Letzte Bearbeitung am 09-Aug-06 um 17:36 Uhr ()
Letzte Bearbeitung am 09-Aug-06 um 17:35 Uhr ()
>Weiß jemand ob die Sendung eine Wiederholung ist?
>Wenn ich mich nicht irre, ging Sky Wheel doch ende 2004 in Betrieb.
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>Gruß Björn
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>So kann man seine Beiträge auch steigern!
Frage gerade selbst beantwortet.
Es geht um Madrid.
Nach einem Jahr harter Arbeit ist es so weit: In Madrid nimmt das Team von Guido Bäuerle das Sky Wheel in Betrieb, die höchste Achterbahn der Welt mit rasender Überkopffahrt durch eine 360 Grad-Schraube. Jetzt stellt sich heraus, ob alles klappt. Die Kombination aus Stahlbau, Geschwindigkeit, Höhe und den spektakulärsten Fahrformationen macht Angst. Geht etwas schief, wird aus hundert Prozent Fun ein Desaster.
Guido Bäuerle gehört zu einem hoch spezialisierten Team der Firma Maurer Söhne in München. Sie planen und bauen die innovativsten Achterbahnen der Welt. Unikate, die mit dem neuesten technischen Know-How entwickelt wurden. Und doch kann niemand im Voraus sagen, ob alle Berechnungen stimmen. Nach der ersten Testfahrt ist die Anspannung noch lange nicht vorbei. Wenn der Zug den Parcours leer überstanden hat, werden Dummys hineingesetzt. Mit Wasser gefüllt wird mit ihnen das Gewicht von Passagieren simuliert. Menschen hinein zu setzen, wäre noch viel zu gefährlich. Jeder Schienenabschnitt wird überprüft. Sensoren registrieren, ob alles planmäßig läuft. Erst nach dem Mega-Check folgt der alles entscheidende Tag: Die Abnahme durch den deutschen TÜV, dessen Sicherheitsbestimmungen als die strengsten der Welt gelten - und schließlich die Pionierfahrt in der Achterbahn der Superlative.
Das Szenario gleicht einem Computerspiel: Im Animationslabor von Maurer Söhne denkt sich der Ingenieur Dr. Martin Schneider immer gewagtere Fahrfiguren aus. Mit einem Mausklick verändert er eine Kurve oder einen Hügel, so dass der Fahrgast mehr "Airtimes", mehr vom Gefühl der Schwerelosigkeit, bekommt. Das ultimative Ziel ist die völlig unvorhersehbare Abwechslung der Formationen, bei denen das Gefühl zwischen Angstmomenten und höchstem Glück oszilliert. Mit Begeisterung in den Augen erklärt Schneider die verschiedenen Kräfte, die während der Fahrt auf den Körper wirken.
Doch woher weiß er, was für den Fahrgast den Adrenalin-Rausch auslöst und welche Formationen das Limit überschreiten? Das Geheimnis liegt in der Intuition des renommierten Achterbahn-Architekten und in einer hoch komplexen Software, die weltweit nur wenige Ingenieure bedienen können. Zahllose technische und medizinische Daten sind in dieses Programm eingeflossen, damit die Grenzen der Belastbarkeit auch bei den kühnsten Fahrfiguren nicht überschritten werden. Der ultimative Kick einer Achterbahnfahrt kommt durch die physiologischen Reaktionen auf die Gravitationskräfte zustande, die dabei auf den menschlichen Körper einwirken - nicht so extrem, aber vergleichbar mit dem Flug in einem Kampfjet.
Am Institut für Flugmedizin der Luftwaffe in Königsbrück ist Karsten Schwanke der G-Formel auf der Spur. Hier trainieren Eurofighter-Piloten in der leistungsstärksten Humanzentrifuge der Welt, ein Flugsimulator, mit dem Wissenschaftler testen, wie G-Kräfte auf den menschlichen Körper wirken. Innerhalb von einer Sekunde kann der Druck auf neun G erhöht werden - eine enorme Belastung für die Piloten, die den Puls zum Rasen bringt und bei dem jeder untrainierte Passagier in Ohnmacht fallen würde. Für Karsten Schwanke ist der Glücksrausch durch G-Kräfte ein Rätsel, denn sie erzeugen Stress, das Gegenteil von "Spaß pur" im Roller Coaster. Trotzdem will der "ZDF-Pilot" den Selbstversuch wagen und mit einer simulierten Achterbahnfahrt ausprobieren, was mit seinem Körper während eines Loopings, einem Korkenzieher oder einer Steilabfahrt passiert. Was macht den Horror zum Höhenflug? Wie kommt sie zustande, die "Achterbahnfahrt der Gefühle"?
Quelle: www.zdf.de
Gruß Björn