Neues von der Totgeburt von Yahoo News. BTW: Wer hatte eigentlich noch gegen mich gewettet dass Universal Krefeld kommt? Ich glaube da ist noch ein Wetteinsatz fällig...Deutschlands «weißer Fleck» - In Mittelfranken konkurrieren Dinkelsbühl und Pleinfeld um die Ansiedlung des Limes-Parks
Dinkelsbühl (ddp-bay). Das westliche Mittelfranken hat eine kriegerische Vergangenheit. Reste des Limes - eines antigermanischen Schutzwalls an der Nordgrenze des früheren römischen Imperiums - sind lebendige Zeugen der Geschichte, die bald schon wieder Realität werden könnte. Denn eine Investorengruppe plant einen Freizeitpark in der Region. Und das romantische Dinkelsbühl rechnet sich gute Chancen aus, den Zuschlag für das römisch-germanische Freizeitland zu bekommen.
Die Limes-Park-Investorengruppe stehe dem Werben seiner Stadt «sehr aufgeschlossen» gegenüber, sagte der Dinkelsbühler Oberbürgermeister Christoph Hammer (CSU). Es gebe zwar noch keine Entscheidung für Dinkelsbühl, der Standort sei jedoch «mit großem Interesse» begutachtet worden.
Ursprünglich war vorgesehen, das Freizeitpark in Pleinfeld am östlichen Rand des Fränkischen Seenlandes zu bauen. Kurz vor Weihnachten 2003 hatten sich die Einwohner des Ortes nach monatelangem zähen Tauziehen um das Für und Wider mit einer knappen Mehrheit für den Einstieg ins Raumordnungsverfahren ausgesprochen.
Als Attraktionen sind Gladiatorenkämpfe und Wagenrennen, Ausflüge in die «Götterwelt», ein höllischer Ritt in den Hades, halsbrecherische Wasserrutschen-Fahrten über ein Aquädukt und die Geschichte der römischen Cäsaren in 3-D-Animation vorgesehen. Jährlich wollen die Investoren rund eine Million Gäste anlocken. Für den Fall, dass der Park ankommt, könnte die Anlage um Kastell und Kolosseum, Limes-Turm und Edutainment-Tempel, Hafendorf und Zauberwald sowie ein Hotel mit Thermenlandschaft erweitert werden.
Die Investoren unter Geschäftsführer Michael Bußmann halten das westliche Mittelfranken für einen «idealen» Standort. Eine Studie habe gezeigt, dass die Region zwischen der Autobahn A 9 im Osten und der A 7 im Westen «der einzige weiße Fleck auf der Landkarte aller Freizeitparks in Deutschland ist». Das Einzugsgebiet erreiche mehrere Millionen Menschen von München über Stuttgart, Ulm, Frankfurt, Würzburg bis hin nach Nürnberg.
Hammer sagte, das Projekt löse in Pleinfeld «nach wie vor keine große Euphorie» aus. Für die «Freizeit- und Tourismusstadt Dinkelsbühl» sei die Sache jedoch äußerst wertvoll. Die Stadt habe eine gute touristische Infrastruktur, eine «einzigartige historische Altstadt» und sei hervorragend an die Autobahnen A 6 Heilbronn-Nürnberg und A 7 Würzubrg-Ulm angebunden. In nur drei Kilometern Entfernung zur Autobahn gebe es außerdem ein erschlossenes Gewerbegebiet.
Auch die Bevölkerung und die Region stehe einem solchen Freizeitpark sehr aufgeschlossen gegenüber. Inzwischen habe es zahlreiche Kontakte mit den Gesellschaftern der Limes-Park-GmbH gegeben. Zuletzt habe man den Investoren per Hubschauberflug über die Stadt die Standortvorteile präsentiert.
Eine Entscheidung sei jedoch noch nicht gefallen. Die Investorengruppe habe aber erkennen lassen, dass sie mit der Stadt zusammenzuarbeiten wolle, «um im touristischen Bereich eine gemeinsame Entwicklung anzustoßen und zu betreiben». Dies könne auch ein anderes Freizeit-Projekt sein. Nun soll «kurzfristig» eine Standortanalyse für Dinkelsbühl durchgeführt werden. Noch dieses Jahr soll eine Grundsatzentscheidung fallen, »wie sich die Stadt künftig positioniert«.
Zwar sei der Limes nur zehn Kilometer entfernt, und das Römercastell im nahen Ruffenhausen warte auf seine touristische Erschließung. Möglicherweise setze man aber auch auf ein anderes Merkmal. Hammer betonte, schließlich liege die mittelalterliche Stadt an der »Romantischen Straße« und sei vom 30-jährigen Krieg geprägt worden. Ein Freizeitland könnte deshalb statt der Römer auch ein anderes Thema zum Inhalt haben. Der Oberbürgermeister fügte hinzu: «Ein Freizeitpark ist für Dinkelsbühl in jedem Fall ein Supergewinn.»