Letzte Bearbeitung am 17-Mar-06 um 16:36 Uhr ()
Aus der Schwäbischen Zeitung vom 15. März 2006:Abfindungsangebot angenommen
Ravensburger einigt sich mit Spieleland-Anlegern
LIEBENAU (rhr) - Der Streit zwischen privaten Kapitalanlegern und der Ravensburger AG in Sachen Ravensburger Spieleland in Meckenbeuren scheint beigelegt zu sein. Die Anleger stimmten jüngst auf einer außerordentlichen Gesellschafterversammlung einem Abfindungsangebot zu.
Die gute Nachricht für die Kinder zuerst: das Ravensburger Spieleland in Meckenbeuren wird es auch in Zukunft geben. "Derzeit entsteht die größte Anlage, die wir je gebaut haben", sagte Ravensburger-Pressesprecher Heinrich Hüntelmann gestern auf Anfrage. Auch ein Campingplatz sei für 2007 geplant, der Fortbestand des Freizeitparks ist also gesichert.
Die gute Nachricht für die privaten Anleger: Alle, die anfangs in den geschlossenen Immobilienfonds zur Erstellung des Parks investiert haben, erhalten eine Abfindung, sofern sie der diese Woche versandten Verzichtserklärung gegenüber der Ravensburger AG zustimmen. Zwar liegen die Verluste für die Anleger dann immer noch bei rund zwei Dritteln. Allerdings wird der Wert der Papiere derzeit mit Null angegeben.
Zunächst hatten die Anleger gegen die Ravensburger AG vor dem Landgericht Ravensburg geklagt. Daraufhin handelten Fondsmanager Rüdiger Ertel und Ravensburger allerdings einen Vergleich aus, dem die Anleger - also die Gesellschafter des Fonds - bei der außerordentlichen Gesellschafterversammlung in Liebenau zu 99 Prozent zustimmten. Läuft alles glatt, ist Ravensburger Ende April per Überweisung von 3,7 Millionen Euro alle Sorgen los.
Die Angaben über die Abfindungshöhe variieren allerdings. Während die Ravensburger AG gestern von 40 Prozent Abfindung auf den ursprünglichen Anlagebetrag sprach, bestätigten Anleger die zuvor in Medienberichten genannten 30 Prozent. Gut informierten Kreisen zufolge hängt dies damit zusammen, dass zur Finanzierung der Klage vor einiger Zeit eine Kapitalerhöhung in der Gesellschaft vorgenommen wurde, an der sich nicht alle Anleger beteiligt haben. Das führe zu unterschiedlichen Abfindungen.
Wie beide Parteien den Vergleich bewerten, wollten Anleger und die Ravensburger AG gestern nicht sagen. Ende April werde man sich an die Öffentlichkeit wenden, hieß es.
"Wir werden - einfach ausgedrückt - weniger, älter und bunter." (H. Rech IM BW)
Stefan A. Michelfeit - www.ridesonline.de