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Beitrag Nr. 4903
GROBI

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Investoren fahren um Spreepark Karussel
10-Okt-03, 11:03 Uhr ()
Letzte Bearbeitung am 10-Okt-03 um 11:04 Uhr ()
Kopenhagens Tivoli an Rummelplatz interessiert

Von Andreas Fritsche


Am Donnerstag im Plänterwald: Der Anblick des Ex-Vergnügungsparks ist kein Vergnügen
Foto: Udo Klein

Mit 80 km/h soll Dänemarks schnellste Achterbahn ab April 2004 durch den Kopenhagener Vergnügungspark Tivoli brausen. Zehn Millionen Euro investiert die Tivoli-Firma in diesen Spaß.
Ernst gemeint ist offenbar der Wunsch, sehr schnell– spätestens bis zur Fußballweltmeisterschaft 2006– einen Tivoli-Park in Berlin zu errichten. Schon seit 1996 sucht der dänische Investor einen Standort in der Bundeshauptstadt. Angesehen hat er sich unter anderem den Flughafen Tempelhof, das ehemalige Stadion der Weltjugend, die Wuhlheide und das Gleisdreieck. Nun gefällt dem Vernehmen nach der Spreepark im Plänterwald.
Seit Spreepark-Boss Norbert Witte Karussels abmontierte und nach Peru abdampfte, gammelt das seit Herbst 2001 geschlossene Areal vor sich hin. In den Karten-Verkaufsbuden sind die Scheiben zertrümmert. Die Schlösser an den Toren rosten. Im Fenster des Verwaltungsgebäudes stehen vertrocknete Pflanzen.
Schwer vorstellbar, dass Tivoli hier bis 2006 nach Kopenhagener Vorbild museumsreife Schießbuden und heimelige Restaurants hinsetzen kann. »Alles machbar«, meint Stadtentwicklungssenats-Sprecherin Petra Reetz. Für Pavillons müsse man keine tiefen Fundamente graben. Offiziell habe Tivoli allerdings noch nicht bekundet, den Spreepark zu wollen. Der Senat lässt bis Ende Oktober einen Masterplan erstellen, in dem steht, welche Flächen wie bebaut werden dürfen.
Unmut erregt dies bei Erhard Reddig vom Bürgerkomitee Plänterwald. Schließlich arbeitete der Bezirk Treptow-Köpenick an einem Bebauungsplan und hörte dazu die Anwohner an. Doch Baustadtrat Dieter Schmitz (SPD) stoppte das Verfahren wegen des Masterplans. »Jetzt sollen die Bürger nach allen Regeln der Kunst untergebuttert werden«, schimpft Reddig. Tivoli verlange 2000 Stellplätze für Autos und 100 für Busse. Das sei eine schlimmere Vorstellung als die von »Pleitier Witte«, der zuletzt 800 Parkplätze gefordert habe. Das Komitee sorgt sich um die Ruhe im Plänterwald. Seine Fraktion sei gegen Planungen an den Interessen der Anwohner vorbei, bekundet der PDS-Bezirksverordnete Udo Franzke.
Über den Verkauf des Grundstücks verhandelt der Liegenschaftsfonds mit mehreren Interessenten. Namen werden nicht genannt. Einen Rummel wollten bisher auch der französische Bewerber Grévin & Cie. und Schausteller Rolf Deichsel, der zu Wittes Zeiten die Westernstadt im Spreepark betrieb.

Quelle: Neues Deutschland am 10.10.2003

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Investoren fahren um Spreepark Karussel, GROBI, 10-Okt-03, 11:03 Uhr, (0)
  RE: Investoren fahren um Spreepark Karussel, jwahl, 23-Okt-03, 15:17 Uhr, (1)
  Unendliche Geschichte, zwei Artikel, jwahl, 28-Okt-03, 10:39 Uhr, (2)
     RE: Unendliche Geschichte, ein Artikel, JUK, 28-Okt-03, 13:31 Uhr, (3)
         Wieder Ärger, jwahl, 29-Okt-03, 10:46 Uhr, (4)
  RE: Investoren fahren um Spreepark Karussel, Maccoaster, 29-Okt-03, 11:22 Uhr, (5)
  RE: Investoren fahren um Spreepark Karussel, Maccoaster, 18-Dez-03, 12:26 Uhr, (6)

