Berliner Morgenpost, 06. 04. 2003Spreepark-Bewerber warten auf die Entscheidung
Plänterwald
Sie wollen endlich anfangen. Zwei Spreepark-Bewerber stehen seit Monaten in den Startlöchern, aber der Insolvenzverwalter lässt sich Zeit. Zeit, die der Unternehmer Rolf Deichsel gerne genutzt hätte, um im Spreepark aufzuräumen und die Karussells aufzupolieren. "Wir wollten zu Ostern aufmachen", sagt er. Deichsel hat 20 Mitstreiter, die ihre Fahrgeschäfte und Stände aufbauen wollen. Auch sie müssen tatenlos abwarten, ebenso wie der französische Bewerber Grévin & Cie.
Seit Herbst 2001 ist der Rummel geschlossen. Der alte Betreiber hat 15 Millionen Euro Schulden auf dem landeseigenen Grundstück hinterlassen und im April 2002 Insolvenz angemeldet. Für seinen Nachfolger - wer immer es wird - dürfte das Ostergeschäft 2003 gelaufen sein. Auch zu Pfingsten wird das Riesenrad wohl stillstehen.
Rolf Deichsel, Besitzer des Westerndorfes im Spreepark und einer Fleischerei in Staßfurt, will den Park und das Grundstück im Plänterwald für zehn Mio. Euro kaufen. Der Eintritt soll einen Euro kosten, für jede Karussellfahrt zahlt man extra. Das französische Unternehmen Grévin hat im November 2002 in Berlin sein Konzept für einen Familienfreizeitpark vorgestellt. Die Firma will die Fahrgeschäfte kaufen, das Grundstück für 80 Jahre pachten und einen zweistelligen Millionenbetrag investieren. Grévin betreibt zehn Parks in Europa, darunter den Asterix-Park bei Paris. Die Franzosen wollen 2003 den Spreepark neu gestalten und 2004 die Tore für Besucher öffnen. Sie sollen Kinderkarussells, einen Bauernhof und einige Attraktionen für junge Leute vorfinden. Doch Insolvenzverwalter Wolfgang Schröder beschäftigt sich immer noch mit den Details der beiden Angebote, die seit Dezember vorliegen und wieder und wieder nachverhandelt werden. Außerdem gibt es Kaufangebote für einzelne Fahrgeschäfte.
saf
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No ned huddla