Tag 2 - Nachdem wir uns am Vorabend noch davon ueberzeugt hatten, dass es AYCE-Buffets oder aehnliche Annehmlichkeiten vergleichbarer US-Locations definitiv gab und die Restaurants stattdessen allenthalben europaeische Preise kassierten, ging es am zweiten Tag weiter mit Dreamworld, eine Ausfahrt hinter der Movieworld und mit den oeffentlichen Bussen relativ gut und guenstig zu erreichen:
Im Hintergrund sieht man schon den ganzen Stolz des Parks, den "Tower of Terror" (habe ich schon einmal das offenbar nicht vorhande australische Markenrecht erwaehnt?). Einstmals hoechste "Achterbahn" und ein einspuriger Klon von "Superman The Escape" in Magic Mountain, der ja, oh Wunder, bei meinem damaligen Besuch geschlossen war.
Die Konstruktion sieht schon relativ beeindruckend aus. Der Bruder in Amerika ist allerdings, bedingt durch die Lage am Berg, doch noch etwas spektakulaerer. Er kann dafuer nicht die lustige Kombination mit zwei Freefalls rechts und links der Bahn bieten, die im uebrigen nach wie vor die hoechsten der Welt zu sein scheinen, auch wenn mir "Drop Zone" in King's Island irgendwie hoeher vorkam.
Risikofreudig wie mein Bruder nun mal ist, nahm er in Kauf, dass das Ding wegen Problemen spaeter geschlossen sein koennte und fuhr erst einmal alles andere im Park. So z.B. hier:
"The Claw", ein Gyro Swing, der etwas kleiner und simpler als z.B. ein Huss Giant Frisbee ist. Auch wenn ich nur mit Ach und Krach in die Buegel passte und die Abfertigung wieder neue Langsamkeitsrekorde erzielte, eine sehr spassige Angelegenheit. Noch dazu ist das Ding tatsaechlich gethemed, was nun wirklich nicht einfach ist - die Stuetzen haben Klauen am Ende und eine davon sogar ein aufgespiesstes Auto. Nett!
Anders als "Wipeout", das trotz lustigem australischem Surfbrett-Theming eher in die Kategorie "Kotzbomber" gehoert und welches ich mal unmotiviert habe links liegen lassen:
Auch in diesem Park hat man es geschafft, eine grosskalibrige Lizenz an Land zu ziehen und besitzt daher den Bereich "Nick Central", wo unter anderem der Vekoma Family-Inverter "Rugrats Runaway Reptar" steht. Alles wie ueblich sehr huebsch und gepflegt. Irgendwie ist Nickelodeon mittlerweile wohl in jedem Park daheim...
Ich hab mir stattdessen (waer schon peinlich gewesen, wenn ich mich fuer diese Kinderattraktion angestellt und dann nicht in den Sitz gepasst haette ) die auesserst kindische Spongebob-Show nicht entgehen lassen, die dafuer einen lebensgrossen Spongebob und Patrick bieten konnte:
Dann waere da noch ein "neuer" (weil 2001 aus dem Luna Park in Sydney umgesiedelter) Arrow-Corkscrew, sogar customized.
Hat ein viel zu grosses Queue-Gebaeude, in dem es spiralfoermig an einer Pressspan-Turbine vorbei emporgeht und welches wahrscheinlich mehr gekostet hat, als der ganze Coaster. Wahnsinn fuer so ein altes Geraet. Danach kommt dann noch eine abenteuerliche Kirmes-Wackeltrommel mit Schwarzlicht und an der Station lustige Holztueren vor den eigentlichen Gates. Insgesamt der Best-gethemte Arrow-Corkscrew den ich kenne, aber das ganze gehoert eindeutig in die grosse, geisteskranke Familie von "Disaster Transport", "X:\ - Makes no Sense" usw. Wer die Dinger mal erlebt hat, weiss genau was ich meine.
Die eigentliche Fahrt war erstaunlich lustig, der ganze Coaster ist sozusagen noch einmal 10m "aufgebockt" worden, wohl wegen anderen Terrains, was wohl auch diese seltsam aufwendige Queue erfordert hat. So gut wie keine Backpfeifen, sehr gut gepflegt und eine ungewohnte Abfolge der Elemente: Das Ding hat direkt Spass gemacht! Eindeutig der beste Arrow, den ich bisher gefahren bin (und von den Dingern gibts ja nun mal echt viele)...