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jwahl

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1. RE: Investoren fahren um Spreepark Karussel
23-Okt-03, 15:17 Uhr ()
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Die Morgenpost berichtet:

Spreepark-Interessent Tivoli soll Konzept präzisieren
Treptow-Köpenick
Das Bezirksamt setzt das unterbrochene Bebauungsplan-Verfahren zum Spreepark im Plänterwald fort. Baustadtrat Dieter Schmitz (SPD) hielt das Projekt vor zwei Monaten an, nachdem sich die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung eingeschaltet hatte. Sie gab einen Masterplan für den Spreepark in Auftrag. Ein Büro sollte prüfen, ob die von Tivoli International gewünschten Bedingungen, darunter Stellplätze für 2000 Autos und 100 Busse, realisierbar sind.

Erste Ergebnisse stellte das beauftragte Büro in der vergangenen Woche in einem Gespräch mit Tivoli-Vertretern und der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung vor. Mehrere Möglichkeiten wurden präsentiert, wie die geforderte Zahl der Stellplätze geschaffen werden könnte. Eine Variante sieht vor, Parkplätze am gegenüberliegenden Spreeufer einzurichten und Besucher per Seilbahn oder Fähre in den Spreepark zu bringen. Auch ein Parkhaus wird erwogen. "Aus meiner Sicht sind die Vorschläge unrealistisch", so Stadtrat Schmitz. "Außerdem hat Tivoli seine Bedingungen und sein Konzept im Gespräch weitgehend offen gelassen." Erst wenn das Unternehmen genauere Vorstellungen vorlege, könne der Masterplan präzisiert werden. Dagegen sagte Petra Rohland, Sprecherin der Stadtentwicklungsverwaltung, der Masterplan solle Anfang November vorliegen.

saf

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jwahl

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2. Unendliche Geschichte, zwei Artikel
28-Okt-03, 10:39 Uhr ()
Als Antwort auf Beitrag Nr. 0
 
Die Morgenpost berichtet:

Momper soll neuen Spreepark entwickeln
Plänterwald
Ungeachtet des Konkurrenten Tivoli International hält das französische Unternehmen Grévin et Cie. an seinem Spreepark-Projekt fest. Gestern gab es ein Gespräch der Grévin-Vertreter mit Walter Momper (SPD), dem Präsidenten des Abgeordnetenhauses. Die Franzosen wollen die Momper Projektentwicklungs GmbH mit der Realisierung ihres Vorhabens betrauen. "Es geht nicht darum, politische Türen zu öffnen", so Momper. Das für gestern anberaumte Treffen mit Stadtentwicklungssenator Peter Strieder (SPD) sei vom Senator vertagt worden, sagen die Investoren.

"Wir wollen einen Freizeitpark für Familien im Plänterwald aufbauen und 15 Millionen Euro investieren", sagte Grévin-Präsident Olivier de Bosredon gestern in Berlin. Seit dem Sommer 2002 interessiert sich Grévin für den Spreepark. Die Franzosen sind in Vertragsverhandlungen mit dem Liegenschaftsfonds. "Wir sind uns in den meisten Punkten einig", so de Bosredon. Allerdings habe es zuletzt im Mai ein Gespräch gegeben. "Bis zum Ende des Jahres brauchen wir ein klares Signal vom Fonds." Grévin werde die Investitionsmittel für den Spreepark nicht unendlich lange reservieren. "Wir finanzieren unser Projekt aus eigener Kraft", betonte der Firmenchef mit Blick auf Tivoli, das dem Vernehmen nach einen Geldgeber für den künftigen Berliner Freizeitpark braucht.

saf

Und die Berliner Zeitung

Franzosen wollen nicht länger warten
Spreepark-Interessent aus Paris stellt dem Senat ein Ultimatum
Karin Schmidl

