Universal vor Verkauf an Marvin Davis?(dag) Die Entscheidung über das International Entertainment Center in Krefeld wird nun doch nicht bis 31. Januar fallen, sondem erst Ende März. Der Vorstandsvorsitzende der Thyssen Immobilien GmbH, Dr. Peter Lampe, hat damit in Absprache mit Oberbürgermeister Dieter Pützhofen einer Bitte von"Vivendi Universal Entertainment" entsprochen, die Entscheidungsfrist um zwei Monate zu verlängern.
Hintergrund des Briefes ist offensichtlich eine erneute Neustrukturierung des Untemehmens Vivendi-Universal, wie Wilfried Hampe, Geschäftsführer der Universal Studios Germany Entwicklungsgesellschaft, der WZ erläuterte. In einem Gespräch in der Nacht zu gestern habe der Chef der Universal Entertainment-Sparte, Glenn Gumpel, Hampe gegenüber betont, dass man die beiden Standorte Shanghai und Krefeld für die weltweit besten halte und sie deshalb Vivendi für die Realisierung von Freizeitparks empfehle. Darauf habe Vivendi wegen einer geplanten Neustrukturierung um Aufschub gebeten. Zur Diskussion stehe der Gestamtverkauf von Universal oder aber Teilverkäufe.
Interessent ist der milliardenschwere amerikanische Geschäftsmann Marvin Davis, laut Medienberichten im Ölgeschäft und als ehemaliger Chef von "20th Century Fox" tätig. Er soll bereits Ende November für die Übernahme von Universal 15 Milliarden Dollar plus Übemahme von fünf Milliarden Dollar Schulden geboten haben. Derzeit, so Hampe, werde in Paris mit der Konzemspitze verhandelt. Davis soll aber, so Hampe, schon positive Signale für die beiden Freizeitparks gegeben haben. Gumpel gehe davon aus, dass auf jeden Fall die beiden Standorte kommen - egal unter welchem Eigentümer", sagt Hampe.
Pützhofen und Lampe sehen das offensichtlich skeptischer, denn sie haben vereinbart, parallel Gespräche über andere Nutzungen des Geländes zu führen.
Quelle: Westdeutsche Zeitung – Lokalteil Krefeld (25.01.2003)