Wiener PraterHöher - weiter - schneller ....
Unter den neugierigen Blicken vieler Passanten finden derzeit Messungen gegenüber des Messegeländes im Wiener Prater statt. Mit Theodolit und Messlatte werden so die Daten für die neue Attraktion für das Jahr 2005 im Wiener Prater festgehalten. Dabei handelt es sich um eine um eine 17 Meter hohe und 325 Meter lange Holzhochschaubahn ganz nach amerikanischem Vorbild. Mit zwei Hügel und einem Kreisel können so die Besucher das Gefühl der Schwerelosigkeit erleben. Damit der Zug, der eine Höchstgeschwindigkeit von bis zu 35 Stundenkilometern erreicht nicht aus den Schienen fällt, werden vier so genannte Blockbremsen für die notwendige Sicherheit sorgen.
Beim Lokalaugenschein des Areals war auch Dipl. Ing. Wilhelm Czerny anwesend. Der diplomierte österreichische Architekt, der seine Ausbildung beim Hochschaubahnhersteller Coaster Works in Montreal absolvierte, ist mittlerweile 26 Jahre im amerikanischen Rollercoaster-Gewerbe tätig. In seinem Büro in New York, einer Außenstelle der Company, liegen zahlreiche Pläne von Hochschaubahnen, die unter seiner Leitung gebaut wurden. Auch die "Vienna Jumping Hills" so der Name der künftigen Hochschaubahn, soll streng nach amerikanischen Vorbildern gebaut werden. Der in Retz geborene und mittlerweile 48 Jahre alte Austroamerikaner hat aber mit einem derartigen Heimspiel nicht gerechnet. "Es hat sich viel in all den Jahren verändert" ließ er uns der Ex-Niederösterreicher ganz so nebenbei wissen und bezeichnet die neue Hochschaubahn als "Prachtstück". Eine genauere Beschreibung der Bahn möchte er aber nicht abgeben. Mit den Worten "Das ist ein Top Secret" und einem freundlichen Lächeln im Gesicht wendete sich Czerny wieder seinen Aufgaben zu.
Für das Vorhaben sollen nach Angaben der Vermesser ca. 350 Bäume gerodet werden. 650 Jungbäume sollen an anderen Stellen gepflanzt werden, so schreibt es die Stadt vor. Eine Zahl mit der sich die Grünen nicht zufrieden geben und dem Projekt den Kampf ansagen. "Wir werden um jeden Baum kämpfen. Ein "Bäumchen wechsle dich" Spiel werden wir auch im Prater nicht dulden" konnte man schon heute aus der Parteizentrale hören. Investor Giovanni Epa 43 versteht die Welt nicht mehr. Der 43jährige Sohn einer italienischen Schaustellerdynastie ist Besitzer zahlreicher Fahrgeschäfte in Italien. In seiner Heimat ist Epa kein Unbekannter. Mit seinen Attraktionen bestückt er mehrere Lunaparks des Landes. So hat er vor auch vor kurzem die Fläche gegenüber des Messeareals in Form einer Pacht von der Stadt Wien erworben. Doch wenn es nach dem Willen der Grünen geht, scheint das Projekt zu platzen. "Wir werden alle Forderungen erfüllen" so der 43jährige Sizilianer.
Große Zufriedenheit hingegen bei der Stadt Wien. Anette Horacek bezeichnete das Vorhaben als "Großen Schritt zum internationalen Standard" und möchte weitere Investoren ermutigen in das "Projekt Prater" zu investieren.
Quelle: BZTZ