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PLÄNTERWALD. Aus französischem Mund klingt selbst ein Ultimatum höflich. "Bis zum Jahresende sollten wir ein klares Zeichen erhalten, woran wir sind in Berlin", sagt Olivier de Bosredon. Danach könnte es nämlich sein, dass die 15 Millionen Euro, die man für die Berliner Investition eingeplant habe, woanders eingesetzt würden. De Bosredon ist der Präsident von Grévin et Compagnie, dem zweitgrößten Betreiber von Freizeitparks in Europa. Seit einem guten Jahr bemüht sich das Pariser Unternehmen um den verwaisten Spreepark im Plänterwald.
Ein Konzept für einen Familienpark liegt dem Liegenschaftsfonds vor, eine Reaktion darauf gab es bislang nicht. "Wir haben seit Mai keinen direkten Kontakt mehr mit dem Liegenschaftsfonds, ein Treffen in der Bauverwaltung für Montag- nachmittag wurde von Senator Strieder kurzfristig abgesagt", sagt de Bosredon. Die Kommunikation zwischen Paris und Berlin scheint wirklich nicht gut zu sein, denn in der Strieder-Verwaltung war der gestrige Gesprächstermin völlig unbekannt: "Es gab nur eine Anfrage von Grévin, ob man einmal die Pläne präsentieren kann, aber definitiv keinen Termin", sagte Petra Reetz, die Sprecherin des Senators. Die Irritation geht offenbar tiefer. In Paris macht man sich Sorgen, ob das Engagement in Berlin überhaupt noch erwünscht ist. "Seit einiger Zeit ist im Zusammenhang mit dem Spreepark nur noch die Tivoli-Gruppe aus Kopenhagen im Gespräch, das offenkundige Engagement Berlins überrascht ein wenig", sagt der Grévin-Präsident. Er ist überzeugt, dass sein Freizeitpark-Konzept das Verträglichste für das Landschaftsschutzgebiet Plänterwald ist. "Wir wollen etwas Charmantes für Familien mit kleinen Kindern, denn Hightech-Karussells für Teenager passen dort nicht hin", sagt er. Ein Vertrag, da ist de Bosredon sicher, könnte bis zum Jahresende fertig sein. Über den aktuellen Verhandlungsstand und die Chancen einzelner Bewerber will man beim Besitzer des Spreepark-Areals, dem Liegenschaftsfonds, aber nichts sagen.

In der Strieder-Verwaltung setzt man indes auf Abwarten: "Wir wollen Tivoli nach Berlin holen und wir sind gespannt, ob und was sie wirklich wollen", sagte Petra Reetz. Das Gerücht, wonach Tivoli den Spreepark für 250 Millionen Euro kaufen und entwickeln wolle, wollte die Sprecherin gestern nicht kommentieren. Auch in Kopenhagen war dazu keine Auskunft zu erhalten.

Grévin geht jetzt in die Offensive: Gestern Mittag traf sich der Vorstand am Gendarmenmarkt mit Walter Momper. Der Berliner SPD-Politiker soll mit seiner Projektentwicklungsfirma für das Pariser Unternehmen arbeiten. Momper: "Wenn es klappt, freue ich mich, aber Einfluss auf eine Entscheidung werde ich nicht nehmen."

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JUK

1963 Beiträge
 
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3. RE: Unendliche Geschichte, ein Artikel
28-Okt-03, 13:31 Uhr ()
Als Antwort auf Beitrag Nr. 2
 
taz, 28. 10. 03

Frei parken zum Vergnügen der Investoren
Stadtentwicklungssenator Strieder hat ein Problem: Das landeseigene Areal des Spreeparks ruht unter einem Schuldenberg. Investoren gäbe es zwar, aber die bieten zu wenig. Mehr Geld brächte ein Vergnügungspark mit mehr Parkplätzen, mitten im Landschaftsschutzgebiet. Umweltschützer toben
von MARINA MAI
Kettenkarussell oder Achterbahn? So lautete früher die entscheidende Frage im Spreepark. Doch weil da schon seit fast zwei Jahren gar nichts mehr läuft, steht Stadtentwicklungssenator Peter Strieder (SPD) nun vor einem ganz anderen Problem: Abbau von Schulden oder Abholzen von Bäumen? Denn um einen Investor für den geschlossenen Vergnügungspark zu finden, wird nun offenbar überlegt, großflächig Grün- in Parkfläche umzuwandeln.

