Niedrigere Mehrwertsteuer gefordert
Freizeitparks wollen Ermäßigung
Die Vergnügungsparks in Deutschland fühlen sich benachteiligt
und fordern Steuererleichterungen. Die Parks müssten in den
Genuss einer reduzierten Mehrwertsteuer kommen, sagte der Präsident
des Branchenverbandes VDFU, Klaus-Michael Machens, im badischen Rust.
Nur so blieben sie wettbewerbsfähig. Eintrittskarten für Freizeitparks
sollten künftig mit dem verringerten Steuersatz belegt werden, also
mit 7 Prozent. Derzeit wird für sie mit 19 Prozent die volle
Mehrwertsteuer erhoben. Eine niedrigere Steuer könne zusätzliche
Arbeitsplätze schaffen, sagte Machens. Eine ähnliche Forderung
erhebt mit dieser Argumentation auch das Hotel- und Gaststättengewerbe.
"Wir sind der einzige Sektor der Freizeitbranche, der die volle
Mehrwertsteuer zahlen muss", sagte Machens, der Präsident des
Verbandes Deutscher Freizeitparks und Freizeitunternehmen (VDFU)
ist. "Damit unterscheiden wir uns von Kinos und Volksfesten.
Ihnen wird der reduzierte Steuersatz gewährt." Im Vergleich
zu Volksfesten böten Vergnügungsparks ein nahezu identisches
Angebot. Differenzen bei der Besteuerung seien nicht begründbar.
Zudem gebe es international Unterschiede. "In Belgien und in
den Niederlanden werden 6 Prozent Steuer für eine Freizeitpark-Karte
fällig, in Frankreich sind es nur 5,5 Prozent", sagte Machens.
Die deutschen Freizeitparks stünden aber in der direkten Konkurrenz
zum Ausland. "Wir haben durch die hier geltende hohe Steuer massive
Nachteile." Die Steuer müsse an die Parkbesucher weitergegeben werden.
"Rechnet sich gesamtwirtschaftlich und gesellschaftlich"
"Eine niedrigere Mehrwertsteuer für Freizeitparks bringt dem
Staat zwar Einnahmeausfälle. Sie rechnet sich aber gesamtwirtschaftlich
und gesellschaftlich", sagte Machens, der im Hauptberuf Geschäftsführer
des Zoos in Hannover ist. Parks würden in die Lage versetzt, in neue
Attraktionen und Einrichtungen zu investieren. Zudem würde der
Service ausgebaut. "Dadurch entstehen neue Arbeitsplätze, darunter
auch Stellen für Geringqualifizierte. Solche Arbeitsplätze werden
in Deutschland ja immer mehr Mangelware."
Der Bedarf an Parkerweiterungen sei vorhanden. "Die Besucher wünschen
sich zusätzliche Angebote, von neuen Fahrgeschäften bis hin zu
Übernachtungsmöglichkeiten und weiteren touristischen Angeboten."
Der Staat müsse den Unternehmen daher über eine Steuerreduzierung
Finanzmittel freimachen. "Sonst hat unsere Branche kaum die Möglichkeit,
in die Zukunft zu investieren." Die Folge wären sinkende Besucherzahlen.
"Damit droht eine deutliche Schwächung des innerdeutschen Tourismus und
ein Stellenabbau.
© n-tv.de 2009, Freitag, 25. September 2009
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Wirklich reich ist, wer mehr Träume in seiner
Seele hat, als die Realität zerstören kann.