Hallo zusammen!Nach einer zugegebenermaßen sehr langen Pause, seit dem letzten Tripreport unserer USA Ostküstentour 2004, geht es nun zur Überbrückung der Winterpause doch noch weiter. Zwar nicht mehr ganz frisch, aber die neue Saison hat bekanntlich auch im Osten der USA noch nicht begonnen.
Die ersten drei Tagesberichte finden jene, die sie noch nicht kennen und die es interessiert nochmal hier:
- Tag 1: Südbaden meets Six Flags Great America
- Tag 2: Südbaden meets Indiana Beach
- Tag 3: Südbaden meets Holiday World
Zur besseren Übersicht außerdem noch eine Komplettliste unserer großen USA Tour 2004:
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- Six Flag Great America
- Indiana Beach
- Holiday World
- Paramount Kings Island
- Cedar Point
- Kennywood
- Lakemont Park
- Knoebels
- Hershey Park
- Dorney Park
- Six Flags New England
- Lake Compounce
- Six Flags Great Adventure
- Six Flags America
- Paramount Kings Dominion
- Busch Gardens Williamsburg
- Dollywood
- Paramount Carowinds
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So nun, aber weiter im Text...
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Tag 4 - Mittwoch, 9. Juni 2004: Paramount Kings Island, Kings Mills, Ohio
Nachdem wir am Vortag noch von der Holiday World (Indiana) Richtung Cincinnati (Ohio) aufgebrochen waren, erwartete uns heute der erste Park der Paramount Kette. Doch hält der große Name letztendlich auch was er verspricht? Wir wollten es heraus finden!
Nachdem wir auch hier einen Season Pass (gültig für alle Paramount Parks der USA) erworben hatten, ging es durch die mit einem riesigen Brunnen versehene Mainstreet auch schon pünktlich um 10 Uhr morgens hinein ins Vergnügen. Das Motelangebot in Kings Island ist übrigens so gut, dass alle größeren Motelketten in unmittelbarer Nähe zum Hauptparkplatz zu finden sind.
Wir lassen vorerst alles links liegen und orientieren und anhand des Parkplans zielstrebig zu The Beast
Die Anlange liegt sehr versteckt im hinteren Teil des Parks und verläuft komplett durch ein stark bewaldetes Gelände. Durch einen zweiten Lifthill bietet sie außerdem ein sehr langes Fahrerlebnis und wartet als krönenden Abschluss mit einer riesigen Helix auf. Wer das ultimative Airtime Erlebnis sucht wird aber leider total enttäuscht werden. Zwar ist "The Beast" eine erfrischend andere Holzbahn mit langer Fahrzeit, doch richtiges Woody Feeling wie bei PTC, CCI oder GCI Anlagen will irgendwie nicht aufkommen. Nach den vielen guten Kritiken hatte ich mir irgendwie mehr erhofft und dass obwohl wir die Bahn mehrfach auch hinten gefahren sind.
Was soll's, gleich weiter zu "Tomb Raider - The Ride", der nur ein paar Meter um die Ecke liegt.
Wow, was für ein Ride! Schon die Anstehschlange mit Preshow ist klasse gemacht. Die eigentliche Fahrt ist kraftvoll und gespickt mit vielen Effekten. Schön zu sehen, was man aus einem Top Spin so alles zaubern kann, dass das ganze auch noch Indoor ist, macht es noch spezieller. Jede Seite der Halle ist dabei anders gestaltet, dass man mit immer wechselnden Dekoelementen konfrontiert wird. Am Schluss bekommt man mit etwas Pech auch hier eine riesige Wasserfontaine ab. Eigentlich schade, dass die Anlage die dieses Jahr in Paramount's Kings Dominion eröffnet outdoor ist.
Danach war der nächste Coaster an der Reihe. Mit "Vortex" wartete ein Arrow Looper auf uns. Hoffentlich bleiben die Ohren dran
Zwar nicht mehr uptodate, aber immernoch spaßig, wenn die Bahn in den Corkskrews nur nicht so unerträglich langsam werden würde, dass man unangenehme Hangtime bekommt. Gepflegt ist sie aber.
Nicht lange gefackelt und weiter zu einem weiteren Sahne Woody. "Racer" - Das PTC Prachtstück von 1972 wollte geritten werden. Leider setzte auf dem Lifthill ein starker Regenguss ein, sodass die Fahrt etwas verfälscht wurde. Sie bietet trotzdem eine Menge Airtime und ein spaßiges "Out and Back" Layout. Sollte man sich nicht entgehen lassen und sicherlich eine der besseren Anlage in PKI.
Wir passieren die hässliche "Spielstraße" rund um Racer, wo man nur so zugelabbert wird an den zahlreichen Spielbuden sein Glück zu versuchen. Sehr nervig und leider in allen Paramount Parks stark vertreten. Inspiriert von dieser jugendlich orientierten Gegend verschlägt es uns auch gleich in die:
Hier hätte die Bottroper Dorfjugend ihre helle Freude. Hier stehen die krassesten Bahnen oder so ähnlich. Aber erst mal der Reihe nach.