Im Januar 2002 hatte sich der ehemalige Spreepark-Betreiber Norbert W. nach Peru abgesetzt. Seitdem ist das Areal im Plänterwald verwaist. Das Grundstück, das W.s Spreepark-GmbH vom Land Berlin in Erbpacht genommen hat, ist mit einer Grundschuld von 24 Millionen Mark beliehen worden, hatte aber 1997 nur einen Wert zwischen 8 und 9 Millionen Mark. Insgesamt belaufen sich die Schulden der inzwischen insolventen GmbH Presseberichten zufolge auf 15 Millionen Euro. Gläubiger sind Banken, das Land Berlin und viele kleine Schausteller- und Handwerksfirmen. Gegen Norbert W. ermittelt die Staatsanwaltschaft wegen Insolvenzverschleppung und Untreue.

In einem offenen Bieterverfahren bewerben sich zwar derzeit fünf Firmen um den Kauf des Areals, darunter die dänische Firma Tivoli International, das französische Unternehmen Grevin & Companie und der ehemalige Spreepark-Schausteller Rolf Deixel. Nach Information von Lisa Paus (Grüne) hat jedoch kein Bieter ein Angebot gemacht, das die Gläubiger befriedigt.

Der Liegenschaftsfonds, der das Grundstück verwaltet, hat bei der Senatsverwaltung einen Masterplan in Auftrag gegeben. Der werde Anfang November vorgelegt, sagte Petra Rohland für die Stadtentwicklungsverwaltung der taz. "Der Masterplan ist notwendig, weil das schuldenbelastete und verwahrloste Grundstück wieder wirtschaftlich verwertet werden soll. Wir prüfen, wie viel versiegelte Flächen im Plänterwald verträglich sind, wie man die Belange des Landschaftsschutzes, des Trinkwasserschutzes und der angestrebten Nutzung als Freizeitpark miteinander vereinbaren kann. Die Investoren sollen wissen, woran sie sind."

Das wollen aber auch Anwohner und Umweltschützer. Schließlich gehört der innerstädtische Wald laut Agenda 21 zu dem Grünzug, der die Innenstadt belüftet. Mit dem Masterplan wurde das Bebauungsplanverfahren im Bezirksamt Treptow- Köpenick gestoppt, das 900 Parkplätze für den Vergnügungspark vorsah. Bereits dagegen hatten sich im Rahmen der frühzeitigen Bürgerbeteiligung hunderte von Treptowern und Kreuzbergern ausgesprochen. "Wir kennen den Masterplan nicht", sagt Paus nun, "aber alles spricht dafür, dass es um weitere Einschnitte beim Landschaftsschutz geht, um einen größeren Erlös aus dem Grundstücksverkauf zu erzielen."

Das befürchtet auch Erhard Reddig, Sprecher der Bürgerinitiative "Keine Autos in den Plänterwald": "Uns ist ein Schreiben von Senator Strieder an die Firma Tivoli bekannt geworden. Dort schreibt Strieder, dass man über die von Tivoli geforderten 2.000 Parkplätze und 100 Busstellplätze reden könne."

Strieders Sprecherin Rohland weist jedoch die Vermutung zurück, hier werde Tivoli bevorzugt. "Richtig ist lediglich, dass wir Tivoli nach Berlin holen wollen, egal ob in den Plänterwald oder an einen anderen Ort."

