Letzte Bearbeitung am 14-Feb-03 um 21:39 Uhr ()
Vivendi-Universal: Probleme und ein Kampf der Giganten
Zwei "gewichtige" Männer streiten um die Unterhaltungssparte des angeschlagenen Konzerns: Davis und Diller. Aber beide wollen, so heißt es, das IEC in Krefeld.
Verfolgt man die weltweiten Medienberichte über den geplanten Verkauf der Vivendi-Universal Entertainment-Sparte, fühlt man sich ein wenig an eine Seifenoper erinnert. Für die Krefelder bleibt die nüchterne Folge, dass sie sich noch ein wenig gedulden müssen, bis eine Entscheidung über den geplanten Freizeitpark "IEC" an der A 44 kommt. Der Chef der Deutschen Entwicklungsgesellschaft mit Sitz in Krefeld jedenfalls bleibt trotz der Streitereien optimistisch.
Doch der Reihe nach: Der Konzern hatte die Grundstückseigner Thyssen-Immobilien sowie die Stadt erneut um Geduld gebeten und eine Entscheidung über den Park in Krefeld für Ende März angekündigt. Hintergrund war die finanziell schwierige Lage von Vivendi-Universal, die dazu zwang, auch über den Verkauf von Universal-Entertainment nachzudenken. Ein Angebot zur Komplettübernahme in Höhe von rund 20 Milliarden Dollar lag vom Öl-Milliardär Marvin Davis vor. Nachdem Vivendi dies im November noch abgelehnt hatte, wurde im Januar neu verhandelt.
Zwischenzeitlich vermeldete aber auch der derzeitige Universal-Chef Barry Diller Interesse, bietet an, Vivendi weiter zu beteiligen. Das Pikante: Davis und Diller können sich nicht riechen. Bis Davis die "20th Century Fox" an den Medienmogul Rupert Murdoch verkaufte, arbeitete er bei dem Filmkonzern mit Diller zusammen beide mit wenig Begeisterung für den jeweils anderen. Im Zusammenhang mit dem Universal-Verkauf hat Diller nun den Konkurrenten in einer Pressekonferenz als "fett" beschimpft, was er auf öffentlichen Druck später wieder zurücknahm.
Wilfried Hampe, Geschäftsführer der "Universal Studios Germany" Entwicklungsgesellschaft mit Sitz in Krefeld sieht dies relativ gelassen: "Es macht zwar nicht viel Spaß, bei dieser Auseinandersetzung zuzusehen, aber dass die beiden sich nicht mögen, ist lange bekannt." Sorge hingegen habe er nicht, da beide Davis und Diller das Projekt IEC in Krefeld wollen, "da kann uns also egal sein, wer schließlich den Zuschlag erhält", denkt Hampe pragmatisch. Unangenehm sei, dass die Entwicklungsgesellschaft zur Untätigkeit verdammt sei: "Wir haben unsere Arbeit getan und großes Lob dafür geerntet."
Hampe geht davon aus, dass die Situation bis März geklärt ist. Im April sei Hauptversammlung des Gesamtkonzerns. "Das heißt, drei Wochen vorher wollen und müssen Konzernspitze und Aufsichtsrat Klarheit haben." Was Hampe unterdessen ärgert, ist die Kritik, die in Krefeld an der Entwicklungsgesellschaft geäußert wird: "Das ist unseriös, denn jeder, der Augen im Kopf hat, sieht doch, was bei Vivendi-Universal derzeit abläuft."
Artikel kommt hierher:
http://www.wz-krefeld.de/seschat4/200/sro.php?redid=17877
Thnx an Jopo und Ian von themepark.nl
Gruß
Bruno
"Irgendeiner wartet immer!"