Lotto-Millionär verschenkt Achterbahn - Große Augen im Fort Fun
Millionär aus Eslohe schenkt Familienpark eine Holzachterbahn. Baubeginn soll bereits Mitte der Saison sein.
Meschede, Uwe Hübner, SauerlandkurierStellen Sie sich vor, Sie gewinnen im Lotto. Sagen wir, 20 Millionen Euro. Was würden Sie als erstes tun? Eine Weltreise machen, ein Haus kaufen, das Geld auf die hohe Kante legen? Auf eine außergewöhnliche Idee kam ein 25-jähriger Neumillionär im Kreis Schmallenberg. Er telefonierte ein wenig in der Weltgeschichte herum und bestellte sich eine Holzachterbahn für rund 12,5 Millionen Euro in Amerika. Da diese aber nicht in seinen Vorgarten passen würde, musste er sich einen geeigneten Ort dafür suchen, und wurde im Fort Fun in Bestwig fündig. Klingt verrückt? Nicht für Harald Amedinger aus Eslohe. "Ich wollte schon immer eine Achterbahn besitzen, und hatte auch schon mal eine kleine, schrottreife Bahn von der Kirmes ins Auge gefasst, aber mit dem Lottogewinn jetzt war eben mehr möglich. Anfangs dachte ich an etwas, das tatsächlich auf unser Familiengrundstück passt, aber daraus wurde leider nichts."
Hier hatten der Familienrat und die Bauaufsichtsbehörde ein Wörtchen mitzureden. Doch in einem Freizeitpark ist eine Achterbahn eben nichts Ungewöhnliches. "Ich dachte immer schon, dass eine Holzbahn gut in das Fort Fun passen würde. Da geht es ja doch eher urig und naturverbunden zu." Hertha Amedinger, Mutter des 25-jährigen: "Erst klang die Idee für mich ziemlich verrückt, aber wir waren schon früh mit unseren Kindern jedes Jahr mehrfach im Fort Fun, und besonders die Achterbahnen hatten es meinem ältesten Sohn schon immer angetan. Und es ist ja sein Geld." Und was sagt man im Fort Fun selbst dazu? "Wir sind natürlich bass erstaunt, aber Herr Amedinger ist mit einem schlüssigen Konzept und einem Hersteller an uns herangetreten. Damit kann natürlich niemand rechnen, aber wir wären ja mit dem Klammerbeutel gepudert, wenn wir da nicht zuschlagen würden", hieß es aus der Marketingabteilung. Erwartet der millionenschwere Spender jetzt eigentlich eine Sonderbehandlung? "Nein, ich werde wie jedes Jahr ganz normal eine Jahreskarte kaufen und den Park wie immer besuchen." "Eine Jahreskarte braucht er nicht mehr", so die Geschäftsleitung. "Herr Amedinger bekommt von uns eine Lebensdauereintrittskarte, wenn das alles klappt." Dann bleibt ja nur Daumendrücken, wenn die Bauarbeiten im Spätsommer beginnen werden. Der Autor dieses Artikels hätte sich übrigens einen Superstürmer für seinen Lieblingsverein gekauft - aber dazu müsste man überhaupt erst Lotto spielen.
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Gruß Marcel
Radio-Sondersendung 1.4.2010 - 21h | Aktuelle Fotos: Teneriffa