Gerstlauer erweitert BetriebsgeländeMünsterhausen (lmm) - Auf 30 000 Quadratmeter Grund hat die Firma Gerstlauer Amusement Rides in Münsterhausen ihr Betriebsgelände erweitert. Hier werden Achterbahnen, Riesenräder und andere Fahrgeschäfte gebaut, die in die ganze Welt gehen. "Die Auftragslage ist sehr gut. Wir bauen eine neue Halle für den Schienenaufbau. Im kommenden Jahr werden wir voraussichtlich fünf bis acht zusätzliche Arbeitskräfte einstellen", sagt Firmenchef Hubert Gerstlauer. Das Geschäft mit der Lust am Nervenkitzel scheint weiter gut zu florieren.
Vor rund 20 Jahren wurde in Münsterhausen eine etwa 100 Meter lange Traglufthalle abgebaut, die fast schon zu einer Art Wahrzeichen für den Ort geworden war. Wie ein riesiger weißer Ballon sorgte die knapp 22 Meter hohe luftgefüllte Halle in der damaligen Zeit für staunende Blicke. Die frühere Münsterhauser Firma Schwarzkopf hatte die Halle für die Fertigung von Fahrgeschäften errichten lassen. Die Firma ging 1983 Konkurs. Übrig blieben schließlich nur noch die betonierten Außenmauern der Halle, die fast 20 Jahre als Ruine einen traurigen Anblick boten. Nun hat die Firma Gerstlauer das Gelände gekauft und plant den Bau einer neuen Produktionshalle. Die Außenwände der früheren Traglufthalle bleiben dabei bestehen.
Schienenbau im eigenen Betrieb
Jedoch wird die neue Halle nicht mit einer Plastikhaut bedeckt sein, sondern ein festes Dach bekommen. "Die Halle wird 108 Meter lang, 35 Meter breit und elf Meter hoch werden. Die Investitionssumme liegt bei etwa zwei Millionen Euro", sagt der Firmenchef. Gerstlauer möchte künftig auch den Schienenaufbau hauptsächlich im eigenen Betrieb errichten. Bisher habe man oft nach Italien oder nach Tschechien ausweichen müssen. Die Auftragsbücher seien gut gefüllt: Nächstes Jahr gehen neue Achterbahnen von Münsterhausen aus in die USA, nach England, Dänemark, Dubai und zum ersten Mal auch nach China. Der Firma Gerstlauer ist es gelungen, auf den chinesischen Markt vorzudringen. Aber auch aus Deutschland liegen laut Gerstlauer Aufträge für drei Achterbahnen vor. Die Achterbahnen von Gerstlauer kann man im Legoland Günzburg oder im Freizeitpark Tripsdrill bei Heilbronn ausprobieren. Wie lange dauert es, bis eine Achterbahn in Betrieb gehen kann? "Wenn es sich um eine Neuentwicklung handelt, dauert es zirka zehn bis zwölf Monate. Eine Standardbahn ist schon nach rund sechs Monaten betriebsbereit", meint Gerstlauer. An die 35 Mitarbeiter zählen zum Stammpersonal der Firma Gerstlauer. Neben dem Firmeninhaber Huber Gerstlauer gehört inzwischen auch dessen Neffe Siegfried Gerstlauer der Geschäftsleitung an. Somit sind die Weichen für die Zukunft der Firma, die 1983 gegründet wurde, bereits gestellt.
Artikel vom 04.09.07 - 18.45 Uhr
Quelle: Augsburger Allgemeine