Die Thurgauer Zeitung berichtet: Spekulationen ums Conny-Land In der europäischen Freizeitindustrie kursieren Gerüchte um einen Verkauf des Conny-Lands. Inhaber Roby Gasser sagt, er wolle weiterhin unabhängig bleiben. lipperswil – Freizeitparks und Kenner der Branche hören hartnäckige Gerüchte um einen Verkauf des Conny-Lands. Der Freizeitpark mit Delfinarium und Delfinlagune aus Lipperswil ist mit jährlich 300 000 Besuchern der grösste in der Schweiz, im internationalen Vergleich aber eher klein. «Gerüchte über den möglichen Verkauf dieses oder jenes Parks in Europa, auch des Conny-Lands, gibt es immer mal wieder neue», sagt Petra Probst, Chefredaktorin des EAP-Magazins, der Fachzeitschrift für die europäische Freizeitindustrie mit Sitz im deutschen Lichtenau. Zu den Gründen sagt Petra Probst: «Ein gut geführter Park muss jährlich investieren, um attraktiv zu bleiben. Mit einer Million Euro kann man heute nicht mehr viel bewegen. Da geht es um Beträge im zweistelligen Millionenbereich. Da stossen kleinere und mittlere Parks schon mal an ihre Grenze.» An dieser Stelle würden neuerdings immer öfter Grossinvestoren ins Spiel kommen. Gasser dementiert «Grosse Investoren, insbesondere Private-Equity-Unternehmen, haben Freizeitparks offensichtlich als Anlageobjekte entdeckt», sagt Petra Probst. In Deutschland kaufen sie bereits heute gut laufende Freizeitparks zu Spekulationszwecken auf. Viele Investoren stammen aus Dubai. Auch das Conny-Land läuft laut Angaben von Inhaber Roby Gasser gut: «Dieses Jahr war noch besser als letztes Jahr.» Umsatzzahlen gibt das Familienunternehmen nicht bekannt. Roby Gasser weist die Gerüchte um einen Verkauf von sich: «Wir hatten schon Interessenten. Wir wollen aber auch in Zukunft unabhängig bleiben.» Dass ein Grossinvestor, sofern er am Conny-Land Interesse hat, das Geschäft selbst in die Hände nehmen wollte, ist nicht gesichert. «Ein schlauer Grossinvestor lässt das bisherige, fähige Management und Personal weiter arbeiten», sagt Petra Probst allgemein zu den Vorhaben der Geldgeber. Die Investitionen des Conny-Lands bewegen sich trotz geplanter Achterbahn noch nicht in einem zweistelligen Millionenbereich, der laut Petra Probst als Investition für Freizeitparks nötig wäre. Die Achterbahn soll insgesamt rund 3 Millionen Franken oder 1,8 Millionen Euro kosten. Die aktuelle Investition des Conny-Lands für einen Bootskanal beträgt rund 1,5 Millionen Franken oder 937 000 Euro. «Das reicht für uns», sagt Roby Gasser. Ende des letzten Jahres starb überraschend Conny-Land-Gründer Conny Gasser. Im April dieses Jahres starb auch seine Frau Gerda. Die Kinder Roby und Nadja Gasser führen nun den Freizeitpark, der rund 80 Mitarbeiter und zusätzlich Aushilfen beschäftigt. lMADELEINE STÄHELI TOUALBIA
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