Von unserem Mitarbeiter Jürgen Ruf

WALDKIRCH. Berg- und Talfahrten gehören für die Mitarbeiter des Karussell-und Achterbahn-Herstellers Mack zum Alltagsgeschäft. Das vor 223 Jahren gegründete Familienunternehmen in Waldkirch hat sich auf den Bau von Fahrgeschäften für Freizeitparks und Vergnügungsmessen spezialisiert. "Attacken in die Magengrube stehen bei uns nicht im Vordergrund", versichert Geschäftsführer Erhard Bender (48). "Wir arbeiten für das Freizeitvergnügen anderer", sagt Bender, seit zwei Jahren Chef der Heinrich Mack GmbH & Co. Hergestellt werden auch Fahrgeschäfte wie Wildwasser-und Bob-Bahnen.

Das Unternehmen gehört heute nach eigenen Angaben zu den vier größten Achterbahn-Herstellern der Welt. Ob Disneyland, Heide-Park, Legoland, Sea-World, Busch-Gardens oder Tripsdrill: Mack beliefert Freizeitparks sowie Schausteller in der ganzen Welt. Jährlich erwirtschaften die knapp 120 Mitarbeiter einen Umsatz zwischen 25 und 35 Millionen Euro.

Die Branche boome schon seit Jahren, sagt Bender. Und ein Ende sei nicht in Sicht. "Unser Geschäft ist einer der wenigen Bereiche, die noch wachsen." Gerade in Krisenzeiten seien die Menschen bereit, Geld für ihr Freizeitvergnügen und damit für Ablenkung auszugeben. Nachdem der zuletzt stark wachsende US-Markt weitgehend befriedigt sei, könnten Zuwachsraten zukünftig vor allem in Europa und in Asien erzielt werden. "Gerade im asiatischen Bereich wird der Freizeitsektor deutlich ausgebaut", sagt Bender. Freizeitparks und Vergnügungsmessen seien dort im Kommen. Mack werde darauf reagieren und in Zukunft verstärkt in Asien präsent sein.

"Achterbahnen mit brutalen Schussabfahrten, mit Loopings und anderen extremen Schikanen haben wir nicht im Programm", sagt Bender. Der Trend der vergangenen Jahre hin zu immer rasanteren Fahrgeschäften habe sich inzwischen wieder umgekehrt. Wichtig sei heute die Familientauglichkeit der Bahnen und Parkeinrichtungen. "Die Besucher von Freizeitparks wollen einen oder mehrere Tage bleiben. Und deshalb muss für die ganze Familie etwas geboten werden", sagt Bender. Der Erlebnispark der Zukunft wandele sich zum Familienpark, der nicht nur 18- bis 28-Jährigen Spaß mache, sondern auch Großeltern und Vorschulkindern. Achterbahnen von der Stange werden daher nicht geliefert. "Wichtig ist die Einbettung des Fahrgeschäftes in die bestehende Umgebung."

Die Renner in der Mack-Produktpalette sind die 1976 erstmals gebaute Wildwasserbahn sowie die 1957 als Prototyp erschienene Achterbahn "Wilde Maus". Die reisende Schausteller-Branche, einst im Fokus des Traditionsunternehmens, hat inzwischen an Bedeutung eingebüßt. "Jahrmärkte haben nicht mehr die Zugkraft, wie es zu früherer Zeit einmal war", sagt Bender. Aus diesem Grund hat Mack bereits vor mehr als fünf Jahren den Bau von Wagen für Schausteller komplett eingestellt. Seither konzentriert sich das Unternehmen auf den Bau von Fahrgeschäften.

Mit dem Bau von Postkutschen begann die Firmengeschichte

Mit dem Wagenbau hatte die Firmengeschichte vor mehr als zwei Jahrhunderten begonnen. Firmengründer Paul Mack baute von 1780 an Postkutschen, später versorgte Mack die großen Zirkusunternehmen der Welt mit Wagen aller Art. Vom Wohnwagen für den Zirkus-Direktor bis zur Kirmes-Bude wurde alles geliefert. In den 1920er Jahren wurden erstmals Fahrgeschäfte konstruiert. Die erste Achterbahn - damals noch aus Holz - wurde 1921 ausgeliefert. 1975 gründete Mack in Rust (Ortenaukreis) den Europa-Park. Ursprünglich war das Gelände als lebendiges Schaufenster für Mack-Kunden gedacht. Heute ist er nach eigenen Angaben der zweitgrößte Freizeitpark Europas, den in der Sommersaison 2002 mehr als 3,55 Millionen Menschen besuchten.

Badische Zeitung

Mack ist doch nicht der viert größte Achterbahn - Hersteller der Welt, oder ? Intamin , B&M, Vekoma und dann kommt doch sicherlich eine Amerikanische Firma. Wer kennt die Auslieferungszahlen der letzten Jahre ?

Gruß Thomas
http://www.ep-fans.de