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GROBI

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Tropical Islands enttäuscht Investor
24-Nov-10, 09:35 Uhr ()

Tropical Islands enttäuscht Investor

Der malaysische Konzern Tanjong muss noch gut drei Jahre auf den
ersten Gewinn aus seiner künstlichen Urlaubswelt in der Nähe Berlins
warten. Seit der Eröffnung von Tropical Islands Ende 2004 produziert
das gigantische Spaßbad in der weltgrößten freitragenden Halle nur
Verluste.

Die Hoffnung auf Gewinn wird von Jahr zu Jahr verschoben. "Nunmehr ab
dem Geschäftsjahr 2014 werden positive Jahresergebnisse und positive
Cashflows geplant", lautet der Schlüsselsatz der Prognose aus dem
jetzt im Bundesanzeiger veröffentlichten Tropical-Islands-Lagebericht.
Das Geschäftsjahr 2014 läuft parallel zu dem des asiatischen Mutterkonzerns
und endet am 31. Januar 2014.

Als Hauptgrund für die neuerliche Verschiebung verweist Tropical Islands
auf Anfrage auf Verzögerungen beim Bau von Gästeferienhäusern im Umfeld
des riesigen Hallenbads.

Die Asiaten hatten 2004 die ursprünglich knapp 80 Mio. Euro teure
Halle für lediglich 17,5 Mio. Euro vom Insolvenzverwalter des
Luftschiffunternehmens Cargolifter gekauft und dabei noch Subventionen
kassiert. Inzwischen schauen die Malaysier kritisch auf die Investition.

Die Finanzgarantien für den Betrieb werden nur auf Jahresbasis verlängert.
Wie viele Erlebnisbäder braucht auch Tropical Islands mehr Besucher, um
kostendeckend zu wirtschaften. Indirekt räumt die Gesellschaft ein, dies
allein aus eigener Kraft nicht zu schaffen. Zusätzliche Gäste sollen daher
über den Bau von Ferienwohnungen rund um die Megahalle angelockt werden.
Doch diese Strategie geht noch nicht voll auf.

2008 unterzeichnete Tanjong mit der dänischen Fertighausfirma Eske und
dem Hausvermittler Novasol einen Vertrag über bis zu 2000 Ferienhäuser
mit 12.000 Betten. Rund 670 Mio. Euro sollten investiert werden.
Mit der Finanzkrise 2009 scheiterte dann das Vorhaben. Nun baut Tanjong
mit der deutsch-dänischen Fertighausfirma Planet. Aber auch hier gibt
es Verzögerungen. So sollten bis November 109 Häuser fertig sein -
tatsächlich sind es nur rund die Hälfte. Bis Ende 2012 sind 439 Häuser
geplant - falls sich Käufer finden.

Frühere Ziele von jährlich weit mehr als einer Million Gäste in der
künstlichen Tropenwelt will aktuell niemand wiederholen.
Zu groß ist der Abstand zur Realität. Im Geschäftsjahr 2010 (31. Januar)
verzeichnete das Erlebnisbad zwar sechs Prozent mehr Besucher. Insgesamt
waren es 883.000, davon 30 Prozent aus Westdeutschland.

Der Tropical-Islands-Umsatz stieg um zehn Prozent auf 30,6 Mio. Euro.
Unter dem Strich blieb ein Verlust von 9,2 Mio. Euro. Erst für 2013
werden mehr Gäste aus den geplanten Ferienhäusern und damit deutlich
rückläufige Verluste erwartet. Das Spaßbad soll sich vom Tagesausflug
zum Reiseziel entwickeln, heißt es.

Tanjong muss sich also noch in Geduld üben. Der Wert der Anlage hänge
davon ab, welche Fortschritte beim Bau der Ferienhäuser gemacht werden,
schreiben die Asiaten in ihrem Geschäftsbericht. Der Pachtvertrag für
die Halle läuft bis 31. Januar 2015. Eine Verlängerung wäre möglich.


FTD.de, 23.11.2010
© 2010 Financial Times Deutschland

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Tropical Islands enttäuscht Investor, GROBI, 24-Nov-10, 09:35 Uhr, (0)
  RE: Tropical Islands enttäuscht Investor, flyer, 24-Nov-10, 10:55 Uhr, (1)
     RE: Tropical Islands enttäuscht Investor, Thomas von Treichel, 24-Nov-10, 12:10 Uhr, (2)

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flyer
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1. RE: Tropical Islands enttäuscht Investor
24-Nov-10, 10:55 Uhr ()
Als Antwort auf Beitrag Nr. 0
 

>Die Asiaten hatten 2004 die ursprünglich knapp 80 Mio. Euro teure
>Halle für lediglich 17,5 Mio. Euro vom Insolvenzverwalter des
>Luftschiffunternehmens Cargolifter gekauft...
...
> Der Pachtvertrag für
>die Halle läuft bis 31. Januar 2015.


Hä?

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Thomas von Treichel


 
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2. RE: Tropical Islands enttäuscht Investor
24-Nov-10, 12:10 Uhr ()
Als Antwort auf Beitrag Nr. 1
 
Letzte Bearbeitung am 24-Nov-10 um 12:11 Uhr ()
Bin jetzt mit den konkreten Geschäftsstrukturen nicht vertraut, aber ein denkbares (und gängiges) Modell ist:

Investor kauft die Halle und Verpachtet die an den Betreiber des Spassbades. Dabei können natürlich beide Firmen miteinander verknüpft sein.
Hat z.B. den Vorteil, das wenn der Betreiber des Bades insolvent geht, die Halle immer noch dem Investor gehört und nicht in die Insolvenzmasse geht.

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