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Kehrmaschine statt Achterbahn
01-Sep-03, 15:10 Uhr ()
Ein Artikel aus der Westfalenpost der zeigt dass ein ganzer Park manchmal scheinbar weniger Arbeit verursachen kann als zwei Achterbahnen

Kehrmaschine statt Achterbahn
Oberhundem. Der Panorama-Park ist eine der größten Attraktionen im Sauerland. Während der Saison tummeln sich hier täglich tausende Besucher, die Fahrgeschäfte drehen pausenlos ihre rasanten Runden und der Lauf-Pano schüttelt jedem Besucher freundlich die Hand. Doch wie sieht es hier eigentlich aus, bevor der Park seine Pforten öffnet?


Es ist 8 Uhr. Der riesige Parkplatz ist noch völlig verwaist, große Fahnen fristen an ihren Masten ein einsames Dasein, der Eingangsbereich ist menschenleer. Noch zwei Stunden bis zum Einlass - und vor dem Panorama-Park ist alles wie ausgestorben.

Nicht so hinter der Eingangspforte. Hier läuft der Betrieb auf Hochtouren. Die zwei Stunden von 8 bis 10 Uhr werden genutzt, um die Fahrgeschäfte zu warten, für Ordnung zu sorgen und die letzten Vorbereitungen für den langen Tag zu treffen.

"Ich arbeite seit elf Jahren im Panorama-Park und bin hier das Mädchen für alles." Hans-Werner Tröster lehnt entspannt am Geländer der Oldtimer-Bahn, die Hände tief in den Taschen vergraben. Der 36-jährige Schlosser ist für sechs Kleinfahrgeschäfte zuständig, führt hier die tägliche Wartung durch. Motor, Getriebe, Kupplung - alles wird genau unter die Lupe genommen, im Ernstfall ausgetauscht und repariert.

"Ich fange morgens um 7 Uhr an", erzählt Tröster. Zuerst geht er die gesamte Strecke - in diesem Fall fast 500 Meter Oldtimer-Bahn - ab, kontrolliert die Schienen, macht eine Sichtprüfung bei den zwölf Oldtimern. Tröster: "Ich gucke mir beispielsweise den Kantenschutz an, ob sich die Besucher irgendwo verletzen können. Wir wollen ja nicht, dass sie den Park mit etlichen Pflastern an den Fingern verlassen." Entdeckt der 36-Jährige bei einer Probefahrt ein defektes Fahrzeug, wird es aus der Riege genommen und während des Tagesbetriebs repariert. Von Fachkräften, versteht sich. "Sicherheit hat bei uns oberste Priorität", betont Tröster. Und für die wird in der parkeigenen Schlosserei gesorgt.

Noch eine Stunde, bis die ersten Besucher den Panorama-Park erstürmen. Emsig knattern Kehrmaschinen über die verschlungenen Wege, während Arbeitskräfte mit einer Greifzange den Müll aus dem Gebüsch picken. Chaos im Souvenir-Shop: Der Boden ist übersät mit dutzenden Stoff-Panos, die nur darauf warten, im Regal verstaut zu werden.

Tagtäglich sind im Panorama-Park etwa 180 Personen im Einsatz. Gastronomen, Elektriker, Schreiner, Maler, Maurer, Fliesenleger - wahrlich eine kleine Arbeiterstadt für sich. Dazu gehört auch ein Pool von knapp 500 Schülern, Studenten und Rentnern, die hier ihr Taschengeld aufbessern wollen.

"Die Arbeit ist sehr abwechslungsreich." Andreas Schöps ist der Wildmeister im Panorama-Park. Er betreut die Tiere (drei verschiedene Hirscharten, Mufflons, Bisons, Wildschweine und Ziegen), pflegt die Gehege, füttert, organisiert, beobachtet und reguliert außerdem den Tierbestand.

Langeweile kommt da bestimmt nicht auf. "Klar kann man hier immer seine Routinearbeiten machen. Trotzdem fällt tagtäglich etwas außer der Reihe an, irgendwas passiert immer", beschreibt der 38-Jährige den Reiz seiner Arbeit. Und die Tiere freuen sich über soviel fachmännische Zuwendung.

9.59 Uhr. Der Park ist sauber, die Fahrgeschäfte sind gewartet, die Tiere satt und zufrieden. Alles ist startklar für die zahlreichen Besucher, die sich schon jetzt vor den Pforten des Panorama-Parks drängeln. Ein aufregender Tag kann beginnen.

29.08.2003 Von Kerstin Ohm

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