CLEEBRONN, 09. JANUAR 2008
FREIZEIT / SICHTBARER BAUFORTSCHRITT AM NEUEN TRIPSDRILLER WAHRZEICHEN "MAMMUT"Jede Menge Holz für die Besucher
Erste Holzachterbahn komplett "made in Germany" - 50 Fachleute sorgen für Einhaltung des Zeitplanes
Zunächst ist es ein Gewirr aus einer riesigen Menge an Holzbalken, das sich imposant in die Höhe unterhalb des Michaelsberg streckt. 30 Meter hoch, 860 Meter lang und auf 950 Stützen ist die neue Holzachterbahn "Mammut" aber ein Zeichen feinster Ingenieurkunst.
Ulf Cordes führt sein gleichnamiges Holzbauunternehmen in Bremen in vierter Generation und die Tripsdriller Holzachterbahn "Mammut" ist bereits das vierte Fahrgeschäft dieser Art, das von ihm und seinen 50 Mitarbeitern gebaut wird und vielleicht gerade deshalb ist er vom künftigen Wahrzeichen des Erlebnisparks der Gebrüder Fischer besonders begeistert: "Diese Bahn ist ein eigenständiges Kunstwerk."
Über 50 Jahre lang soll die erste thematische Holzachterbahn der Welt im Erlebnispark Tripsdrill die Besucher anziehen. Deshalb wird viel Sorgfalt auf die Verarbeitung der Kiefernhölzer aus dem größten zusammenhängenden Waldgebiet Hessens zwischen Rhön und Vogelberg im Bremer Werk gelegt. Nach einem detaillierten, computererstellten Bauplan werden die einzelnen Elemente zugesägt, kesselimprägniert und nach Cleebronn geliefert. Unter dem Michaelsberg fügen zurzeit 50 Zimmerleute diese mit Schrauben und Spezialnägeln zum 30 Meter hohen "sehr schönen Bauwerk, ohne negativen Auswirkungen" zusammen. Die erste Holzachterbahn in Süddeutschland ist für viele Zimmermänner eine besondere Herausforderung, so dass sich einer sogar bei seinem bisherigen Arbeitgeber beurlauben ließ, um an diesem Bauwerk mitarbeiten zu können. Für die nächste Woche haben sich darüber hinaus fünf Gesellen auf Wanderschaft angekündigt. "Sie können davon ausgehen, dass die Mitarbeiter mit sehr viel Spaß bei der Sache sind", betonte Ulf Cordes gestern beim Rundgang über die Baustelle.
Tripsdrill ist bekannt für seine naturnahe Lage - umgeben von Wald, Wiesen und Weinbergen. Alle Anlagen passen sich harmonisch in die Landschaft ein. "Deswegen fiel die Entscheidung für das Element Holz, ein Material mit besonderem Charakter", erklärt Tripsdrill-Geschäftsführer Helmut Fischer und die Umsetzung wird ganz in der Tradition des Erlebnisparks gemacht: Die Züge sind als Säge gestaltet und brettern durch ein Sägewerk, vorbei an einer großen Kreissäge durchschneiden sie förmlich das Gebälk. Mit einer maximalen Fahrhöhe von 30 Metern erhalten die Besucher einen eindrucksvollen Blick über den gesamten Park. Dabei erreichen die Wagen auf den Holzschienen - die aus Sicherheitsgründen eine Stahlauflage bekommen - eine Geschwindigkeit von fast 90 Stundenkilometern. Dennoch sei die neue Attraktion mit seinem 75 Sekunden dauernden Fahrspaß familienfreundlich, wie Cordes erklärte, da bereits Kinder ab sechs Jahren mitfahren können. Ein weiterer Höhepunkt: Die Fahrt verläuft streckenweise auch "unter Tage" durch einen Tunnel, der unter der Erde gebaut ist.
Langsam aber sicher wächst "Mammut" zu seiner imposanten Größe heran. Im September war Baubeginn: Gut 7000 Kubikmeter Erde wurden auf dem Gelände zwischen der Burg "Rauhe Klinge" und dem Waschzuber-Rafting abgetragen - das entspricht etwa 700 Lastzügen. Zwei Millionen Nägel und eine Million Schrauben werden für diese Attraktion verbaut. Der so genannte Lifthill mit einer Höhe von 30 Metern steht bereits seit Ende 2007. Die weiteren Streckenabschnitte wie zum Beispiel die zweite Kurve sind teilweise schon fertig gestellt oder werden gerade vor Ort gebaut. Bereits jetzt macht der Bau von weitem durch seine beeindruckende Größe auf sich aufmerksam - denn er ist weit über die Landschaft hinweg sichtbar.
"Mit Hochdruck wird daran gearbeitet, den Zeitplan einzuhalten", erklärt Helmut Fischer und hofft deshalb, dass kein lang andauernder Wintereinbruch den Baufortschritt verzögert. Zumal der Fertigstellungstermin fest fixiert ist: Am 10. März - fünf Tage vor Saisonbeginn in Tripsdrill - will der baden-württembergische Wirtschaftsminister die erste Fahrt unternehmen.
VON JÜRGEN KUNZ
Quelle: Bönnigheimer Zeitung
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Marcel
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