Schon Exbetreiber Norbert W. hatte stets beklagt, dass der Park ohne Stellplätze nicht rentabel zu betreiben sei - und daher 900 Parkbuchten gefordert. Das wurde abgelehnt - weil es sich hier um ein Landschaftsschutzgebiet handelt.

taz Berlin lokal Nr. 7193 vom 28.10.2003, Seite 23, 121 Zeilen (TAZ-Bericht), MARINA MAI

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No ned huddla

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jwahl

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4. Wieder Ärger
29-Okt-03, 10:46 Uhr ()
Als Antwort auf Beitrag Nr. 3
 
Aus der Morgenpost

Viel Rummel um Momper
Parlamentspräsident erntet harsche Kritik wegen seines Spreepark-Engagements
Von Joachim Fahrun und Jens Anker

Führende Berliner Sozialdemokraten haben gestern das Engagement des Parlamentspräsidenten Walter Momper (SPD) in seinem Zweit-Job als Projektentwickler für den Spreepark-Interessenten Grévin et Cie. verteidigt. Der Koalitionspartner PDS und die Grünen rügten hingegen die Verquickung von wirtschaftlicher Tätigkeit und politischem Mandat.

Die Franzosen wollen im Treptower Plänterwald einen Freizeitpark für Familien einrichten. Der dänische Tivoli-Konzern möchte an der Spree einen Vergnügungspark nach dem Kopenhagener Vorbild bauen.

Momper hatte zuletzt unter anderem die Firma Ikea bei ihrer Ansiedlung an der Landsberger Allee unterstützt. Nun will er mit den Franzosen ins Geschäft kommen.

"Die Sache hat wieder einen Geruch, der es uns schwerer macht, die Berliner zu überzeugen, dass wir es ernst meinen mit einer neuen Politik", sagte der rechtspolitische Sprecher der PDS, Klaus Lederer. Die Frage sei nicht, ob der ehemalige Regierende Bürgermeister tatsächlich Geschäft und politischen Einfluss auseinander halte, sondern ob ihm "irgendein Berliner das glaubt". Der Argwohn der Bürger schlage auf die gesamte Politik zurück.

SPD-Landeschef Peter Strieder, der als Stadtentwicklungssenator ein gewichtiges Wort bei der Auswahl eines Vergnügungspark-Investors mitspricht, wies jede "Unterstellung" von "Genossen-Filz" zurück. Halbtagspolitiker müssten auch ihren Beruf ausüben dürfen, sagte Strieder. Momper sei "keinerlei Gefährdungen ausgesetzt", Interessen zu vermengen. In Strieders Behörde wird die Beteiligung des Parlamentspräsidenten allerdings sehr kritisch gesehen.

SPD-Fraktionssprecher Peter Stadtmüller betonte, Momper sei im Parlament nicht an Entscheidungen über den Spreepark beteiligt und trenne seine Rollen immer sehr sorgfältig. Schon bei der Wahl Mompers zum Präsidenten habe jeder im Parlament von seiner beruflichen Tätigkeit gewusst. Einfache SPD-Abgeordnete hingegen reagierten mit Unverständnis. Nach dem skandalumwitterten Wechsel des Finanzstaatssekretärs Frank Bielka in die städtische Wohnungswirtschaft werde erneut der Eindruck erweckt, der Mentalitätswechsel finde doch nicht statt, sagte ein SPD-Parlamentarier.

"Die SPD begreift nicht, dass das Engagement von Spitzenpolitikern in der Immobilienbranche gerade in Berlin eine hoch sensible Angelegenheit ist", sagte die Grünen-Fraktionschefin Sibyll Klotz. Die Franzosen hätten Momper offenkundig engagiert, um ein Gegengewicht zu Strieder im Poker um den Spree-Park zu haben.

Strieder hatte den von den Dänen favorisierten Standort in der Jungfernheide abgelehnt und ihnen das Gelände am Plänterwald angeboten.

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Maccoaster


 

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5. RE: Investoren fahren um Spreepark Karussel
29-Okt-03, 11:22 Uhr ()
Als Antwort auf Beitrag Nr. 0
 
Halli-Hallo,

nach überstandenem Lernstress und bestandenem Staatsexamen auch mal wieder von mir ein Artikel über das endlose Thema "Berlin und seine Freizeitparks"


Tauziehen um den Spreepark dauert schon zwei Jahre

Von Sabine Flatau

Zwei Jahre ist es her, dass sich das Riesenrad im Plänterwald zuletzt drehte und Besucher aus der Gondel weit über Berlin schauen konnten. Seither sind die Tore geschlossen, Gras und Unkraut wachsen auf dem Rummelplatz.