„Face/Off“ ist für mich der bessere Boomerang. Eine richtig gute Anlage, die wirklich sehr viel Spaß macht. Auch dadurch, dass man sich gegenüber sitzt und während der Fahrt seinem Gegenüber in die Augen schaut.
Für die noch krasseren Action Helden wartet aber außerdem dieses, mittlerweile ja auch in Europa beheimatete Teil auf einen. „Delirium“ ist sein wohlklingender Name, zum Glück ist das aber nicht Programm. Die Anlage gefällt, weil sie eine gute Mischung aus Intensität und Geschwindigkeit darstellt. Trotzdem wird man, wie bei vielen KMG Schleudern, im Tal nicht tot gedrückt. Da ich zu starke G-Kräfte nicht mag, also genau mein Geschmack. Einzig die zu kurze Fahrtzeit nervt etwas.
Wer ganz hoch hinaus möchte wird gleich nebenan fündig. „Drop Zone“ ist ein besonders hohes Exemplar eines Intamin Gyro Drops. Man merkt dem Turm die Höhe deutlich an, doch das Fallgefühl unterscheidet sich nicht stark von kleineren Exemplaren.
Mit „Son of Beast“ wartet gleich um die Ecke der Nachwuchs des Originals. Die gewaltige Holzkonstruktion ist schon von weitem zu sehen. Der Bahnhof ist etwas erhöht, sodass man erst noch einige Plattformen ablaufen darf.
Sicherlich ist die Bahn von der Höhe her beeindruckend. Doch für einen Woody ist sie leider auch unangenehm G-Lastig. Manchmal hatten wir in den Senken das Gefühl es würde uns den Kopf zerreißen. Einigen Amis hinter uns ging es ähnlich und sie tauften die Bahn um in „Son of a Bitch“. Ich fand das irgendwie bezeichnend. Auch der Looping sieht spektakulärer aus, als er sich letztendlich fährt. Wir waren nach der Fahrt alle irgendwie etwas enttäuscht.
Mund abwischen und weiter zu „Top Gun“, dem ersten Arrow Suspended Coaster auf unserer Tour. Mit ausreichend Werbung für männliche Pflegeartikel
Die Bahn ist äußerst spaßig und sanfter als erwartet. Durch die frei schwingenden Gondel entsteht ein eigenartiges Fahrgefühl, bei dem man manchmal, das Gefühl hat der Zug würde sich überschlagen. Trotzdem fehlt letztendlich irgendwie der Kick, ich denke mit ein Grund warum derartige Anlagen heutzutage nicht mehr gebaut werden. Für ne kleine Runde zwischendurch trotzdem zu empfehlen.
Da sich der Tag langsam dem Ende neigt machen wir uns auf zum letzten größeren Coasterhighlight des Tages. Auf geht’s zu „Flight of Fear“, einem Launch-Looping Coaster von Premier Rides. Von Oben sieht das ganze leider total hässlich aus.
Der Wartebereich ist da schon wesentlich netter gestaltet und hat uns noch mal so richtig entschädigt, ist außer „Tomb Raider“ die Thematisierung im Park eher dürftig.
Auch die eigentliche Fahrt ist richtig gelungen und durch den Umbau, bei dem die ehemaligen Schulterbügel durch Lapbars ersetzt wurden, auch absolut schmerzfrei. Besonders der Launch direkt aus der Einstiegsposition des Bahnhofs raus war eine wohltuende Überraschung. In Six Flags Amerika sollte uns die gleiche Anlage später auch noch mal ohne Halle erwarten.
Da Premier mit „The Italien Job“ in diesem Jahr wieder den Zuschlag für eine neue Anlage in PKI bekommen hat, bleibt zu hoffen, dass diese ähnlich gut ausfallen wird.
Abschließend noch eine paar Impressionen aus dem Park und einige Luftaufnahmen vom Eifelturmnachbau, der am Ende der potthässlichen Mainstreet zu finden ist.
„Runaway Raptor“ – Vekomas schrecklich schlechter Junior Inverter. Schlägt ohne Übertreibung noch mehr als der große Bruder.
Ein paar weitere Bilder findet ihr außerdem auf unserer Homepage - Einfach Hier Klicken!
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Abschließend bleibt festzustellen, dass Paramount’s Kings Island leider nicht das halten konnte was der große Name vermuten lässt. Zwar hat es die ein oder andere wirklich gelungene Attraktion, aber die Atmosphäre im gesamten Park wirkt doch sehr steril.
Immer wieder sind Thematisierungsansätze vorhanden, dadurch, dass diese aber nicht konsequent umgesetzt wurden, wirkt das ganze eher künstlich aufgesetzt als passend. Was bleibt, ist die Feststellung, dass man sich von großen Namen nicht immer zu sehr verleiten lassen sollte und dass die Anzahl der Achterbahnen über die Qualität eines Parks noch lange nichts aussagt. Denn am Vortag in der Holiday World, die gerade mal 3 Achterbahnen aufweisen kann, hatten wir mindestens doppelt so viel Spaß, wenn nicht mehr.
Doch am Abend ging es schon weiter Richtung Norden. Die nächste Coasterorgie wartete bereits am nächsten Tag auf uns – Cedar Point, wir sind gespannt…
Gruß
Gregor