Aus der Hamburger MoPo, zwar nur in Teilen interessant, aber dafür umso erfreulicher.SOMMER | 13.07.2004
Schlechtes Wetter, gutes Geschäft
PETER AMENDA
Urlauber flüchten in Freizeitparks, Hallenbäder - und nach Hamburg
Das miese Wetter der vergangenen Wochen - nicht für alle Branchen ist es ein Grund zur Klage. Erlebnisparks, Hallenbäder und Städte mit großem Freizeitangebot locken die Menschen jetzt scharenweise an.
Hansa-Park-Geschäftsführer Andreas Leicht ist froh: "Wir sind mit dem bisherigen Saisonverlauf sehr zufrieden. Der Juli war fantastisch. Wir haben ein Besucherplus von über 16 Prozent." Der Erlebnispark an der Ostsee floriert. Leicht: "Wir haben sogar zusätzliche Auszubildende eingestellt."
Gute Stimmung auch in der Ostsee-Therme in Scharbeutz. Marketingleiterin Constanze Höfinghoff: "An normalen Sommertagen haben wir 800 Gäste, jetzt sind es im Schnitt 1600." Die Therme hatte in den letzten Tagen so viele Besucher wie seit Jahren nicht mehr.
Leere Strände, volle Innenstädte. So trieb das schlechte Wetter mit Regen, Sturm und Kälte zusätzliche Tagesgäste in die Hansestädte. Guido Neumann, Sprecher der Hamburg Tourismus GmbH: "Viele Badegäste kommen zum Kurztrip nach Hamburg. Die Einnahmen von Gastronomen, Einzelhändlern und Freizeiteinrichtungen steigen bis zu 30 Prozent."
Auch in Lübeck stehen sich die Besucher in den Museen auf den Füßen. Lübeck-Tourismus Pressesprecherin Doris Schütz: "Dank des Wetters ist die Stadt voll. Die Badegäste haben in Lübeck eine sehr gute Alternative."
In Travemünde trauten sich ein paar Unbeirrbare dem Schietwetter zum Trotz für ein halbes Stündchen an den nassen Strand. Der Grund: das Sandskulpturenfestival "Sand World". Projektleiterin Jana Kürbis: "Bis jetzt kamen 25000 Besucher."