Schaustellerbund fordert Gesetz zum Schutz von VolksfestenAktuelle Nachrichten - Herford (ddp.djn). Der Deutsche Schaustellerbund (DSB) kämpft um die Sicherung der traditionellen Volksfeste und fordert ein entsprechendes Gesetz. Der zunehmende Trend zur Privatisierung von Kirmessen und Jahrmärkten sowie die Bebauung von Volksfestplätzen bedeuteten einen «Angriff auf die Volksfeste in ihrer traditionellen Form», kritisierte DSB-Präsident Albert Ritter am Freitag in Herford.
Die traditionellen Veranstaltungen seien in der Vergangenheit mehr und mehr «kurzfristigen und willkürlichen Entscheidungen der Tagespolitik ausgeliefert gewesen», fügte Ritter hinzu.
Vor allem kleine und mittlere Feste seien davon betroffen und in ihrer Existenz bedroht. Die Schausteller forderten daher eine rechtliche Grundlage für das «Kultur- und Wirtschaftsgut Volksfest». «Wir brauchen keine Subventionen, aber Luft zum Atmen», sagte Ritter. Die auf den Plätzen geforderten Standgelder etwa stünden in keinem Verhältnis mehr zu den erzielten Einnahmen. Daher müsse sich die Gebührenpolitik der Veranstalter ändern.
Die größten Volksfeste in Deutschland sind den Angaben zufolge das Münchner Oktoberfest (sechs Millionen Besucher), der Bremer Freimarkt (vier Millionen Besucher) und die Cranger Kirmes in Herne (vier Millionen Besucher).
ddp/sam/mbr
Quelle: Ad hoc News
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Volksfeste bringen weniger Umsatz
Herford (dpa) - Trotz der starken Konjunktur fürchten Deutschlands Schausteller mit ihren Karussells und Geisterbahnen um die Zukunft kleiner und mittlerer Volksfeste. "Wir brauchen keine Subventionen, aber Luft zum Atmen", forderte der Präsident des Deutschen Schaustellerbundes (DSB), Albert Ritter, am Freitag in Hiddenhausen bei Herford.
"Die auf den Plätzen geforderten Standgelder etwa stehen in keinem Verhältnis mehr zu den erzielten Einnahmen." Auch Stadtfeste und die Bebauung der Festplätze bedrohten die Volksfeste. Der Umsatz der Branche lag 2007 wie im Vorjahr bei zwei Milliarden Euro, 1999 waren es noch fast vier Milliarden Euro.
Ritter sprach sich für Schutzmechanismen für die traditionellen Volksfeste aus. Die Flächen für Volksfeste müssten geschützt werden und dürften nicht etwa Einkaufszentren zum Opfer fallen. "Wir wollen in keiner Weise jemandem etwas verbieten, Schausteller wollen auch nicht unter Quarantäne gestellt werden", betonte er. Bisher seien Schausteller aber den "willkürlichen Entscheidungen der Tagespolitik ausgeliefert".
Außerdem müsse sich die Gebührenpolitik der Veranstalter ändern.
Bislang profitierten die Schausteller nicht von der starken Konjunktur, sagte Ritter. Nach Angaben von DSB-Sprecher Christoph Jansen wächst jedoch langsam die Bereitschaft der Kirmesbesucher, mehr Geld auszugeben. Deutschland bleibe "das Volksfestland Nummer Eins", sagte Ritter.
Jährlich verzeichnen die bundesweit mehr als 12 000 Volksfeste, Jahrmärkte und Kirmessen den Angaben zufolge 178 Millionen Besucher. Die 1750 Weihnachtsmärkte kommen auf weitere 50 Millionen Besucher. In Deutschland gibt es 5000 Schaustellerbetriebe mit rund 45 700 Beschäftigten.
Das wohl bekannteste Volksfest ist das Münchner Oktoberfest mit rund sechs Millionen Besuchern. Weitere große Volksfeste sind laut DSB die Cranger Kirmes in Herne (rund vier Millionen Besucher), der Hamburger Dom (etwa neun Millionen Besucher) und der Cannstatter Wasen in Stuttgart mit rund 3,5 Millionen Besuchern.
Quelle: Frankfurter Rundschau