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Baulöwe rettet Terra Mítica
Durch den Verkauf von angrenzenden Baugrundstücken ist der Freizeitpark Terra Mítica wieder schuldenfrei. Der Baumagnat Enrique Ortiz aus Alicante hat die Grundstücke für eine Summe von rund 85 Millionen Euro ersteigert. Das sind 25 Millionen Euro mehr als das geforderte Mindestgebot von 60 Millionen Euro. Mit dem Erlös wurden selbst die kühnsten Erwartungen der Betreiber übertroffen. Auch bei den Gläubigern des Parks löste die Nachricht Freude aus. Enrique Ortiz wird auf den fünf Parzellen mit einer Gesamtgröße von rund 140.000 Quadratmetern insgesamt 350 Millionen Euro investieren. Geplant ist der Bau von rund 2.000 Apartmentwohnungen und Chalets sowie eines Luxushotels. Letzteres entsteht auf einer Fläche von rund 26.000 Quadratmetern. In einer Pressemitteilung erklärte Ortiz, er habe immer an den Erfolg von Terra Mítica geglaubt. Sein Projekt werde dem Park zusätzliche Attraktivität verleihen. Seine Beweggründe, bei der Versteigerung mitzubieten, seien wirtschaftlicher Natur gewesen. Allerdings sei es ihm auch eine Herzensangelegenheit gewesen. Ortiz gehört zu den größten Bauunternehmern im Land Valencia (siehe Bericht unten).
Benidorms Bürgermeister Manuel Pérez Fenoll freute sich ebenfalls. Mit dem Überschuss, der nach Abzug der Schulden bleibe, könne in den Freizeitpark weiter investiert werden. Der Verkauf der Grundstücke sei positiv für die Stadt, so der Bürgermeister.
Früher hatte das anders geklungen: Die Stadtverwaltung von Benidorm war zunächst gegen den Verkauf der Grundstücke und hat sich erst durch die Einwirkung des ehemaligen valencianischen Ministerpräsidenten und Ex-Bürgermeisters Eduardo Zaplana (PP) zu einer Genehmigung der Transaktion durchringen können.
Geteilter Meinung sind die Gewerkschaften. Man sei erleichtert, dass die Arbeitsplätze der Parkbeschäftigten vorerst gesichert seien. Doch sei Besorgnis erregend, dass so viel Geld in ein ruinöses Geschäft wie Terra Mítica gesteckt worden sei. Ein Sprecher der Gewerkschaft CC.OO. meinte, der Verkauf der Grundstücke sei von langer Hand geplant gewesen. Diesen Verdacht äußerte auch der Vizepräsident der Organisation Abusos Urbanísticos No (AUN), Enrique Climent: „Jetzt werden auf einen Schlag 2.000 Häuser in einer Gegend gebaut, die ohnehin kaum noch Bauland aufweist."