Letzte Bearbeitung am 20-Okt-08 um 22:21 Uhr ()
Am Sonntag des FKF-Fort-Fun-Halloween-Overnighters ging es für einige von uns aus naheliegenden Gründen noch nach Plettenberg insEigentlich hatte es sich so angehört, als bekämen wir eine größere Gruppe zusammen. Doch irgendwie hat es sich bei den meisten zerschlagen. Zwei Leute hatten kurz vor Abfahrt noch Bedenken, ein voll beladenes Auto im sauerländischen Nichts stehen zu lassen, und sind doch nicht mitgekommen. Also blieben nur fünf Leute übrig, von denen sich zwei von vorneherein mit Zuschauen begnügen wollten.
Einen potentiellen Rutscher haben wir noch am Schwimmbadparkplatz verloren. Angeblich war ihm selbiger und damit das Bad zu voll - und damit die Wartezeit an den Rutschen zu lang. Dabei dürfte der Zusatzpreis von einem Euro etliche Wiederholungstäter abschrecken, und außerdem hat man am Sonntag ohnehin überwiegend Familienpublikum. Wie dem auch sei, wir hatten in 30 Minuten die drei Rutschen durch.
Das Bad an sich ist äußerst gepflegt und sauber, wenn auch ziemlich klein. So ein winziges Wellenbecken habe ich vorher noch nie gesehen. Dafür ist der Eintritt von 6,80 Euro für drei Stunden aber voll in Ordnung. Das Bad von Außen:
Und der Hauptgrund für unsen Besuch:
Auf dem vorletzten Bild erkennt man im Tal vor dem Looping eine Treppe. Die führt zu einer Klappe in der Röhre, durch die Personen befreit werden, die den Looping nicht schaffen - ein Slideback, quasi. Das passiert mal drei Tage lang nicht, dann wieder dreimal hintereinander innerhalb weniger Stunden. Problemfälle sind leichte Rutscher und/oder Bermudas, die kräftig bremsen. Hier die Luke in Nahaufnahme:
Und der Auslauf:
Jetzt das wirklich spannende: Der Start. Der "First Drop" ist ziemlich steil, auch wenn das auf dem Foto nicht so wirkt:
Man setzt sich hin, hält sich an der Stange fest und lässt sich in die Röhre hängen:
Irgendwann lassen sie alle los:
So, und wie isses? Erst mal mulmig, wenn man vor dem Drehkreuz steht, wartet und sich fragt, ob man das wirklich machen soll. Dieses Kribbeln habe ich bei wirklich keiner Achterbahn der Welt mehr, hier war es wieder. Wie sehr ich meine Freundin um dieses Gefühl vor einer Erstfahrt beneide! Dann steht man davor und schaut in die Röhre. Gefühlt senkrecht, mindestens. Doch irgendwann hängt man, und es gibt wirklich kein Zurück. Fallenlassen, und nichts mehr mitbekommen, bis man in Auslauf liegt. Aufstehen, das Erlebte verarbeiten. Gesagt bekommen, man solle auf den Schalter drücken. Welcher Schalter? Ach, der große Buzzer neben dem Drehkreuz. Immer noch perplex. Also direkt nochmal hoch.
Beim zweiten Mal ist die Anspannung schon deutlich gewichen, man nimmt alles bewusster wahr. Im Tal vor dem Looping - der eigentlich eher eine Steilkurve ist - wird man kräftig angepresst. Dann wird man leichter, hat aber kein Loopinggefühl. Das hängt vielleicht damit zusammen, dass die Röhre undurchsichtig ist und man keinen optischen Anhaltspunkt hat. Über Kopf ist man ohnehin nur in der Auffahrt, da man auf dem Rücken liegend Füße voraus rutscht. Aber auch das merkt man kaum.
Richtig zur Sache geht es in der Loopingausfahrt, hier wirken 2,5 G. Umso erstaunlicher, dass man bei dieser Kraft die Übergänge zwischen den Röhrensegmenten nicht spürt. Well done! Jetzt noch die dreiviertel Rechtskurve weiter und ab in den Auslauf. Routiniert und cool den Buzzer drücken, und man ist raus.
Das Erlebnis ist aufgrund der wirkenden Kräfte durchaus ungewöhnlich, wenn auch nicht "loopy". Auf jeden Fall eindeutig wiederholbar. Zwar verliert die Rutsche ab dem zweiten Durchgang, bleibt aber psychisch wie physisch auf hohem Niveau.
Zugelassen ist die Rutsche für Personen zwischen 40 und 100 Kilo Körpergewicht und ab 14 Jahren. Eine Waage im Bereich des Einstiegsdrehkreuzes ist mir nicht aufgefallen. Momentan sind noch zwei Bademeister im Einsatz: Oben am Einstieg und unten am Ausstieg. Trotz der Drehkreuze wird die Startfreigabe noch manuell gegeben. Das soll sich aber wohl diese Woche ändern, wenn der TÜV nochmal im Haus ist. Bei ersten Tests haben noch vier G auf die Rutscher gewirkt (ein Bademeister war während der Testphase mit einem Messgerät verkabelt). Jetzt wird mehr Wasser eingespritzt, wodurch die Geschwindigkeit und damit die Kräfte sinken.
Jochen
Der Horizont vieler Menschen ist ein Kreis mit Radius Null - und das nennen sie ihren Standpunkt.
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