Schon am Samstag gab es einen kleinen Wettbewerb darum, wer die meisten Fahrten am Stück durchsteht. Hier ein Artikel aus der Leipziger Volkszeitung dazu:
Quote
Vier Indianer bezwingen "Belanitus Rache"
Rasant und mit dem richtigen Kick - "Belanitus Rache", das neueste Fahrgeschäft im Vergnügungspark Belantis ist wahrlich nichts für Hasenfüße. Zehn LVZ-Leser testeten am Sonnabend exklusiv alle neun Levels des "Marterpfahls". Doch nicht jeder hielt dem Kribbeln in der Magengegend bis zum Ende stand.
Noch können sie lachen. Noch geht es auch nicht los. Zehn Möchtegern-Indianer gelangten über den "Pfad der Mutigen" zu "Belanitus Rache" und sitzen nun festgebügelt in den Plastiksitzen. Kurze Instruktionen von Parkleiter Volker Meyer. Dann setzt sich die Gondel in Bewegung.
Neun Levels gilt es für die zehn Mutigen zu bestehen. Zur Pendelbewegung bis zu einem 80-Grad-Winkel kommt eine Kreisrotation der Gondel. "Das kann ganz schön unangenehm werden", schmunzelt Techniker Tom, der zur Testfahrt mit den LVZ-Lesern die Knöpfchen im Schalthäuschen drücken darf.
Aber erstmal geht's mit dem Kinderprogramm los. Auf seichte 45 Stundenkilometer beschleunigt das Pendel in Stufe eins. Die Gondel dreht sich langsam einmal nach links und einmal nach rechts. So richtig schön magenschonend, wie Tom erklärt. Will heißen: Dieses Programm ist sogar für Hasenfüße geeignet. Nach dreieinhalb Minuten ist es vorbei - und Susan Perduß hat schon genug. "Momentan geht es mir noch gut. Nach der nächsten Stufe kann ich das nicht mehr garantieren", erklärt die 36-jährige Gohliserin. Söhnchen Lucas sitzt indes unbeirrt weiterhin in seinem Stuhl. Also auf ins erweiterte Kinderprogramm. Keine Veränderung im Modus, dafür 15 Sekunden länger. Was die Damen und Herren im Karussell jedoch kaum beeindruckt. Alle bleiben.
Folgt das Indianerprogramm. Und die Helden können nun zeigen, wie sehr sie dem Druck in der Magengegend widerstehen können. "Die Fliehkräfte sind jetzt um 50 Prozent gestiegen", erklärt Tom. Und prompt hat es den elfjährigen Lucas erwischt. Ziemlich grün um die Nase torkelt er Richtung Ausgang. Bleiben noch acht. Modus bleibt wieder gleich, aber es kommen erneut 15 Sekunden drauf. "Die können sehr lang sein", weiß Techniker Tom. Und schon werden Wetten abgeschlossen, wie lange es die Tester wohl noch in der schwingenden Gondel aushalten.
Jens Gnoth reicht's bereits nach dieser Runde. "Dort drinnen wusste ich kaum noch, wo oben und unten ist", schildert der 33-Jährige seine Gefühle. Das letzte Mal sei er vor zehn Jahren mit einem Karussell gefahren. Da wundert es nicht, dass der Paunsdorfer ein "flaues Gefühl" im Magen verspürt.
Mehr als das kam imBauch jenes Fahrgastes auf, der nach Stufe sieben, auch genannt "Megathrill", die Anlage schwankend verlässt. Auf 80 Stundenkilometer beschleunigte das Gerät. Hinzu kommen 20 Gondel-Umdrehungen in der Minute. Entscheidend zu viel für den Magen des Leipzigers. "Wo ist die nächste Toilette", fragt er gequält. Weit weg, signalisieren die Techniker. Worauf ein noch gequälterer Blick folgt. Also muss die Wiese den Inhalt seines Magens aufnehmen.
Drei Herren und eine Dame schrecken diese Bilder nicht ab. "Schneller", ruft es von den Sitzen. Also wird ein Spezialprogramm geschaltet. Die Gondel dreht sich permanent mit 20 Umdrehungen in der Minute, auch bei noch langsamer Geschwindigkeit. "Wie in der Waschmaschine", sagt Kristian, als er aussteigt. "Das schnelle Hintereinanderfahren macht eigentlich den Kick aus", meint indes der 37-jährige Enrico. Nicht mehr ganz so fit scheint der 16-jährige Henning. Egal. Geschafft ist geschafft. Als einzige Frau hat die 18-jährige Stefanie den Höllentrip überlebt. Und für die späteren Fahrgäste hat sie einen heißen Tipp parat: "Bloß nicht nach unten sehen, dann ist es auszuhalten."
Ach ja, zum Abschluss gab's für die Sieger übrigens ein Saisonticket und - Ironie lässt grüßen - einen Häuptlingsspieß, in den immerhin alle noch kräftig reinbeißen konnten.
Linda Polenz
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Ich finde es gut, dass man anscheinend verschiedene Fahrprogramme fährt.