Spaßbäder und Saunen boomen trotz hoher PreiseNiederbayerische Einrichtungen verzeichnen Besucherzuwächse bis acht Prozent- Gäste sparen im Gastro-Bereich
von Sandra Schwaiger
und Ines Treffler
Bad Füssing/Deggendorf. �Pack die Badehose ein�, heißt es immer öfter auch bei Schneefall und sibirischer Kälte. Hunderttausende Menschen strömen in Bayerns Spaßbäder und Saunalandschaften. Wie eine Umfrage der PNP ergab, steigen die Besucherzahlen auch in Niederbayern an.
Viktor Gröll, stellvertretender Werkleiter der Rottal-Terme in Bad Birnbach (Lkr. Rottal-Inn), bestätigt den Trend: �Die Menschen sparen nicht an ihrem Wohlbefinden.� Im Vitarium, der Saunawelt der Rottal-Terme, schwitzten allein im Februar rund 13 000 Besucher - 7,6 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Und das, obwohl der Eintrittspreis mit 15 Euro für fünf Stunden stolz ist.
�Nur die wenigsten gönnen sich Massagen�
Besucher-Zuwächse verzeichnet auch die Therme 1 in Bad Füssing (Lkr. Passau). Sechs Prozent mehr Badegäste als im Vorjahreszeitraum strömten laut Betriebsleiter Martin Weidinger seit Jahresbeginn in die Therme. Und auch mit dem Ansturm auf den noch kein Jahr alten Saunahof ist er zufrieden: Durchschnittlich 320 Gäste lassen es sich dort täglich gut gehen. 14,40 Euro kostet eine Fünf-Stunden-Erholung in Sauna und Therme.
Die Sparsamkeit der Besucher macht sich dagegen im Gastronomie- und im Anwendungsbereich bemerkbar, beobachtet Weidinger. �Die wenigsten gönnen sich Massagen oder Essen und Trinken.� Dass die Deutschen diesbezüglich mehr am Geld hängen, erklärt er sich so: �Früher haben die Krankenkassen viele der Angebote bezahlt. Daran müssen sich die Menschen erst gewöhnen.�
Auch das neue Deggendorfer Erlebnisbad Elypso zieht die Menschen an. 60 000 Besucher vergnügten sich dort seit der Eröffnung im Dezember, sagt Pressesprecherin Heike Karg. Für zwei Stunden Badespaß zahlt ein Erwachsener 7 Euro.
Besuchermangel ist auch im Freizeitbad Caprima in Dingolfing kein Thema. Rund 350 000 Gäste registrierte der Geschäftsleitende Beamte der Stadt, Hans Schmid, im vergangenen Jahr. �Die Menschen sparen eher am Kurzurlaub - und verbringen die Zeit bei uns.� Bei 5 Euro für den ganzen Badetag wird der Geldbeutel tatsächlich geschont.
�Die Menschen investieren in die Gesundheitsprävention�, sagt der Geschäftsleiter der Therme Erding, Uwe Barth. Im Saunabereich registrierte er Anfang des Jahres sogar zehn Prozent mehr Besucher gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Bis zu 2000 Gäste besuchen täglich die Therme.
Der Betriebsleiter des Alpamare in Bad Tölz, Stefan Anselm, bestätigte den Trend: �Wir haben sehr hohe Eintrittspreise, aber viele sagen: ,Das ist es mir wert, ich tue mir was Gutes.�� Werktags kostet der Ta-
geseintritt 20 Euro, am Wochenende und in den Ferien 30 Euro. Es gebe aber günstigere Vormittags- und Abendtarife. Das Alpamare ist nach seinen Angaben das einzige Bad in Europa, das alle Leistungen sowie Reinigung und Hygiene nach dem strengen �DIN EN ISO 9001 Standard� zertifiziert hat. �Dies bedeutet, dass wir beispielsweise alle zwei Stunden alle Toilettendeckel auswechseln und desinfizieren.� Dieser hohe Qualitätsstandard sei nun mal kostspielig. Täglich kommen im Schnitt bis zu 1200 Besucher ins Alpamare. Die Jahresbilanz ist laut Anselm je nach Wetter sehr unterschiedlich: Im vergangenen heißen Sommer waren es insgesamt 400 000 Besucher, regnet es dagegen viel, können es auch mal 650 000 im Jahr sein.
Auch in den Limes-Thermen in Bad Gögging schwitzen immer mehr Saunabesucher. �Es kommen so viele, dass wir sogar ausbauen könnten�, sagt der Geschäftsführer Franz Bauer. Nur die Gastronomie im Bad spüre den Zuwachs von sparsamen Besuchern, die mehr auf ihr Geld schauen. Eine größere Zurückhaltung sei auch im medizinischen Bereich bei Anwendungen wie Moorbädern zu spüren, wenn die Patienten diese aus der eigenen Tasche bezahlen müssen. Doch über Besucher könne er nicht klagen. Bis zu 1500 sind es am Tag in den Limes-Thermen.
Volles Haus hat das Aquaria in Oberstaufen im Allgäu vor allem in den Schulferien. Dann hüpfen nicht nur bayerische Schulkinder ins kühle Nass, sondern auch die aus dem nahen Österreich. Nach Worten des Aquaria-Geschäftsführers Hans-Peter Wucherer kamen in den vergangenen Tagen im Schnitt rund 1100 Besucher.
�Ein Teil der Kuren wird noch bezahlt�
Nur �sehr geringfügige Besucherrückgänge� und �Tarifverschiebungen� registrierte das Freizeitbad Atlantis in Herzogenaurach. Der Geschäftsführer Wolfgang Schneider sagt, dass Kunden nun eher günstigere Tarife wählen: �Statt einer Tageskarte begnügen sich viele nun mit der Vier-Stunden-Karte.� Damit ist der Eintritt pro Erwachsenen um 4 Euro billiger. Täglich kämen aber immer noch bis zu 1400 Besucher und im Jahr 450 000.
Der Präsident des Bayerischen Heilbäderverbands, Franz Gnan, will wegen der großen Unsicherheit nach der Gesundheitsreform in den kommenden Wochen eine Informationskampagne starten. �Es gibt noch richtige Kuren, und Teile davon werden auch noch bezahlt�, betont Gnan. Wenn die Kuren für Patienten notwendig sind, dürfte seiner Ansicht nach die Finanzierung keine Rolle spielen.
http://www.pnp.de/ngen/such.php?cid=29-4813556&Ressort=bay
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