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Galgenfrist für den Limes-Park
04-Jan-10, 10:28 Uhr ()

Galgenfrist für den Limes-Park

Mitte Januar Entscheidung über die Freizeitanlage im Fränkischen Seenland

(lby) Galgenfrist für den Limes-Park im mittelfränkischen Ellingen:
Sollten die Betreiber am Bau des römischen Freizeitparks ernsthaftes
Interesse haben, müssten sie bis Mitte Januar neue Fakten auf den Tisch
legen, betonte der Ellinger Bürgermeister Walter Hasl (SPD) am Mittwoch.

„Die Limes Park GmbH muss endlich klar sagen, ob das Projekt kommt oder
nicht“, sagte er. Das letzte Wort habe am 21. Januar der Stadtrat.

Zuvor sei ein Gespräch mit der Betreiber-Gesellschaft geplant, das endlich
Klarheit bringen soll, berichtete Hasl. Denn grundsätzlich sei die Stadt
an dem Limes-Park-Projekt am Brombachsee weiterhin interessiert. Kritiker
des Freizeitparks rechnen dennoch mit einem Aus für das Projekt, dessen
Baubeginn vor allem wegen hoher planungsrechtlicher Hürden immer wieder
verschoben wurde. Die Gemeinde hat ein 56 Hektar großes Grundstück nur
bis zum Jahresende für den Limes-Park reserviert.

Der Chef der Betreiber-Gesellschaft, Alfons Reithmeier, hält das
allerdings nur für eine Formalie. „Dass die Frist ausläuft, bedeutet
nicht, dass deswegen das Projekt gestorben ist“, sagte Reithmeier.
„Der Limes-Park kommt. Wir würden daran nicht arbeiten, wenn wir
davon nicht überzeugt wären.“ Für die Verzögerung macht der Chef
des in Unterschleißheim sitzenden Unternehmens hauptsächlich das
langwierige Planfeststellungsverfahren verantwortlich. „Nachdem auch
noch die Zustimmung der UNESCO notwendig wurde, hat uns das fast
zwei Jahre Zeit gekostet“, kritisierte Reithmeier. Dadurch sei das
Projekt mitten in die Finanzkrise gerutscht. „Jetzt sind die
Verhandlungen mit Investoren wesentlich schwieriger“, räumte er ein.
Man sei aber im Gespräch. So habe sich erst unlängst eine chinesische
Delegation über das Projekt informiert.

In dem rund 75 Millionen Euro teuren Freizeitpark wollen die Betreiber
die Geschichte der Römer spannend und lebendig inszenieren. Jährlich
soll der Park 900 000 Besucher anlocken. Es sollen rund 250 Arbeitsplätze
entstehen.

Hohe Auflagen

Umweltschützer und das bayerische Landesamt für Denkmalpflege lehnen
den Bau dagegen ab. Die Regierung von Mittelfranken hatte das Projekt
daher nur unter hohen Auflagen genehmigt. Seitdem kursieren Zweifel,
dass sich das Projekt am Rande des Fränkischen Seenlandes noch
wirtschaftlich rechnet. Vor allem Denkmalschützer bezweifeln, dass der
befürchtete Disneyland-Rummel mit dem sanften Tourismus in der Region
vereinbar ist.

Mainpost, 04.01.10
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