Auf dem Donnerbalken in die Tiefe rauschen
Von Reto BoschLachende Kinder, amüsierte Eltern, kreischende Teenager: Tripsdrill ist aus dem Winterschlaf erwacht. Am Samstag hat der Erlebnispark in Cleebronn die Saison eröffnet. Auf die Besucher - am Wochenende waren es etwa 4000 - warten einige neue Attraktionen.
Waldbruder Huzelin soll im 17. Jahrhundert im Stromberg gelebt haben. Eine Reinkarnation dieser Gestalt ist jetzt in Tripsdrill zu erleben. Wer Huzelin in seinem Baumhaus besuchen will, kann sich von ihm zwölf Meter auf dem Donnerbalken in die Höhe ziehen lassen - bis dieser nach vorne kippt und dem Erdboden entgegendonnert. "Wir müssen den Besuchern immer wieder etwas Neues bieten ", erklärt Mit-Inhaber Helmut Fischer, warum der Park dieses Jahr wieder eine siebenstellige Summe investiert hat.
Der Donnerbalken - gestern Nachmittag wurde er in Betrieb genommen - ist nur eine der neuen Attraktionen. Im Laufe des Frühjahrs soll die Mühlbach-Fahrt für die ganz jungen Parkbesucher fertig werden. Dieses Angebot und der Donnerbalken sind im Bereich des - nun kleineren - Tierparks gebaut worden. Pressereferentin Britta Dirrler betont, dass die überzähligen Tiere anderweitig untergebracht würden.
Ebenfalls in dieser Saison soll das Seifenkistenrennen in Betrieb gehen. Helmut Fischer spricht von einer Neuentwicklung, die sich der Park habe patentieren lassen. Tierfreunde kommen in der neuen, 1200 Quadratmeter großen Flugvoliere im Wildpark auf ihre Kosten. "Das ist die größte begehbare Voliere Deutschlands", meint Fischer. Die Gäste dürften bei den Fütterungen künftig Voliere und Wolfsgehege betreten.
In der vergangenen Saison strömten rund 540 000 Besucher in den Erlebnispark. Helmut Fischer hofft, diese Zahl auch 2003 erreichen zu können - trotz der Konkurrenz in Günzburg (Legoland). Der Auftakt am Wochenende war vielversprechend: Etwa 4000 Erholungssuchende kamen nach Cleebronn. Mit diesem Ergebnis ist Helmut Fischer "sehr zufrieden ".
Die schlechte wirtschaftliche Lage gehe an Tripsdrill nicht spurlos vorbei, erläutert Fischer. "Die Besucher geben weniger Geld aus. " So sinken die Umsätze mit Souvenirs oder Verpflegung. Darauf haben die Parkbetreiber reagiert. In der neuen Saison lenken sie die Gäste-Massen verstärkt in Richtung Gastronomie und Geschäfte. Doch die wirtschaftliche Flaute bringt dem Park auch Vorteile. Helmut Fischer: "Die Leute buchen weniger Fernreisen. " Dafür steige die Nachfrage nach mehrtägigen Ausflügen - eben auch in den Stromberg.
Dieser Trend sei dieses Jahr ganz deutlich spürbar, bestätigt Britta Dirrler. Es gebe viele Anfragen nach solchen Arrangements, auch die neu eingeführten Jahreskarten würden gut angenommen.
Kurzentschlossene orientieren sich vor allem am Wetter. Deshalb sind die Betreiber auf flexible Mitarbeiter angewiesen. Der Park beschäftigt ständig 45 Menschen, im Sommer sind es bis zu 150. Vor diesem Hintergrund begrüßt Helmut Fischer die gesetzliche Neuregelung der so genannten Minijobs.
(c) Heilbronner Stimme
mfg
knopfy
First & Last Public
Train 2008 on Mammut