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Portrait technischer Leiter TaWuLa
05-Mai-06, 12:42 Uhr ()
Das Wiesbadener tagblatt berichtet:

Lockere Schrauben hört er genau
Peter Schrod sorgt für die technische Sicherheit im Taunus Wunderland

SCHLANGENBAD 40 Jahre und noch immer ein Riesenspaß - das Taunus Wunderland feiert in diesem Mai Geburtstag. Und damit Taunusblitz, die drehende Tonne oder die Wildwasserrutsche ihren Dienst zuverlässig tun, gibt es Profis wie Peter Schrod, den Technischen Leiter des Vergnügungsparks - wie sich herausstellt ein Mann, der ein Leben lang mit Karussells und Fahrgeschäften aller Art zu tun hatte.

Von

Manfred Knispel

Es ist früh am Morgen, es ist noch kühl und der Besucherandrang hat noch nicht eingesetzt. Peter Schrod horcht. Wenn an der Wilden Maus irgend etwas nicht stimmt, dann kann man das hören. Behauptet er jedenfalls.

Wilde Maus - so heißen unter Schaustellern die kleinen Achterbahnen für die ganze Familie, wie sie auch das Taunus Wunderland eine hat. Kein Fünfer-Looping wie auf dem Münchner Oktoberfest, genau genommen nicht mal einen einziger Überschlag. Dafür aber können Eltern auch ohne Bedenken einen Sieben- oder Achtjährigen mit auf die Fahrt nehmen.

Schrod lauscht weiter. Es rattert und quietscht. Dann zischt einer der Waggons nach unten. "Ganz ehrlich", sagt der 49-Jährige, "wenn da eine Schraube locker wäre, würde ich es hören. Und zwar überall im Park". Und der ist immerhin vier Hektar groß. Doch er hört nichts Verdächtiges. Warum auch, schließlich ist er es selbst, der den technischen Zustand überwacht. Was Fahrgeschäfte wie die Wilde Maus betrifft, ist er echter Profi.

Schon die Eltern waren Schausteller, haben ein Karussell betrieben, erzählt er. Er sei mitten in der Lehre als Elektriker gewesen, als er den Betrieb übernehmen musste. 30 Jahre ist das her. Seit dieser Zeit hatte er dann alles, was es an modernen Fahrgeschäften gab, also alles, was schnell ist, gefährlich aussieht, hoch hinaus geht, die Menschen zum Kreischen bringt - Hully Gully, Polyp. Flicflac, die Fans wissen, was sich hinter diesen Namen verbirgt.

Im vergangenen Jahr musste er als selbstständiger Schausteller aufgeben. Die Einnahmen gingen zurück, er hätte neue Fahrzeuge kaufen müssen, um aktuelle EU-Richtlinien zu erfüllen. "Irgendwann hat der Familienrat beschlossen, dass es nicht mehr geht", sagt Schrod.

Seit Anfang des Jahres arbeitet er nun im Taunus Wunderland. Dessen Besitzer Otto Barth ist selbst Schausteller, ihm gehört besagter Fünfer-Looping. "Natürlich kannten wir uns, man trifft sich doch immer wieder auf den großen Volksfesten, ein Gleichgesinnter eben", sagt Schrod.

Er wirkt nicht unzufrieden mit seinem neuen Job, "so lange ich so einen Chef habe, muss ich mich nicht verbiegen". Er sei hier eigentlich "Mädchen für alles", meint Schrod launig. Schlosser, Elektriker, Schreiner, Lackierer - wer 30 Jahre als selbstständiger Schausteller jedes Wochenende auf einem anderen Fest auf- oder abbauen musste, der könne alles.

Und überhaupt: Langweilig sei der Job im Taunus Wunderland nicht, auch wenn die Fahrgeschäfte technisch nicht so anspruchsvoll seien wie es seine Die Profis


eigenen waren. Dafür aber sind es mehr und vor allem sehr unterschiedliche Geräte. "Früher", sagt er, "war meine Arbeit Stress pur. Heute ist es geregelter Stress." Wie auch immer: "Bei Stress blühe ich erst richtig auf."

Tatsächlich hätte ein Flicflac - Schrod: "An langen beweglichen Auslegern befestigte Gondeln, die sich unkontrolliert um sich selbst drehen" - im Taunus Wunderland nichts verloren. "Hier kommen Familien mit ihren kleinen Kindern hin." Für größere Kinder oder Jugendliche sei höchstens die Wasserrutsche spannend. Die Gondeln machen immerhin eine Schussfahrt aus 22 Metern Höhe. Mit Sonden kann Schrod den Wasserstand kontrollieren und den jeweiligen Standort der Gondeln auf der rund 500 Meter langen Strecke exakt feststellen.

Drei Tage hatte es gedauert, als Anfang April die Wasserbahn für den Beginn der neuen Saison geflutet worden war. Das Wasser kam aus einer Fernleitung der Wiesbadener Versorgungsbetriebe, die zufällig in der Nähe verlegt ist und für die eigens der Druck erhöht werden muss, wenn das Taunus Wunderland den Hahn aufdreht. Würde stattdessen das normale Wassersystem angezapft, dann käme im nahen Wambach vermutlich für mehrere Wochen kein Wasser mehr.

Das Taunus Wunderland ist der älteste Freizeitpark Deutschlands. Barth hat ihn Anfang 1999 übernommen und komplett renoviert. Auch den Taunusblitz hatte er mitgebracht, inzwischen kommen jedes Jahr neue Attraktionen dazu. In diesem Jahr Pitpat, eine Art Minigolf, das mit Billardstöcken gespielt wird.

Von den ehemals zahlreichen Tieren sind indes nur ein paar Ziegen und Papageien geblieben, die hier ihr Gnadenbrot bis zum Lebensende erhalten. Schuld daran haben neue EU-Vorschriften, "die alles, was mehr als vier Arten besitzt, zum Zoo deklarieren" und dementsprechend mit Auflagen belegen, erklärt verärgert Marketing-Chef Peter Paillon. Haustiere fallen nicht in diese Richtlinie, die Ziegen durften bleiben.

Nur langsam gelinge es, sagt Paillon, den schlechten Ruf loszuwerden, den sich der Park in der Zeit vor der Übernahme durch Barth unter anderem durch veraltete und ungepflegte Geräte erworben hatte. "Da müssen wir noch immer ganz schön strampeln", meint er. In einer guten Saison in den 70er Jahren waren bis zu 400 000 Besucher in den Park gekommen, jetzt sind es durchschnittlich rund 130 000. Doch das hat durchaus Vorteile: Selbst wenn sich an Sommertagen bis zu 3000 Besucher im Park tummeln, gebe es im Gegensatz zu anderen Vergnügungsparks nie lange Wartezeiten.

Jakob

J-en-Algier: Teil 93 - Annaba

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ToT fan
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1. RE: Portrait technischer Leiter TaWuLa
05-Mai-06, 14:46 Uhr ()
Als Antwort auf Beitrag Nr. 0
 
>Das Taunus Wunderland ist der älteste Freizeitpark Deutschlands.

Na da hat das Tagblatt aber mal wieder was falsches geschrieben...

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