Nachdem es bereits im letzten Jahr Meinungsverschiedenheiten zwischen dem Platzmeister der Annakirmes Max Röntz und dem Schausteller Hans Gormanns gab (siehe hier), geht es dieses Jahr weiter.
Hier ein Bericht aus der Aachener Zeitung:Hinter den Kulissen rumort es gewaltig
Düren. Das Millionengeschäft Annakirmes läuft auf Hochtouren, an Dieter Schleibach und den selbstständigen Kindern von «Crazy-Coaster-Betreiber» Hans Gormanns läuft es vorbei.
Dürener Schausteller, die sich von Platzmeister Max Röntz und vom Steuerausschuss ausgebootet fühlen. «Eine Retourkutsche», wähnt Gormanns, nur weil er vor zwei Jahren öffentlich gegen die Nicht-Berücksichtigung seiner Achterbahn aufbegehrt habe.
«Mein 26-jähriger Sohn Alexander hat sich bereits achtmal beworben, ohne Erfolg. Einmal aber muss er doch die Chance bekommen, auf eigenen Füßen zu stehen.» Und dabei wären die Gormanns flexibel gewesen: «Egal ob Ballwurfbude, Schwenkgrill oder American Icecream - Hauptsache der Jung kann in unserer Heimatstadt, in der wir Steuern bezahlen und unser komplettes Material einkaufen, überhaupt aufbauen.»
Der freie Platz vor dem «Crazy Coaster» wäre ideal gewesen, doch den wollte Max Röntz ihnen kurzfristig ebenso wenig zugestehen, wie Gormanns-Freund Dieter Schleibach mit seiner «Wurstkutsche».
Persönliche Animositäten weist Röntz dabei entschieden zurück. Den Blick auf die Bahn zu verbauen, passe aber nun einmal nicht ins Gestaltungskonzept. «Wenn man jede freie Ecke mit einer Bude zustellt, macht man das Kirmesbild kaputt.»
Eine Argumentation, die für Schleibach und Gormanns nur schwer verdaulich ist, zumal andere Kollegen in der Nachvergabe während der Aufbauwoche noch auf den gewinnversprechenden Zug aufspringen durften.
Auch Schleibach, langjähriger Beschicker und 2. Vorsitzender des Verbandes Reisender Schausteller Düren, wähnt persönliche Gründe und Seilschaften hinter den Kulissen für sein «Aus», nur weil er das 2003 erstmals aufgebaute große «Altstadt-Café» aus wirtschaftlichen Gründen wieder abstieß, so dass die Stadt einen anderen Cafébetreiber suchen musste.
Gerne hätte er dieser Tage einen Teil seiner Verpflichtungen getilgt, doch «die müssen nun erst einmal warten», betont der Vettweißer, der eines nicht will: Mit seinem kleineren Altstadt-Café in Düren seiner Ex-Frau und seinen Söhnen Konkurrenz machen.
«Auf allen großen Volksfesten in Deutschland kommen zuerst die Einheimischen dran», klagen Schleibach und Gormanns. «Nur in Düren nicht.»
Einen Anspruch auf einen Platz aber haben die Dürener auf der Annakirmes nicht, auch die Attraktivität der Geschäfte entscheidet, erklärt Röntz. «Und wir können längst nicht alle Dürener berücksichtigen. Nur im Gegensatz zu den übrigen Kollegen wollen Gormanns und Schleibach das nicht akzeptieren.»
Von unserem Redakteur Jörg Abels (02.08.2004 | 21:29 Uhr)
MFG
Heiko