Diesen Sommer waren wir in Ai Pioppi!Dabei handelt es sich um ein Restaurant in dessen Gartenanlage der Besitzer seit rund 40 Jahren in Eigenarbeit Fahrattraktionen und Achterbahnen errichtet. Die Anlage befindet sich rund eine Autostunde nördlich von Venedig.
Wir haben den Zug bis Spresiano genommen und wollten dann mit dem Bus weiter. Der fuhr aber Sonntags nicht. Also mussten wir uns per Anhalter durchschlagen.
Das hat recht gut geklappt und so konnten wir gegen Mittag die erste Attraktion begutachten:
Ein Launch-Coaster!
RCDB listet vier Anlagen im Park und bezeichnet diese hier als Catapulta . Da es weder Parkplan noch Eingang für die Bahnen gibt lässt sich das allerdings nicht überprüfen. Leider war die Anlage nicht in Betrieb. Der Neffe des Parkbetreibers unterstützt den DIY-Experten in Konstruktion und Ausführung der Gerätschaften, abends verkauft er allerdings auch Pommes an hungrige Besucher. Auf nachfrage sagte er mir dass die Bahn zwar grundsätzlich funktioniere aber noch nicht für den Publikumsbetrieb freigegeben sei. Angetrieben wird die Bahn mit einem Fallgewicht.
Das Restaurant besteht eigentlich nur aus mehreren großen, mit Wellblech überdachten Bratflächen auf denen an unserem Besuchstag Polenta zubereitet wurde. Für dieses Gericht kann ich keine Empfehlung aussprechen..
Weiter gehts zu den ANLAGEN:
Eine Teppich Rutsche. Der Spaß beginnt schon beim Aufstieg. Der Turm schwenkt lustig hin und her und man wartet auf Stufen die mehr Leiter als Treppe sind. Vorher muss der Rutschfreund sich jedoch noch über ein geeignetes Stück Rutschteppich kümmern:
Für den ersten Count standen wir rund eine Stunde an. Die Bahn funktioniert ohne Strom d.h der Passagierträger wird via Muskelkraft einen Hügel hochgeschoben um diesen dann samt Mitfahrer hinunter zu rollen. Dann geht es kurz aber steil bergauf und eine Rückwärtsfahrt beginnt. Dann pendelt das Fahrzeug aus was ewig dauert da die Bremsen die eigentlich von den Insassen verwendet werden können nicht funktioniert haben. Die zweite Fahrspur war gar nicht in betrieb.
Die nächste Bahn funktioniert so ähnlich, verfügt aber über einen kleinen Hügel. Ejection Airtime die schmerzt da das Fahrzeug ausschließlich aus Stahl besteht.
Außerdem gibt es eine rund 100km/h schnelle Bahn inklusive Schwerelosigkeit und Rückwärtsfahrt:
Natürlich hat es sich auch hier der Besitzer nicht nehmen lassen alles selber zu bauen:
Der Fahrkomfort ist ok. Allerdings gerät das ganze Fahrzeug genau bei der Taldurchfahrt in solche Vibrationen dass man an die dabei sich eventuell lösenden Schraubverbindung besser nicht denken mag.
Das heimliche Highlight der Anlage ist allerdings der Windenantieb des Aufzugs. Ein altes Getriebe als Lagereinheit? Wieso nicht.
Sogar an ein Encoder wurde gedacht:
Eine Fremdkühlung darf natürlich nicht fehlen:
Es gibt noch eine menge Flatrides und andere Kuriose Dinge:
Abreise zum nächsten Bahnhof! Ciao!
Eine Doku über das sympathische Duo gibt's hier:
https://vimeo.com/76694540