Nordkurier, 16. 04. 2003Tropenhaus und Spielscheune auf Ziegelei-Gelände Investor stellt Erlebnispark in Malchow vor
Von dem Redaktionsmitglied
Lea Mock
Malchow. Noch gehört das Gelände rund um die Alte Ziegelei nicht gerade zu Malchows Vorzeigeecken. Das soll sich nach dem Willen von Dieter Minnemann bis zum nächsten Jahr ändern. Der Berliner Zoologe und Tiergärtner, der in Malchow bereits als Ideengeber und Investor für Sommerrodelbahn und Affenwald bekannt ist, will hier einen Erlebnispark schaffen. Sein ehrgeiziges Projekt, das eine Fläche bis zu 4,8 Hektar umfassen wird, traf während der Einwohnerversammlung am Dienstagabend auf viel Zustimmung.
Besonderen Anklang fand das Konzept, "hier keinen Freizeitpark á la Disney entstehen zu lassen, sondern einen Familienerlebnisbereich der leisen Art", wie Minnemann betonte. Es werde eine Schlecht-Wetter-Variante für Familien geschaffen, die auch bei Sonnenschein viel Spaß biete.
"Das Konzept hat zwei Standbeine", erläuterte der Investor, "eines wird die Begegnung mit Pflanzen und Tieren sein, das andere Spiel, Sport und Vergnügen". Als Mittelpunkt der Anlage plant der Zoologe ein dreiteiliges Tropenhaus, das in seiner größten Ausdehnung 32 Meter umfassen soll. Das Mittelhaus wird neben tropischen Pflanzen auch Tiere wie Krokodile oder Schlangen beherbergen. In zwei vom Hauptbau sternenförmig abgehenden Häusern werden tropische Schmetterlinge umherflattern. Im dritten Haus werden Logis in einer großen begehbaren Voliere fliegen. "Das sind knallbunte Vögel, die sich von Nektar ernähren", stellte der Tiergärtner die nicht allzu bekannte Papageienart vor. Sie ließen sich auch von den Besuchern füttern, versicherte Minnemann.
Gleich neben dem Tropenhaus sollen verschiedene Biotope für heimische Schmetterlinge und Insekten entstehen. In einem begehbaren Stall wird ein Streichelzoo Einzug halten. Zum Toben hingegen ist eine große Spielscheune vorgesehen. Während sich die Jüngsten auf Klettervulkan und Wellenrutsche vergnügen, können die Eltern Kaffee trinken. Die alte Ziegelei soll als Industriedenkmal für Besucher erlebbar gemacht werden. Auf einer Radlerbahn über dem Gelände könne man sich per Muskelkraft den besten Überblick verschaffen, meinte Investor.
Zehn Euro Eintritt
Das Konzept sieht auch entsprechende Verkehrslösungen vor. Da keine neue Kreuzung an der B 192 gebaut werden dürfe, werde es eine parallel laufende Straße bis zum Gelände am Kloster geben, erklärte Minnemann. Am Recken will der Investor einen Bootsanleger bauen. Derzeit sieht Minnemann zehn Euro als Eintrittspreis vor.
Zur Gesamtinvestition konnte der Planer jedoch noch keine konkrete Auskunft geben. Geplant sei jedenfalls, das Projekt in drei Ausbaustufen zu realisieren. "Wenn die Planungen zügig laufen, wird der erste Bauabschnitt zu Beginn der Saison im kommenden Jahr fertig sein", hoffte der Zoologe. Im Juni solle die Stadtvertretung einen Beschluss zum Projekt fassen, sagte Bürgermeister Joachim Stein (Grüne), der den Erlebnispark als touristische Bereicherung für die Stadt sehr begrüßt.
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No ned huddla