Das Alte Rom als Vergnügungspark: Italiens Hauptstadt will mit 
einer neuen Attraktion dem Euro-Disney in Paris Konkurrenz machen. 
Das Großprojekt soll den schwächelnden Tourismus ankurbeln - und 
erntet wütende Proteste.Rom - Achterbahnfahrten im Kolosseum-Nachbau, Gladiatorenshows als 
Familienunterhaltung: Auf einem 400 bis 500 Hektar großen Gelände 
soll vor den Toren Roms ein Vergnügungspark entstehen, bei dem sich 
alles um das Leben vor 2000 Jahren dreht. "Vorbild ist Euro-Disney 
in Paris", sagte der stellvertretende Bürgermeister der Stadt, Mauro 
Cutrufo, und stellte in Aussicht, dass das Projekt in drei bis vier 
Jahren realisiert werden könnte.
"Wir wollen Szenen aus dem Kolosseum wiederbeleben, aus dem Alten Rom, 
mit Gladiatoren und Julius Caesar", sagte ein Stadtangestellter. 
Anfang September soll auf der Basis von Marktforschungsdaten entschieden 
werden, ob der 700 bis 800 Millionen Euro teure Park angelegt wird. 
Der genaue Ort steht jedoch noch nicht fest.
Kritiker bemängelten, dass der Park dem Charakter Roms widerspreche 
und den Plänen, die Stadt zu erhalten. "Ich sage nein zu dieser 
Amerikanisierung", sagte Claudio Mancini, Leiter des Tourismusverbandes 
der Lazio-Region. Außerdem gebe es bei der Planung noch große Hürden, da 
"500 Hektar kein kleines Stück Land" seien.
Cutrufo hofft, dass der Vergnügungspark jährlich zusätzlich drei Millionen 
Besucher in die Stadt bringen könnte. Denn auch wenn Rom mit Sehenswürdigkeiten 
wie dem Pantheon, dem Petersdom und seinen Renaissancepalästen und Barockkirchen 
kaum Mangel an Attraktionen hat - in diesem Sommer ging laut einem Bericht der 
"Times" die Zahl der Rom-Besucher im Vergleich zum Vorjahr um fünf Prozent 
zurück, unter anderem wegen des hohen Euro-Kurses. Touristikkonzerne sprachen 
bereits von einem schwarzen Jahr für die Tourismusindustrie der Stadt.
Quelle: Spiegel Online, sto/Reuters 
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