Zwischendrin haben wir uns noch davon ueberzeugt, dass das parkeigene AYCE (ja, in den PARKS gibts das immer) Mist und ueberteuert ist, weils es hauptsaechlich auf die 80% asiatischen Besucher abgestimmt war, und sind am Zoo-Bereich (Koalas und Kaengurus gibts in Australien ueberall, aber eigentlich nur hinter Gittern und IMHO miesesten Bedingungen) oder den Mississippi-Dampfern vorbeigekommen - die sind hier ausnahmsweise fast von Disney-Kaliber, d.h. mehrstoeckig.
Dann sind meinem Bruder die Alternativen ausgegangen und ich konnte endlich, nach zwei Jahren Wartezeit und einem Trip und die gesamte Erdkugel, einen Intamin-Reverse-Freefall-Coaster fahren. Die Queue und das gesamte Theming konnte locker mit Cyclone mithalten, so schrottig war das - aber dafuer war die Queue immerhin, wie in jedem anderen vernuenftigen Land ausser Deutschland, klimatisiert.
Eine Stunde spaeter (ich sag nur: "No Worries, Mate") sassen wir dann auch "schon" im Wagen und starteten - und waren schon am Wendepunkt, als wir eigentlich immer noch darauf warteten, dass endlich mal die Beschleunigung ansetzt. Wir hatten sogar noch genuegend Zeit uns enttauescht anzugucken und mit deutlich sichtbaren "Thumbs down" wieder in der Station einzutreffen. So nicht - das Ding erklimmt, wie wohl auch der Bruder in Kalifornien, gerade mal die Haelfte des Turms, die Beschleunigung bleibt hinter Top Thrill Dragster mal SEHR deutlich zurueck und man sieht im Gegensatz dazu nicht mal was von der Gegend - eindeutig Zeitverschwendung. Irgendwie finde ich es gar nicht mehr schade, dass es davon weltweit nur zwei gibt.
Kurz vor Parkschluss fanden wir auch endlich noch das Westerndorf (und wir dachten schon, es gaebe keins - ha!), in dem mein Bruder das Rafting ausprobierte, waehrend ich beinahe die australischen Big Brother-Studios (die befinden sich dort in Dreamworld) besucht haette - brrr. Konnte ich gerade noch verhindern und hab stattdessen lieber ein wenig den Tower gefilmt.
Und als letztes Gimmick fanden wir dann noch den "Eureka Mountain Mine Ride" - eine absolute Exoten-Wilde-Maus von Hyfab (?) mit Gurten, die relativ lange durch eine Miene fuehrt und nur ganz am Schluss nach aussen. Auch wieder sehr lustig, und so aehnlich wie bei Scooby Doo mit den Fallen in den Burg hat sich hier auch wieder ein Traum von mir erfuellt - endlich mal ein "Runaway Mine Train", der wirklich so faehrt und aussieht wie die Minenloren - "Big Thunder Mountain" und "Colorado" sind ja bestenfalls schlechte Attrappen. Uebelst scharfe Kurven und Drops, mit blauer Fleck-Garantie. Herrlich!
Doch, auch dieser Park war irgendwie wieder den Besuch wert. "Tower of Terror" war zwar eigentlich eine Enttaeuschung, und viel zu tun gab es auch nicht gerade, aber das, was es gab, hatte Qualitaet. Negativ zu erwaehnen ist, dass die Locker 8$ kosteten, die, positiv, wenigstens den ganzen Tag zu oeffnen und schliessen waren. Dieses System gab es uebrigens ueberall, sowohl in den Nachbarparks als sogar im Formule 1 in Sydney
Also wie ueblich keinesfalls die Anreise aus Deutschland wert, aber wenn man mal "in der Gegend" ist und nichts zu tun hat - jederzeit gerne. Und neben "Cyclone" wurde in der Action-Ecke irgendeine groessere Attraktion entfernt, wo jetzt verdammt viel braune Erde frei ist. Ein Schelm, wer hier eine Antwort auf "Superman" nebenan erwartet... Denn dort hat man damit leider derzeit die Nase ein Stueckchen vorn.