erwartet, die den Unfallhergang klären sollen. Es sei noch keine Ursache beweisbar - auch ein technischer Defekt am Saunaofen sei derzeit nicht bestätigt, sondern lediglich eine "vielleicht wahrscheinliche" Vermutung. Eine genaue Klärung sei wichtig: "Der Sachschaden wird zwar von der Versicherung übernommem, doch der Betriebsausfall geht erst einmal zu unseren Lasten", meint Dr. Allmann. Die Schadenshöhe sei derzeit noch nicht genau zu beziffern: "Es handelt sich in jedem Fall um eine sechsstellige Summe." Mit den von der Polizei am Freitag genannten 120 000 Euro wird man nach dem derzeitigen Stand der Dinge aber wohl nicht auskommen.

Außerdem kommen heute Chemiker, die Auskunft geben sollen, wie es um die Bausubstanz steht und ob von dem Inventar der Innensauna noch etwas zu retten ist. Termine mit Brandsanierern wurden für heute vereinbart, um die schnelle Entkernung des Saunabereichs sicherzustellen. Bausanierer sollen mögliche Alternativen aufzeigen und Architekten sollen sich schon einmal um den Wiederaufbau und die Fachplanung kümmern. "Dann hängt es davon ab, welche Firmen für den Wiederaufbau überhaupt zur Verfügung stehen und derzeit keine Betriebsferien haben." Geprüft werde in dieser Woche, inwiefern Möglichkeiten bestehen, die Sauna "Zug um Zug" zu sanieren, um dadurch eher mit wesentlichen Innensauna-Angeboten wieder präsent zu sein.

Sehr zufrieden ist Dr. Uwe Allmann mit dem Ablauf der Alarmierung und der Räumung des Freizeitbades am Freitagmorgen. Die Alarmsysteme und der Brandschutz hätten "zuverlässig und nach aktuell geltendem, TÜV-abgenommenen Brandschutzkonzept präzise funktioniert". Die Mitarbeiter hätten im Sinne der vorliegenden Alarm- und Katastrophenpläne verantwortlich und besonnen gehandelt. • gt

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1. RE: GroЯbrand im AquaMagis
04-Aug-04, 17:54 Uhr ()
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Ein Artikel aus dem Süderländer Tageblatt

Abgelegte Gummimatte auf dem Saunaofen löste Großbrand aus (04.08.2004)
Polizei und Staatsanwaltschaft ermitteln wegen fahrlässiger Brandstiftung. Saunameister und Reinigungsfirma verhört. Schaden steigt auf 1 Mio. Euro


PLETTENBERG - Die Brandermittler der Kripo hatten nicht gefunden. Für sie war klar: Ein technischer Defekt hat den Großbrand im AquaMagis ausgelöst. Für die Einschaltung eines Brandsachverständigen sahen sie keine Notwendigkeit. Der Sachverständige wurde jedoch von der Allianz-Versicherung, die für den Schaden aufkommen soll, ins Freizeitbad geschickt. Und er wurde fündig: Auf dem Saunaofen entdeckte er die Reste einer Gummimatte, die normalerweise auf dem Fußboden liegen sollte. Er informierte die Kripo. Polizei und Staatsanwaltschaft ermitteln jetzt wegen fahrlässiger Brandstiftung. Der Saunameister, der am Freitagmorgen den Ofen eingeschaltet hatte, und Mitarbeiter der Reinigungsfirma, die im AquaMagis putzen, wurden befragt. Die Versicherung untersucht, ob eventuell ein "Organisationsverschulden" der AquaMagis-Geschäftsführung vorliegt.
Dr. Uwe Allmann, Geschäftsführer der AquaMagis GmbH, geht davon aus, dass die Versicherung trotz der neuen Erkenntnisse den Schaden voll übernimmt. Das Fehlverhalten eines einzelnen könne nicht dazu führen, die Zahlung abzulehnen. "Ich hoffe auf die Kulanz der Allianz-Versicherung", betont Dr. Allmann - und darauf, dass er bald eine Deckungszusage bekommt. Denn der Schaden ist deutlich höher als zunächst von der Polizei angegeben. "Eine Million Euro ist nicht unrealistisch", stellt der Geschäftsführer mit Blick auf die 20-seitige Inventarliste des inneren Saunabereichs fest. Nahezu die gesamte Inneneinrichtung müsse raus, sogar der Putz an den Wänden. Ob auch die Lüftungsschächte im Gebäude ersetzt werden müssen, wird noch untersucht. Kleiner Trost: "Den Fußboden bekommen wir wieder sauber."
Ab Montag sollen "20 bis 30 Helfer" mit dem Entkernen des kompletten Sauna-Innenbereichs beginnen. Der Wiederaufbau könnte dann am 16. August anlaufen. "Es wird mindestens drei Monate dauern, bis alles fertig ist", weiß Dr. Uwe Allmann und hat ein Ziel vor Augen: "Bis zur Herbst/Winter-Saison müssen wir fertig werden."
Damit kommt man aber auf jeden Fall schon in die kalte Jahreszeit hinein - und auch das derzeitige Sommerwetter wird nicht dauernd anhalten. Daher wird bereits am kommenden Montag mit dem Umbau des Saunabereichs begonnen. Damit Gäste den Saunagarten besser erreichen können, wird am Sole-Innenbecken eine Scheibe durch eine Tür ersetzt und somit ein neuer Zugang geschaffen. Das Sole-Innenbecken wird komplett dem Saunabereich zugeschlagen; der Bereich wird verhängt, Scheiben werden mit Sichtschutzfolie beklebt. An dem Sole-Innenbecken und dem angrenzenden Whirlpool werden Liegen für die Saunagäste aufgestellt. Sie können dort zudem duschen und zur Toilette gelangen. Dr. Allman plant weiterhin den Aufbau eines mit Strahlern beheizten Gastronomiezeltes. gt


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