Bericht der Heilbronner Stimme zur Eröffnung des neuen Themenbereiches: Vom Baum runterdonnern wie die dicke Marie
Von Claudia Schönberger
Tripsdrill feiert seinen 75. Geburtstag. Doch die Geschenke bekommen die Besucher.
Im neuen Themenbereich "Mühlental" wurden gestern drei neue Attraktionen eingeweiht, die zwar zum Teil schon seit 2003 laufen, aber erst jetzt ausgestaltet sind: die Mühlbach-Fahrt, der Donnerbalken und die Spritztour.
Wie bei der Parkbetreiber-Familie Fischer üblich, sind auch diese neuen Angebote nicht von der Stange. Priorität Nummer eins ist laut Helmut Fischer stets "die authentische Gestaltung der Attraktionen sowie des gesamten Bereichs". Das heißt: der im historisch ältesten Teil des Parks vorhandene Baumbestand wurde in den neuen Themenbereich integriert, die Fahrgeschäfte und die Umgebung nehmen Bezug auf die Geschichte und Tradition der Region.
Mit dem neuen Themenbereich wird der ältere Teil des Parks rund um die Altweibermühle aufgewertet. In den letzten Jahren zogen die Groß-Attraktionen rund um die "Rauhe Klinge" die Besucher immer zuerst in Richtung Burg. "Zum Jubiläum wollen wir das Gleichgewicht zwischen den beiden Parkteilen wieder herstellen", so Geschäftsführer Helmut Fischer.
Mit der schwäbischen Reiseleiterin Gertrud Wimmer ging es beim Pressetermin auf eine kleine Wanderung durchs Mühlental. Dabei begegneten die Teilnehmer auch dem pensionierten Müller Ewald Stengel aus Erligheim, der ihnen die bei der Mühlbach-Fahrt aufgestellten Mühlenutensilien erläuterte. Die Original-Gegenstände sollen den drei- bis elfjährigen Besuchern die Warte- zeit verkürzen, bevor sie in Mehlsäcken 140 Meter weit über den Mühlbach schippern. Der Höhepunkt: die 3,5 Meter hohe Schussfahrt.
Beim Donnerbalken wartete schon Waldbruder Simon Huzelin. Der Sage nach erblickte er das Licht der Welt 1698 in Erligheim. Eines Tages, nach langer Wanderschaft, entdeckte er in der Ortschaft Tripsdrill einen kleinen See mit einer Halbinsel, auf der zwei mächtige Eichen standen. Er blieb und baute sich ein Baumhaus. Wenn ihn jemand besuchen wollte, zog er ihn eigenhändig nach oben und lud ihn zu Keksen und Tee ein. Nur die dicke Marie, die ließ er versehentlich fallen. Sie "donnerte" zu Boden.
Ähnliche, aber wohl weniger schmerzhafte Adrenalinkicks, erwarten im freien Fall auch die Besucher - und das selbstverständlich in einer der Huzelin-Geschichte nachempfundenen Umgebung.
Gemütlicher ist die Spritztour, die neueste der drei Attraktionen - Mühlbach-Fahrt und Donnerbalken gab es schon in der Saison 2003. Ganz gemächlich geht es in dekorierten Holzkähnen über den See. Es sei denn, derjenige im Nachbarboot spritzt mit Wasser.
"Heimatverbunden, geschichtsbewusst und modern, Neuem gegenüber aufgeschlossen" - so charakterisierte Bürgermeister Thomas Vogl bei der "Bootstaufe" das Unternehmen Tripsdrill. Es habe sich in den vergangenen 75 Jahren "von einer lokalen Kuriosität zu einem überregionalen Anziehungspunkt entwickelt". Für den Wirtschaftsraum Zabergäu und für Cleebronn stelle der Erlebnispark einen wichtigen Wirtschaftsfaktor dar, der auch den Tourismus fördere.
Gruß Thomas
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