Berliner Morgenpost: Keine Fördermittel fürs Thermalbad - Investor kämpft
Adlershof
Für das Thermalbad in Adlershof fließt einer ersten Entscheidung zufolge kein Geld vom Land Berlin. Der Antrag auf Fördermittel sei abgelehnt worden, teilt eine Mitarbeiterin der Senatswirtschaftsverwaltung mit. Der Investor habe dagegen Widerspruch eingelegt. Über das laufende Verfahren gebe man keine Auskunft.
Seit 1999 will der Stuttgarter Unternehmer Uwe Deyle ein Thermalbad in Adlershof bauen. Dort ist in 450 Metern Tiefe eine 25 Grad warme Thermalsole gefunden worden. Deyle will eine große Anlage mit Saunalandschaft, Sportschwimmbecken, Familienbad, Dampf- und Aromabädern, Fitneßclub und Gastronomie bauen. Gesamtkosten: rund 35 Millionen Euro. Die Thermal- und Freizeitbad GmbH Adlershof, der das Deyle-Unternehmen angehört, hatte Fördermittel in Höhe von 20 Prozent der Investitionssumme, also sieben Millionen Euro, beantragt. 77 Arbeitsplätze sollen entstehen, 40 Mitarbeiter der Bäderbetriebe eingestellt werden.
Trotz der Ablehnung sieht Jens Schönherr, Projektmanager bei der Deyle-Gruppe, gute Chancen für das Projekt. "Wir haben in weiteren Gesprächen mit der Senatsverwaltung die überregionale Bedeutung des Vorhabens stärker hervorgehoben." Tourismus-Experten befürworteten das Vorhaben, so Schönherr. Ein Gespräch zwischen Unternehmer Deyle und dem Leiter der Wirtschaftsförderung der Investitionsbank Berlin sei für Oktober vereinbart. Renate Harant, SPD-Abgeordnete aus Treptow-Köpenick: "Wir kämpfen seit Jahren um das Thermalbad." Berlin werde jedoch keine Betreibergarantie für das Projekt übernehmen, wie es die finanzierenden Banken gefordert hätten. Geklärt sei dagegen ein Betriebskostenzuschuß des Landes von rund 700 000 Euro, weil Schulen und Vereine die Schwimmhalle nutzen werden.
saf