Der "Karussell-König" aus Winsen
WINSEN - In der Kreisstadt erinnert eine Straße an Hugo Haase. Er wurde 1857 in Winsen geboren. Gleich nach der Konfirmation verließ er seine Heimatstadt, ging nach Altona und wurde der deutsche "Karussellkönig". Ihm ist ein neues Buch (zwölf Euro) gewidmet, das in der Schriftenreihe des Freilichtmuseums am Kiekeberg erschienen ist.
2005 gab es eine Ausstellung mit alten Jahrmarktsgeschäften am Kiekeberg, die in verkleinerter Form auch heute noch existiert. Darija Hahn, Mitarbeiterin des Museums, hat dadurch angeregt Haase-Forschungen betrieben. Sie hat außer interessanten Berichten auch viele Fotos von seinen Betrieben und viele Anzeigen gefunden, in denen er seine "Attraktionen" von der Berg- und Talbahn bis zur Schaubühne mit der "Neger-Riesin" anpries.
In den Jahrzehnten um die Wende zum 20. Jahrhundert revolutionierte Haase das Leben auf den Jahrmärkten: Karussell, Auto-Skooter oder Achterbahn - was Haase entwickelte, war immer etwas Besonderes. Er führte die Elektrizität auf den Jahrmärkten ein. Und er war ein sozial denkender Mann, der seine Mitarbeiter nicht nur als "mitreisende Hilfskräfte" ansah.
Haase war kreativ. Doch sein Stern begann zu erblassen, als der Erste Weltkrieg begann und sein Freizeitpark - nahe bei Hagenbeck - geschlossen wurde. Hugo Haase ist 1933 gestorben, eine schlichte Stele auf dem Friedhof in Hannover erinnert an ihn.
Das Buch gibt es im Buchhandel und im Freilichtmuseum Kiekeberg.
Quelle: Hamburger Abendblatt
Buch: Lehmanns Fachbuchhandlung