Hinter den Kulissen beschäftigen sich Politiker, Verwaltungsmitarbeiter, Unternehmer, Gutachter, Stadtplaner und Rechtsanwälte mit dem verlassenen Areal. Bislang ohne Erfolg. Und das, obwohl es seit dem Frühjahr 2002 eine Reihe von Interessenten für den Spreepark gibt. Der Stuttgarter Schausteller Rolf Schmidt war der erste, gab aber schnell wieder auf.

Seit 2002 sind der Berliner Schausteller Rolf Deichsel und das französische Unternehmen Grévin et Cie. im Rennen. Das Interessenbekundungsverfahren schien längst abgeschlossen. Nun werden die Karten neu gemischt, seitdem SPD-Senator Peter Strieder auch dem Unternehmen Tivoli International den Spreepark als Standort vorgeschlagen hat.

Problematisch: die Parkplätze. Denn der Spreepark ist vom Landschaftsschutzgebiet Plänterwald umgeben. Deshalb will das Bezirksamt Treptow-Köpenick nur Stellplätze auf dem Rummelplatz erlauben und maximal 900 zulassen. Ein Verfahren für einen Bebauungsplan soll Rahmenbedingungen für Investoren festlegen. Genau das soll aber auch der Masterplan, den die Senatsverwaltung in Auftrag gegeben hat, nachdem Tivoli Interesse bekundet hat und den Wunsch nach 2000 Stellplätzen äußerte. Der Plan soll angeblich mehr als 100 000 Euro gekostet haben.

Die zweite Achillesferse sind die Schulden, die die letzte Betreibergesellschaft unter Familie Witte hinterließ: etwa 15 Millionen Euro. Mehr als zehn Millionen gehören der Deutschen Bank. Der Käufer oder Pächter muss für einen Teil der Altschulden aufkommen und sich mit der Bank, dem Fonds und dem Insolvenzverwalter einigen. Unterdessen wächst das Gras unverdrossen weiter.

Gruß, der Larsen

"Every man dies, not every man really lives."

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Maccoaster


 

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6. RE: Investoren fahren um Spreepark Karussel
18-Dez-03, 12:26 Uhr ()
Als Antwort auf Beitrag Nr. 0
 
Halli-Hallo,

auch passend zu diesem Artikel ein Bericht in der Berliner Morgenpost vom 18.12.2003:

Spreepark-Bewerber kauft Freizeitpark im Sauerland

Plänterwald

Während sich in Berlin die Verhandlungen zum Spreepark in die Länge ziehen, ist der französische Bewerber Grévin et Compagnie in Nordrhein-Westfalen weitaus schneller zum Zuge gekommen. Die Firma hat vor einer Woche den "Panorama-Park" im Sauerland gekauft, dessen Besitzer im November 2003 Insolvenz angemeldet hatte. Das 80 Hektar große Gelände bietet Achterbahn, Rutschen, Wildpark und eine Pflanzenschau. Nun betreibt Grévin neben dem Abenteuerland "Fort Fun" einen zweiten deutschen Freizeitpark und insgesamt 12 Einrichtungen in Europa.

Dennoch halten die Franzosen an ihrer Bewerbung für den Standort im Plänterwald fest. "Wir stehen in den Startlöchern", sagt Entwicklungsdirektor Tanneguy de Menibus. Allerdings schließe er nicht aus, dass irgendwann das für den Spreepark reservierte Kapital in eine andere Investition fließen werde. Die Franzosen bemühen sich seit Sommer 2002 um den Spreepark, konnten jedoch erst vor zwei Wochen ihr Konzept bei Stadtentwicklungssenator Peter Strieder (SPD) vorstellen. Grévin-Anwalt Theo Rauh zufolge stagnieren die Vertragsverhandlungen mit dem Liegenschaftsfonds seit Mai 2003.

Der dänische Spreepark-Interessent Tivoli International wird laut Vizepräsident Mads Kragh im Januar weitere Gespräche mit dem Fonds und dem Spreepark-Hauptgläubiger Deutsche Bank führen. Ein Angebot habe man noch nicht unterbreitet.

saf

Gruß, der Larsen

"Every man dies, not every man really lives."

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