Hier noch ein Artikel zum tragischen Unglück.Unglück im Gumbala: Zehnjähriges Mädchen ertrunken
(lo,sl/19.5.2005- AKTUALISIERT: 20.5.2005-17:35) Gummersbach – Gestern Nachmittag ertrank in einem Whirlpool des Gummersbacher Schwimmbades ein Kind – Zehnjährige hatte sich mit ihren Haaren in Absauganlage verfangen.
Das Mädchen sowie ihr Bruder und ein weiteres Kind hielten sich in einem der beiden nur knapp über 80 Zentimeter tiefen Whirlpools auf und versuchten offenbar, so lange wie möglich unter Wasser zu tauchen. Dabei verfingen sich die langen Haaren des Mädchens an dem Metallkreuz einer vier Zentimeter durchmessenden Messleitung, die sich in circa 20 Zentimeter Tiefe befindet und das Wasser im permanenten Betrieb absaugt. Auf dieses Metallkreuz ist normalerweise zum Schutz eine Plastikkappe befestigt, die nach ersten Erkenntnissen der Sachverständigen aber offenbar fehlte.
Der Bruder des Mädchens hatte bemerkt, dass es nicht mehr auftauchte und den Bademeister verständigt, der es aber erst befreien konnte, nachdem er ihm die Haare mit einer vom einem weiteren Mitarbeiter herbeigeholten Schere abgeschnitten hatte. Währenddessen sollen Besucher versucht haben, das Wasser mit Eimern aus dem Pool zu schöpfen, damit das Kind wieder Luft bekommt.
Der Bademeister leitete Wiederbelebungsmaßnahmen ein, die aber genauso erfolglos blieben wie die des herbeigerufenen Notarztes. Das Kind wurde ins Krankenhaus Gummersbach gebracht, wo zwei Stunden später der Tod festgestellt wurde. Wie lange das Kind unter Wasser war, ist nicht bekannt. Die Vernehmungen der Zeugen laufen, wie Polizeisprecher Ernst Seeberger erklärte.
„Das gesamte Team ist tief betroffen von dem Unfall. Unsere Gedanken sind bei der Familie des verunglückten Mädchens“, sagte der Projektleiter des Gumbala, Michael Hohmann. Das Mädchen hatte insgesamt vier Geschwister und stammte Wiehl.
Warum die Plastikkappe fehlte, konnte noch nicht beantwortet werden. „Es ist aber immer wieder vorgekommen, dass solche Kappen abmontiert wurden. Aus welchem Grund und von wem auch immer“, sagte Stadtwerkeleiter Peter Thome. Die beiden Whirlpools, ein Serienprodukt der Firma WTW aus Plauen, waren zuletzt am 16. März überprüft worden. Ein Ausfall der Sprudelanlage am vergangenen Sonntag stehe in keinem Zusammenhang mit dem Unglück, betonte Hohmann.
Laut Seeberger werde in alle Richtungen ermittelt, auch ob möglicherweise sogar ein Herstellerfehler vorliegt. Folglich ist auch die Frage nach möglichen Schadensersatzforderungen ungeklärt. „Es war eine Verkettung unglücklicher Umstände“, meinte Thome. Für das Anfang 2003 eröffnete Schwimmbad könnten nun schwierige Zeiten anbrechen, zumal es hauptsächlich für Kinder und Jugendliche konzipiert wurde.
Auf diesem Foto des Whirlpools sieht man die offene Messleitung
Quelle: http://www.oberberg-aktuell.de/show-article.php?iRubrikID=146&iArticleID=44380
Thomas
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